Manchester-United-Spieler Antonio Valencia musste gegen die Glasgow Rangers mit einer schweren Verletzung vom Platz getragen werden - ihm droht das Saison-Aus. Der FC Barcelona schießt sich gegen Panathinaikos Athen den Frust von der Seele und Titelverteidiger Inter Mailand kann sich in Holland bei Twente Enschede nicht benehmen. Alle Spiele und Reaktionen im Überblick.
Gruppe A
Gruppe A: Ergebnisse/Tabelle
Werder Bremen - Tottenham Hotspur 2:2 (1:2)
Tore: 0:1 Pasanen (12./ET), 0:2 Crouch (18.), 1:2 Almeida (43.), 2:2 Marin (47.)
Ballbesitz: 50:50 Torschüsse: 15:7 Ecken: 8:5
Ohne Drama geht halt nicht, wenn Werder Bremen spielt. Und erst recht nicht, wenn das Licht angeht. Es war zwar kein 5:3 nach 0:3, wie anno domini gegen Anderlecht. Es war auch kein 6:2 nach 1:4 im Hinspiel, wie anno domini gegen Spartak Moskau.
Aber es war immerhin ein 2:2 nach 0:2 gegen Bale, van der Vaart, Crouch und Co. Mit Naldo, Mertesacker und Pizarro geht im nächsten Spiel bei Inter auch was. Vielleicht macht's Werder ja mal langweilig. Wie wär's mal mit einem schmutzigen 1:0? Zur Analyse
Spieler des Spiels: Marko Marin (Bremen)
Reaktionen:
Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen): "In der ersten Halbzeit haben wir zu passiv gespielt. Wir haben die Situation einfach über uns ergehen lassen. Das wurde bestraft."
Harry Redknapp (Trainer Tottenham Hotspur): "Die ersten 43 Minuten waren perfekt - ein 3:0 oder ein 4:0 hätte dem Spielverlauf eher entsprochen. Was soll ich sagen? Ich kann nicht böse sein. Frustriert, das ja. Aber die erste Halbzeit war das Beste, was man von uns erwarten kann. Barcelona kann vielleicht noch besser spielen, aber das war das Beste, was Tottenham drauf hat."
Twente Enschede - Inter Mailand 2:2 (2:2)
Tor: 0:1 Sneijder (14.), 1:1 Janssen (20.), 2:1 Milito (30./ET), 2:2 Eto'o (41.)
Ballbesitz: 45:55 Torschüsse: 5:3 Ecken: 6:1
Außer Torhüter Michailow hatte kein Twente-Spieler CL-Erfahrung. Da kommt ja der Titelverteidiger zum Start gerade recht.
Hosen voll bei Enschede? Mitnichten! Gerade in der ersten Hälfte sahen die Zuschauer im Grolsch Veste einen offenen Schlagabtausch. Was Inter an Technik voraus hatte, machte Twente mit Einsatzfreude wett.
Inter, mit zehn Spielern in der Startelf, die gegen die Bayern im Mai den Titel holten, machte in der Defensive viele ungewohnte Fehler und ließ sich zu einigen häßlichen Aktionen hinreißen. Mariga (Kopfstoß gegen Janssen) und Eto'o (Ohrfeige gegen Janssen) hätten vom Platz fliegen müssen. Kein runder Auftakt des Defending Champion. Janssen hat sich für seine Standhaftigkeit den Titel Spieler des Spiels redlich verdient.
Spieler des Spiels: Theo Janssen (Twente Enschede)
Reaktionen:
Rafael Benitez (Trainer Inter Mailand): "Die erste Halbzeit war schwierig, aber in der zweiten hatten wir alles unter Kontrolle. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis gegen einen schweren Gegner. Das Team wird besser. Wir sind erst am Anfang, aber ich sehe bereits Fortschritte."
Gruppe B: Schalke-Mist und ein gereizter Stürmer
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Gruppe B
Gruppe B: Ergebnisse/Tabelle
Olympique Lyon - FC Schalke 04 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Bastos (21.)
Ballbesitz: 61:39 Torschüsse: 15:7 Ecken: 8:4
Schwach, schwächer, Schalke. Die Mannschaft macht im Moment alles falsch. Schlechte Zweikampfwerte, verheerende Abspielfehler, ein dämliches Gegentor, dazu eine verdammt unglückliche Rote Karte. Und wenn vorne mal einer durchging, stand Lyon-Keeper Lloris im Weg.
Der letztjährige Halbfinalist Olympique wäre durchaus zu packen gewesen. Schwere Zeiten für Felix Magath. Zur Analyse
Spieler des Spiels: Michel Bastos (Lyon)
Reaktionen:
Felix Magath (Trainer Schalke 04): "Ich sehe das nicht so tragisch. Eigentlich ist nichts passiert. Wir haben uns gut verkauft. Es ist ein gutes Ergebnis, damit kann ich gut leben. Ich bin durchaus optimistisch für die Bundesliga."
Manuel Neuer (Schalke 04): "Christoph Moritz ist die ärmste Sau. Ihn als Sündenbock hinzustellen, ist nicht fair. Er ist ein junger Spieler, der nicht auf seiner richtigen Position spielen musste."
Benfica Lissabon - Hapoel Tel Aviv 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Luisao (21.), 2:0 Cardozo (68.)
