Zum Trainingsauftakt hat Bundesligist Werder Bremen seine Saisonziele vorsichtig formuliert. Man wolle "besser als beim letzten Mal" abschneiden, so Trainer Thomas Schaaf.
Mit internationalen Ansprüchen, aber ohne klare Kampfansage an die Ligaspitze hat DFB-Pokalsieger Werder Bremen als vorletzter der 18 Bundesligisten am Donnerstag die Vorbereitung für die in fünf Wochen beginnende Saison aufgenommen.
"Besser als beim letzten Mal" lautet das bescheidene Ziel von Trainer Thomas Schaaf nach der schwächsten Spielzeit seit zehn Jahren. Vom Anspruch Champions League, in der die Hanseaten in den vergangenen fünf Jahren Dauergast waren, ist man an der Weser derzeit offenbar ein gutes Stück entfernt.
Am Freitag ins Trainingslager
Allerdings habe man momentan noch Verstärkungen für den aktuellen Kader im Auge, womit die Ziele noch einmal nach oben korrigiert werden könnten, erklärten Schaaf und Sportdirektor Klaus Allofs. "Wir wollen erstmal sehen, wie der Kader letztlich aussieht - grundsätzlich wollen wir natürlich oben dabeisein", sagte Allofs beim Trainingsauftakt des Zehnten der vergangenen Saison.
Mit 24 Profis wird Werder zunächst am Freitag ins erste von zwei Trainingslagern auf die Nordseeinsel Norderney reisen. Dort sollen auch die beiden bisherigen Neuzugänge Marcelo Moreno und Marko Marin, der trotz seiner Teilnahme an der U21-EM schon einmal bei Werder reinschnuppern soll, dabeisein, die zum Auftakt noch fehlten.
Neben seinen beiden Neuen musste Schaaf beim obligatorischen Laktattest auch auf einige verletzte Spieler wie Per Mertesacker, Daniel Jensen und Markus Rosenberg verzichten. Auch die U21-Europameister Mesut Özil und Sebastian Boenisch waren aufgrund ihres verlängerten Urlaubs noch nicht an Bord.
Frings: "Wir haben einiges gutzumachen"
Stellvertretend für seine Teamkollegen äußerte sich Torsten Frings in der Syker Kreiszeitung zu den Zielen der Bremer für die kommende Saison: "Wir haben einiges gutzumachen", sagte der 32-Jährige mit Blick auf die abgelaufene Spielzeit, in der Werder einen enttäuschenden zehnten Platz belegte. Nur der Pokalsieg bewahrte die Norddeutschen vor einem völlig verkorksten Jahr. "Wir wollen auch in der nächsten Saison einen Titel holen", gibt Frings als Ziel vor.
Bis zum Saisonstart sind allerdings noch einige entscheidende Personalien zu klären. So hofft der Klub weiterhin auf die Dienste von Torjäger Claudio Pizarro, der bislang vom FC Chelsea ausgeliehen war und gerne weiter in Bremen bleiben würde. Allofs wird in der kommenden Woche Gespräche über eine Verlängerung des Leihgeschäfts führen. Bis zum Beginn des zweiten Trainingslagers im österreichischen Waltersdorf (11. bis 19. Juli) soll Pizarro wieder an Bord sein.
"Natürlich müssen wir uns noch verstärken"
"Claudio ist ein Spieler von Spitzenformat. So einen müssen wir da vorn unbedingt haben. Er muss bleiben, und ich hoffe, dass es auch klappt", sagte Frings, der nach dem Wechsel von Spielmacher Diego zu Juventus Turin ("Das ist ein riesengroßer Verlust") auf weitere personelle Verstärkungen hofft: "Natürlich müssen wir uns noch verstärken. Und ich bin sicher, dass noch der ein oder andere Spieler dazukommt."
Ganz oben auf der Wunschliste steht dabei der Ex-Bremer Tim Borowski, der von Rekordmeister FC Bayern zu Werder zurückkehren soll. Einen ähnlichen Weg ist vor vier Jahren auch schon Frings gegangen.
"Als ich zurückgekommen bin, habe ich erkannt, was ich an Bremen habe", sagt der Mittelfeldspieler, der auf dieselbe Einsicht bei Borowski hofft: "Boro würde uns echt verstärken."
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