Transfer-Theater in der Bundesliga: Zwischen DFB-Pokalsieger Schalke und dem Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim ist wegen Verteidiger Carlos Zambrano ein heftiger Streit entbrannt.
Transfer-Theater in der Bundesliga: Zwischen DFB-Pokalsieger Schalke 04 und dem Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim ist wegen Verteidiger Carlos Zambrano ein heftiger Streit entbrannt. Schalke 04 will nun sogar juristische Schritte gegen die Kraichgauer einleiten.
Während sich Schalke-Manager Horst Heldt vom Hoffenheim im Zuge der Verhandlungen mit dem zuletzt für Absteiger FC St. Pauli spielenden Zambrano hintergangen fühlt, kann 1899-Manager Ernst Tanner die Aufregung bei den Königsblauen nicht nachvollziehen.
Zambrano wollte zu 1899
"Der Spieler ist bei der DFL überhaupt nicht mehr für Schalke 04 registriert. St. Pauli war über unser Interesse immer informiert. Herr Heldt sollte erst einmal die Verträge lesen, bevor er uns auf diese Weise attackiert. Wahrscheinlich ist Heldt sauer, weil er den Spieler auch unbedingt verpflichten, Zambrano aber lieber nach Hoffenheim wollte", sagte Tanner.
Verteidiger Zambrano ist von Schalke 04 noch bis 2012 an St. Pauli ausgeliehen. Die Hamburger haben mit Schalke aber offenbar eine einseitige Kaufoption über 1,1 Millionen Euro ausgehandelt. Sollte St. Pauli diese Option ziehen, könnten sie Zambrano mit Gewinn nach Hoffenheim verkaufen.
Ein Verstoß der Hoffenheimer?
Knackpunkt: Nach Paragraf 5, Absatz 1 der Lizenzordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) darf ein Verein einen Spieler erst ein halbes Jahr vor Ablauf des Vertrags ansprechen. Zudem ist das Transferfenster erst ab 1. Juli geöffnet. Hoffenheim hätte also gar nicht mit Zambrano sprechen dürfen. Es sieht so aus, als hätten St. Pauli und Hoffenheim hinter dem Rücken der Schalker ein Geschäft einfädeln wollen.
Kurios: Zambrano fiel am Montag in Hoffenheim durch die medizinische Untersuchung. "Da Zambrano uns zum Saisonbeginn nicht zur Verfügung gestanden hätte, haben wir von einer Verpflichtung Abstand genommen", sagte Tanner.
Heldt: Hoffenheim muss fragen
Die Schalker sind dennoch stinksauer. "Es ist unfassbar, dass so ein vermeintlicher Sauber-Verein wie 1899 Hoffenheim einen Spieler zum Medizin-Check einlädt, ohne das der Verein Schalke 04, der Rechteinhaber bei jenem Spieler ist, davon unterrichtet wird. Auch Herr Schulte sagte mir, dass er von diesem Vorgang nichts wüsste. Da Pauli die Kaufoption auf Zambrano nicht gezogen hat, muss Hoffenheim für den Medizincheck Schalke fragen", sagte Heldt "Sport Bild online".
Es sei unglaublich, dass Hoffenheim "weder Pauli, noch Schalke" informiert habe, so Heldt weiter: "Das hat mit seriösem Arbeiten nichts mehr zu tun. Wir behalten uns rechtliche Schritte in dieser Angelegenheit vor und werden wohl die zuständigen Verbände informieren."
Der Steckbrief von Carlos Zambrano