Durch seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison ist der Karlsruher SC nach Punkten mit dem FC St. Pauli gleichgezogen. Der VfL Osnabrück sorgt in der 2. Bundesliga dank eines überragenden Sebastian Kerk weiterhin für Furore. Außerdem hat der SC Paderborn Darmstadt 98 beim 4:0 (3:0) nach allen Regeln der Kunst zerlegt.
Absteiger SC Paderborn ist mit einem typischen Offensiv-Feuerwerk endgültig wieder in der 2. Bundesliga angekommen. Das Team von Trainer Steffen Baumgart ist nach dem anfänglichen Fehlstart nun seit vier Partien ungeschlagen. Nach dem siebten Spieltag liegen die Ostwestfalen sogar wieder auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen.
Ron Schallenberg (13.), Chris Führich (22.) und Dennis Srbeny (25.) sorgten schon in der ersten halben Stunde für klare Verhältnisse. Nach der völlig überzogenen Gelb-Roten Karte für Darmstadts Nicolai Rapp (40.) legte Srbeny (61., Handelfmeter) nach. Die ohne ihren an Corona erkrankten Kapitän Fabian Holland angetretenen Lilien kassierten nach fast einem Jahr wieder eine Heimniederlage.
"Das war eine gelungene Leistung. Wir hatten einen guten Matchplan, das hohe Pressing hat sich bezahlt gemacht", sagte Doppelpacker Dennis Srbeny: "Wir haben auch in der Bundesliga nie an unserer Spielidee gezweifelt."
Paderborn deckte mit hohem Pressing von der ersten Minute an die gravierenden Defensivschwächen der Gastgeber auf. Keeper Marcel Schuhen verhinderte in der ersten halben Stunde sogar einen noch höheren Rückstand. Gerade als sich die Hessen etwas stabilisierten, flog Rapp wegen eines minimalen Schubsers vom Platz. Der SCP schaltete ein paar Gänge zurück, dennoch verhinderte nur eine teils fahrlässige Chancenverwertung einen noch deutlich höheren Sieg.
2. Liga: Überraschungsteam Osnabrück springt auf Platz zwei
Das noch ungeschlagene Überraschungsteam von Osnabrück-Trainer Marco Grote gewann bei Jahn Regensburg verdient mit 4:2 (2:1) und sprang vorerst hinter dem Hamburger SV überraschend auf Rang zwei. Der Jahn musste dagegen die zweite Niederlage in Folge hinnehmen.
Kerk war beim dritten Saisonsieg des VfL mit drei Toren der Mann des Tages. Das 1:1 (22.) und 4:1 (72.) erzielte der 26-Jährige per Strafstoß. Beide Male war der Mittelfeldspieler selbst gefoult worden. Kurz vor der Halbzeit war Kerk zudem mit einem sehenswerten Freistoß aus knapp 30 Metern das 2:1 (41.) gelungen. Etienne Amenyido (64.) erzielte den vierten Treffer für den VfL.
Andreas Albers (12.) hatte Regensburg in Führung gebracht, Aaron Opoku (75.) verkürzte. Max Besuschkow hätte das Spiel noch einmal spannend machen, scheiterte jedoch mit einem Handelfmeter an VfL-Keeper Philipp Kühn (77.).
Vom frühen Rückstand hatte sich der VfL nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Niedersachsen kämpften sich ins Spiel - und waren in der Folge extrem effizient. Die Oberbayern hatten zwar insgesamt mehr vom Spiel, waren aber nicht zwingend genug.
KSC überholt St. Pauli in der Tabelle
Währenddessen setzte sich der KSC im Kellerduell bei den Hamburgern verdient mit 3:0 (1:0) durch. Beide Teams haben nach sieben Spieltagen sieben Zähler auf dem Konto, der KSC ist 15., St. Pauli fiel auf Abstiegsplatz 17 zurück.
Für den Führungstreffer sorgte Marco Thiede schon in der vierten Minute, St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann sah bei dem Distanzschuss aus 25 Metern Entfernung nicht gut aus. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel war Jerome Gondorf mit einem Flachschuss erfolgreich, Philipp Hofmann stellte per Kopfball den Endstand her (76.).
Die Hanseaten agierten bis in die Schlussphase hinein zu berechenbar und schematisch. Die Badener setzten bei Kontern immer wieder Nadelstiche und wirkten gefährlicher als die Norddeutschen.
"In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht auf dem Platz. Weil der KSC in den entscheidenden Situationen klar im Vorteil war, haben wir verdient verloren", sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz am Sky-Mikrofon.
Der HSV kann seinen Vorsprung an der Tabellenspitze am Montag (20.30 Uhr) im Top-Spiel bei Holstein Kiel allerdings noch ausbauen. Kiel würde sich mit einem Sieg auf Rang zwei vorschieben und bis auf zwei Punkte an Hamburg heranrücken.
2. Liga: Die Tabelle nach den Sonntagsspielen des 7. Spieltags
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Hamburger SV | 6 | 15:7 | 8 | 16 |
2. | VfL Osnabrück | 7 | 11:7 | 4 | 13 |
3. | SpVgg Greuther Fürth | 7 | 13:7 | 6 | 12 |
4. | SC Paderborn 07 | 7 | 12:7 | 5 | 11 |
5. | Holstein Kiel | 6 | 7:5 | 2 | 11 |
6. | VfL Bochum | 7 | 9:8 | 1 | 11 |
7. | Hannover 96 | 7 | 11:8 | 3 | 10 |
8. | SSV Jahn Regensburg | 7 | 10:10 | 0 | 9 |
9. | FC Erzgebirge Aue | 7 | 7:8 | -1 | 9 |
10. | SV Darmstadt 98 | 7 | 12:15 | -3 | 9 |
11. | 1. FC Heidenheim | 7 | 10:9 | 1 | 8 |
12. | SV Sandhausen | 7 | 8:11 | -3 | 8 |
13. | Fortuna Düsseldorf | 7 | 7:10 | -3 | 8 |
14. | Eintracht Braunschweig | 7 | 8:14 | -6 | 8 |
15. | Karlsruher SC | 7 | 10:9 | 1 | 7 |
16. | 1. FC Nürnberg | 7 | 10:11 | -1 | 7 |
17. | FC Sankt Pauli | 7 | 12:14 | -2 | 7 |
18. | Würzburger Kickers | 7 | 6:18 | -12 | 1 |