Kölns Trainer Steffen Baumgart steht in der Bundesliga wie kein zweiter Cheftrainer für pure Emotionen und harten Arbeitsfußball. Doch der 49-Jährige kritisiert den Umgang miteinander im Profigeschäft und prangert leere Versprechen der Vergangenheit an.
"Wie viele Beispiele gibt es aus der Vergangenheit, dass gesagt wurde, jetzt kehren wir zurück zu den Wurzeln. Es sollte wieder normaler ablaufen. Aber es wurde nichts normaler", sprach Baumgart im Interview mit dem kicker über den Umgang mit den Fußballprofis aus und stellte klar: "Ich finde es teilweise verwerflich, wie über Fußballer gesprochen wird."
In den vergangenen Jahren waren die Kölner Spieler immer wieder im Zentrum der Kritik, aufgrund der schwachen Leistungen in der Vorsaison wurde Baumgarts Kader auch in diesem Jahr wenig zugetraut. "Das habe ich von Anfang an anders gesehen. Wir haben immer über den Kader gesprochen, der hier war, und ich war von diesem Kader überzeugt", sagte Baumgart, den vor allem das Einmischen von Menschen aufrege, die nicht in der Verantwortung stehen.
Baumgart: "Es liegt eine Menge im Fußball im Argen"
Baumgart: "Das gehört sich nicht, denke ich. Aber es wird gemacht, weil man meint, man es kann es so machen. Es liegt eine Menge im Fußball im Argen."
Der Ex-Paderborn-Coach habe mit diesem Umgang Probleme, da das Fußballgeschäft unberechenbar sei. "Du arbeitest Tag für Tag mit Menschen. Mir sind zu viele Leute unterwegs, die nur beurteilen, was Erfolg ist und was Misserfolg." In der Bundesliga gebe es zu viele Experten, die anderen gerne sagen, was sie gut können und was nicht.
Persönlich bringt Baumgart seinen Spielern Kritik immer "offen, klar und positiv" gegenüber. Dabei sei er sich immer bewusst, dass man sich irren könne. "Aber ich würde keinem Fußballer auf der Welt das Können absprechen."