BVB-Trainer Rose "natürlich nicht zufrieden" mit der BVB-Saison

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09. Februar 202209:25
Als "suboptimal" bezeichnet Trainer Marco Rose die laufende Saison für Bundesligist Borussia Dortmund.getty
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Als "suboptimal" bezeichnet Trainer Marco Rose die laufende Saison für Bundesligist Borussia Dortmund. "Das würde es treffen, weil wir natürlich nicht zufrieden sind", sagte Rose im Interview mit der Sport Bild.

Man spüre "eine riesige Sehnsucht nach Titeln. Tabellenzweiter zu sein reicht nicht mehr. In den Pokal-Wettbewerben auszuscheiden - schlecht! Und manchmal reicht auch kein knapper Sieg."

Dieser Erwartungshaltung "müssen wir uns stellen und machen das auch", sagte der Coach, der beim BVB einen Paradigmenwechsel durchsetzen will: "Wir möchten unser Spiel nun sukzessive auch wieder um kämpferische Elemente bereichern, dabei aber das Fußballspielen nicht vernachlässigen."

Nationalspieler Niklas Süle, der ablösefrei von Rekordmeister Bayern München kommt, soll ein Schlüsselspieler dafür sein. Süle sei "ein guter Typ", ein "sehr erfahrener Mann", der "über Ruhe im Spielaufbau, Physis und Gier verfügt", schwärmte Rose.

"Er hat nicht umsonst mit Bayern die Champions League gewonnen. Und doch ist seine Qualität für uns erst ab dem Sommer ein Thema - dann aber gern!", ergänzte Rose.

Als getty

BVB: Rose spricht über Haaland

Die ständigen Wechsel-Diskussionen um Starstürmer Erling Haaland nimmt Rose gelassen. "Ich habe jeden Tag Kontakt zu Erling und auch ein Gefühl für diesen Spieler und diesen Menschen", sagte der 45-Jährige: "Ich weiß, wie lange sein Vertrag läuft. Ich weiß, was wie wann entschieden werden muss. Es liegt intern alles auf dem Tisch, alle sind ehrlich zueinander."

Der Torjäger besitzt für den Sommer dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel in Höhe von 75 bis 80 Millionen Euro. Seit Monaten ranken sich deshalb Gerüchte, mehrere Top-Klubs sollen starkes Interesse zeigen. "Bei Erling Haaland liegt intern alles auf dem Tisch, alle sind ehrlich zueinander. Er wird irgendwann eine Entscheidung treffen, und der Verein wird sich gut darauf vorbereiten", erklärte er und schob nach: "Dass wir uns alle wünschen, dass er bleibt, ist doch klar!"

"Die Außensicht deckt sich mit der Innensicht nicht. Fast jeder nimmt sich im Moment heraus, etwas über Erling zu schreiben. Ohne dass man etwas Genaueres weiß, werden Dinge in die Welt gesetzt, das meiste stimmt ehrlich gesagt nicht", sagte Rose über die Gerüchte und schob nach, dass diese hinter den Kulissen kein Thema seien, "weil wir ja die Wahrheit kennen."

Haaland hatte nach dem 5:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg im Januar behauptet, er würde von den BVB-Verantwortlichen unter Druck gesetzt werden. "Erling ist ein gerade einmal 21 Jahre alter Mensch! Auch er hat mal einen emotionalen Tag, er geht nach dem Training nach Hause, ist alleine, liest vielleicht etwas, liest noch etwas und ist dann genervt. Alles prasselt auf ihn ein, und es kommt zu Momenten, in denen das Fass einfach voll ist. Das ist doch ganz normal, das ist menschlich", sagte Rose. Haaland gehe insgesamt "herausragend mit dieser Situation um", obwohl er seit Monaten im Fokus der Medien steht.

Gleichzeitig stellte Rose Haaland auf eine Stufe mit Robert Lewandowski vom FC Bayern, Kylian Mbappe von Paris Saint-Germain und Karim Benzema von Real Madrid. Der Norweger sei "fraglos einer der besten Stürmer der Welt". Besonders die Wissbegierigkeit Haalands imponiere ihm: "Er ist in einem Alter, in dem er noch an Aspekten seines Spiels arbeiten kann, und nichts anderes will er übrigens auch. Erling hat eine steile Lernkurve, die seit dem Wechsel zum BVB explodiert ist."

Rose spricht über Mentalitätsfrage

Außerdem sprach Rose über die immer wiederkehrende Frage nach der Mentalität innerhalb des BVB-Teams. "Bei welcher Mannschaft, die nicht all ihre Ziele erreicht oder sich in einer schwierigen Phase befindet, bleibt diese Frage aus?", fragte er. Die Erwartungen seien "über die Jahre hinweg unglaublich groß geworden, man spürt eine riesige Sehnsucht nach Titeln. (...) Tabellenzweiter zu sein reicht nicht mehr. In den Pokal-Wettbewerben auszuscheiden - schlecht!", fügte Rose an.

Auch ein knapper Sieg würde manchmal nicht genügen, beschwerte sich Rose. "Dem müssen wir uns stellen und machen das auch", sagt er: "Dass die Dinge medial schnell groß gemacht werden, ist klar. Die Situation ist heute aber einfach eine andere als damals bei Kloppo."

Mit Blick auf das damalige Meisterteam (2011, 2012) von Jürgen Klopp geriet Rose ins Schwärmen. "Die Jungs sind gerannt ohne Ende. Du hattest Schmelle, Großkreutz, 'Manni' Bender und Unterschiedsspieler wie Götze, Lewandowski oder Kagawa. Aber du hast dich längst nicht nur über Zauberfußball, sondern auch über die Arbeitstiere definiert. Das ist etwas, wo wir auf Strecke wieder hinkommen wollen", sagte er.