Bayern München hat in der Champions League einen großen Schritt Richtung Achtelfinale getan.
In einem unterhaltsamen und teilweise turbulenten Spiel besiegte der deutsche Rekordmeister den italienischen Erstligisten AC Florenz durch schöne Treffer von Miroslav Klose (4.), des ausgezeichneten Bastian Schweinsteiger (25.) und Ze Roberto (90.) klar mit 3:0 (2:0), hatte dabei aber auch ein wenig Dusel.
Bei Halbzeit in der Vorrundengruppe F steht die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann mit sieben Punkten damit weiter an der Tabellenspitze und hat weiterhin zwei Zähler Vorsprung vor Olympique Lyon, das 5:3 bei Steaua Bukarest gewann. Florenz auf Rang drei liegt bereits fünf Punkte zurück.
Allerdings hatte der FC Bayern auch eine gehörige Portion Glück, dass der spielstarke und phasenweise deutlich überlegene AC Florenz partout das Tor nicht treffen wollte.
Klose scheitert an Frey
In der Defensive ging es bei den Münchnern vor 66.000 Zuschauern in der eigenen Arena oft drunter und drüber, auch Torhüter Michael Rensing war abermals ein Unsicherheitsfaktor.
"Man sieht auch heute, dass die Bayern-Abwehr anfällig ist", stellte Vereinspräsident Franz Beckenbauer lakonisch fest. Im Spiel nach vorne zeigten sich die Bayern dafür erneut verbessert. Als die Gäste nach einer guten Stunde etwas nachließen, hätten die Münchner die Führung sogar noch ausbauen können.
Zunächst verpasste Martin Demichelis (68.) den dritten Treffer, kurz darauf scheiterte Klose am französischen Torhüter Sebastien Frey (69.).
Toni hält knapp eine Stunde durch
Klinsmann hatte gegen die Fiorentina zunächst seine derzeitige Wunschformation aufbieten können - also auch Luca Toni, der sich beim Sieg in der Bundesliga am vergangenen Samstag beim Karlsruher SC (1:0) eine Rippenverletzung zugezogen hatte.
Der zurzeit etwas glücklose Angreifer, der in der 57. Minute durch Lukas Podolski ersetzt wurde, hatte von 2005 bis 2007 für Florenz gespielt, ehe er für eine Ablöse von elf Millionen Euro nach München wechselte.
Toni hatte allerdings dazu beigetragen, den 5000 mitgereisten Tifosi der Fiorentina früh einen Stich ins Herz zu versetzen. Nach einem Befreiungsschlag von Mark van Bommel verlängerte er mit dem Scheitel auf Klose, der deutsche Nationalspieler schüttelte danach Juan Manuel Vargas ab und schob den Ball mit dem Außenrist ins lange Eck (4.).
Florenz vergibt zahlreichen Chancen
Zwei Minuten später tauchte auch Ze Roberto frei vor Frey auf, vergab die Großchance aber durch zu langes Zögern. In den ersten Minuten des Spiels geriet die Abwehr des AC Florenz unter dem Druck der Bayern arg ins Schwimmen, Sekunden vor Klose hätte bereits Franck Ribery die Führung erzielen können.
Doch nach dem ersten Schrecken erholten sich die Italiener und rissen die Initiative an sich. Fortan wirkten die Münchner defensiv bisweilen überfordert, gerieten fast bei jedem Angriff in Gefahr. Getty
Der starke Rumäne Adrian Mutu (8.) und der Brasilianer Felipe (15.) nach einem Fehler von Landsmann Lucio hatten die besten Chancen zum Ausgleich. Gerade als das 1:1 für den Tabellenachten der Serie A nur noch eine Frage der Zeit schien, hatte der starke Schweinsteiger seinen großen Auftritt.
Schweinis Tor stellt Spielverlauf auf den Kopf
Nach einem Querpass von Ribery ließ er am rechten Strafraumeck Vergas und Dario Dainelli wie Schulbuben aussteigen und schlenzte den Ball mit dem linken Fuß ins lange Eck (25.).
Die Stimmen: So sahen es die Beteiligten
"Besser kann man es nicht machen", sagte Beckenbauer begeistert. Der schöne Treffer von Schweinsteiger stellte den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf.
Florenz war den Bayern spielerisch überlegen, besaß eine Vielzahl erstklassiger Chancen, die meist noch durch vermeidbare Ballverluste der Münchner eingeleitet wurden, starb aber auch in Schönheit.
Ze Roberto setzt den Schlusspunkt
So vergab unter anderem Alberto Gilardino vor der Pause freistehend (43.) und bei einem Kopfball auf die Latte (45.) den möglichen Anschlusstreffer, Mutu machte es in der Endphase des Spiels (78.) nicht besser.
Ze Roberto, der schon beim 1:1 gegen Lyon getroffen hatte, blieb mit einem schönen Schlenzer der Schlusspunkt vorbehalten (90.) und auch Torwart Michael Rensing durfte sich nochmal gegen Gilardino auszeichnen (90.).