Der Kollaps von Christian Eriksen bei der EM 2021 hat offenbar herbe Konsequenzen auf die Zukunft bei seinem Verein Inter Mailand, weil dem 29-Jährigen ein Defibrillator eingesetzt werden musste. Seine Genesung macht derweil Fortschritte.
Dieser wurde dem Mittelfeldspieler am Donnerstag bei einer Operation eingepflanzt, um bei möglichen neuen Aussetzern den Herzschlag wieder anzukurbeln.
Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, darf Eriksen nach einem 2017 aktualisierten Protokoll des Cocis (Kardiologisches Organisationskomitee für Sportfitness) deshalb nicht mehr in Italien spielen. In dem Land des Stiefels ist es laut den Aufschriften des Gesundheitssystems verboten, mit einem Defibrillator einen Kontaktsport auszuüben.
Demnach ist das Risiko schlichtweg zu hoch. Schon bei einem Schlag eines Ellbogens kann der Defibrillator zerbrechen, was gravierende Folgen hätte.
Andere Profis zeigen hingegen, dass eine Karriere mit Defibrillator nicht ausgeschlossen ist. Der niederländische Nationalspieler Daley Blind hatte ebenfalls ein Gerät eingesetzt bekommen und übt seinen Beruf ohne größere Probleme aus. Beispielsweise dürfen in den Niederlanden oder England Profis mit Defibrillator in den Ligen spielen.
gettyEriksen aus Krankenhaus entlassen - Besuch bei Teamkollegen
Eriksen hatte bereits wieder große Fortschritte gemacht und befindet sich laut eigener Aussage auf dem Weg der Besserung. Wie der dänische Verband DBU mitteilte, sei die OP erfolgreich verlaufen, noch am Freitag sei Eriksen aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Der 29-Jährige habe nach DBU-Angaben das dänische Team in Helsingör besucht und sei von dort nach Hause zu seiner Familie gereist. Eriksen bedankte sich für die vielen Grüße, die er im Krankenhaus erhalten hatte, "das war unbeschreiblich." Die Operation sei gut verlaufen, "mir geht es den Umständen entsprechend gut". Seine Teamkollegen wiederzusehen, sei "wirklich großartig" gewesen.
Der Däne hatte sich am vergangenen Dienstag per Foto aus dem Krankenhaus gezeigt und zuversichtlich gegeben. Zudem meldete er sich nach der 1:2-Niederlage von Dänemark gegen Belgien bei seinen Mitspielern, wie Martin Braithwaite auf der anschließenden Pressekonferenz verriet. "Christian hat uns eine Nachricht in unsere WhatsApp-Gruppe geschrieben", erklärte der Stürmer des FC Barcelona und fügte an: "Ich habe es nur kurz gesehen, als ich in die Kabine kam - er schrieb, dass wir genial waren."
Während der Partie hatten alle Beteiligten auf dem Platz das Spielgeschehen unterbrochen, um gemeinsam mit den 25.000 Zuschauern im Stadion nach der zehnten Minute (Hommage an seine Rückennummer 10) Standing Ovations für Eriksen zu geben. Auf einem Spruchband der Zuschauer war außerdem "Ganz Dänemark ist bei dir" zu lesen.