Christoph Kramer hat zu den von Mesut Özil geäußerten Vorwürfen gegenüber dem DFB Stellung bezogen. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach widersprach im Gespräch mit dem Focus den Beobachtungen und Anschuldigungen seines Kollegen.
Özil hatte nach der WM 2018 und einer langen Debatte rund um sein Treffen mit dem türkischen Staatschef Tayyip Erdogan seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft mit rassistischen Tendenzen im Verband begründet. Diese konnte Kramer nicht bestätigen: "Ich persönlich habe keine rassistischen Vorfälle mitbekommen."
Inwiefern eine Rückkehr Özils in das DFB-Team von Kramer begrüßt werden würde, ließ der Gladbacher offen. Er bezog sich in seiner Antwort lediglich auf sportliche Qualitäten: "Mesut Özil ist und bleibt ein überragender Fußballer mit tollem Blick für den Raum. Es war immer eine Bereicherung für das Spiel, wenn er in der Startelf stand."
Kramer verteidigt Mesut Özil und Max Kruse
Kramer sprach sich insgesamt für eine Trennung von "Sport, Politik und Religion" im Sport aus, die zwangsweise "nur Verlierer" schaffen würde. Im gleichen Zusammenhang stellte sich der 27-Jährige auch vor den ehemaligen Nationalspieler Max Kruse.
"Das Skandal-Image, das man ihm anhängt, wird ihm nicht gerecht", sagte Kramer über Kruse und bezeichnete ihn als "sehr, sehr ehrlichen Mensch." Kramer, während der WM 2018 auch als TV-Experte für das ZDF tätig, prangerte an, dass "negative Meldungen einfach mehr Aufmerksamkeit" in der Öffentlichkeit bekommen.