Christoph Daum verrät Details über seinen Kokain-Prozess: Zeuge versuchte mich zu erpressen

SPOX
06. Oktober 202013:07
Christoph Daum hat ein Buch geschrieben.imago images/PhotopressMüller
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Christoph Daum hat neue Details über den Prozess infolge seines positiven Kokain-Tests verraten. Dies geht aus Auszügen aus Daums Buch Immer am Limit, die die Bild abdruckte, hervor.

Daum beschreibt darin, dass die Generalstaatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Hauptbelastungszeugen im Prozess gegen Daum eingeleitet hatte. "Er hatte versucht, über meine Anwälte zwei Millionen Mark von mir zu erpressen, damit er mich mit seiner Aussage entlastet. Spätestens jetzt hätte der Prozess eingestellt werden müssen", so der ehemalige Coach, der weiter schreibt: "Wurde er aber nicht, weil die Staatsanwaltschaft trotz allem daran festhielt, ihn als Zeugen vorzuladen."

Auch über seinen berühmten Haartest verriet Daum neue Details: Demnach seien Daums Haare damals lediglich mit Tesafilm auf Blatt Papier geklebt und in einem Briefumschlag zum Kölner Institut für Gerichtsmedizin gebracht worden. Laut Daum sei die Probe nicht mal versiegelt worden.

Daum: Habe "nur gelegentlich konsumiert"

"Professor Herbert Käferstein, der die Haare dort untersuchte, sagte später vor Gericht, dass er nicht mit Sicherheit sagen könne, von wem die Haare eigentlich stammten. Es sei ihm lediglich mündlich mitgeteilt worden, dass es Haare von Christoph Daum seien", schreibt Daum weiter. Er betonte zudem erneut "nie etwas besessen oder gehandelt, sondern "nur" gelegentlich konsumiert" zu haben.

Im Jahr 2000 hätte Daum, der damaliger Trainer von Bayer Leverkusen war, neuer deutscher Nationaltrainer werden sollen. Nachdem, unter anderem durch ein Interview von Uli Hoeneß, Vorwürfe des Drogenkonsums gegen Daum aufgekommen waren, hatte der Coach eine Haarprobe abgegeben. In der Haaranalyse war Daum daraufhin Kokainkonsum nachgewiesen worden.