Ballbesitz: 46:54 Torschüsse: 18:9 Ecken: 6:3
Das Ergebnis täuscht. Der israelische konnte beim portugiesischen Meister über die gesamte Distanz gut mithalten, biss sich aber am bestens aufgelegten Keeper Roberto die Zähne aus.
Den Unterschied machte schließlich ein Sonntags-Volley von Luisao, der nach einer eher verkorksten Ecke völlig frei stand und aus der Drehung zum 1:0 einnetzte. Anschließend brachte Hapoel auch das Mehr an Ballbesitz nichts, denn Benfica konnte kontern und so durch einen Cardozo-Abstauber die Entscheidung herbeiführen. Anstatt zu jubeln legte der umstrittene Stürmer mit Blick zu den Fans nur den Zeigefinger auf die Lippen.
Spieler des Spiels: Roberto (Benfica)
Gruppe C: Schwache Türken und der Valencia-Schock
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Gruppe C
Gruppe C: Ergebnisse/Tabelle
Bursaspor - FC Valencia 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 Costa (16.), 0:2 Aduriz (41.), Hernandez (68.), Soldado (76.)
Ballbesitz: 41:59 Torschüsse: 6:11 Ecken: 9:9
Der türkische Meister sah bei seinem Champions-League-Debüt kein Land. Die Gäste aus Spanien nutzten von Beginn ihre technischen Vorteile perfekt aus. Neuzugang Costa traf per Traumtor aus der Distanz zur Führung und bereitete mit einem ähnlich scharf getretenen Freistoß an den Pfosten auch das 0:2 vor.
Neben Costas Qualitäten als Scharfschütze stach vor allem das beeindruckende Dribbel-Talent von Hernandez ins Auge. Der 25-Jährige spielte sämtliche Bursa-Verteidiger schwindelig, krönte seine Leistung dann aber doch mit einem stinknormalen Abstauber.
Die Leistung von Bursa ist auch ein Schalg ins Gesicht der etablierten türkischen Vereine Galatasaray, Fenerbahce und Besiktas.
Star des Spiels: Pablo Hernandez (Valencia)
Manchester United - Glasgow Rangers 0:0
Ballbesitz: 59:41 Torschüsse: 9:2 Ecken: 3:0
Ein schwarzer Tag für die Red Devils. Gegen das Abwehr-Bollwerk aus Schottland fanden Rooney und Co. kein Durchkommen. Die größte Gefahr ging da noch von einigen Distanzschüssen von Gibson aus, die das Tor aber auch allesamt knapp verfehlten. Doch damit nicht genug. Der Champions-League-Fehlstart wurde durch den Ausfall von Flügel-Star Antonio Valencia überschattet.
Der 25-Jährige knickte nach einer Stunde so unglücklich um, dass er sich das Schienbein brach. Selbst die beinharten Rangers bekamen es beim Anblick dieses Schicksals mit der Angst zu tun. Valencia wurde minutenlang auf dem Platz behandelt und anschließend mit einer Sauerstoffmaske vom Platz getragen.
Am Mittwoch erklärte Manchester United auf der Vereinshomepage, dass Valencia bis zum Saisonende ausfallen könnte.
Spieler des Spiels: Sasan Papac (Glasgow Rangers)
Reaktionen:
Sir Alex Ferguson (Trainer Manchester United) zur Valencia-Verletzung: "Valencia wird am Mittwoch gleich operiert. Es war ein Zweikampf ohne böse Absicht, aber als ich den Rangers-Spieler winken sah, wusste ich, dass was Schlimmes passiert war. Es ist ein harter Schlag für den Jungen. Es erinnert an die Verletzung von Alan Smith vor einigen Jahren und das könnte dann bis zum Ende der Saison dauern."
Sir Alex Ferguson zum Spiel: "Wir hatten nur eine halbe Chance, sonst nichts. Es war ein schwieriger Abend. Es war sehr schwer, das Rangers-Bollwerk zu knacken. Wir haben es nicht geschafft."
Kirk Broadfoot (Glasgow Rangers): "Ich weiß nicht genau, wie es passiert ist. Ich bin einfach nur reingerutscht und als ich mich umdrehte, sah ich seinen Knochen rausragen."
Walter Smith (Trainer Glasgow Rangers): "Wir wollten verteidigen, weil es das einzige ist, was Sinn macht. Es ist einfacher, als Chancen zu kreieren. Wir müssen das in der Champions League so machen. Schottische Mannschaften sind nicht mehr wie vor einigen Jahren in der Lage, Spieler von überall her zu verpflichten."
Gruppe D: Barcelona nimmt Athen auseinander
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Gruppe D
Gruppe D: Ergebnisse/Tabelle
FC Barcelona - Panathinaikos Athen 5:1 (2:1)
Tore: 0:1 Govou (20.), 1:1 Messi (22.), 2:1 Villa (33.), 3:1 Messi (45.), 4:1 Pedro (78.), 5:1 Alves (90.+3)
Ballbesitz: 74:26 Torschüsse: 9:1 Ecken: 3:0
Wer muss büßen für die 0:2-Pleite gegen Alicante? Richtig - Pana Athen! Dabei starteten die Griechen mit ihrem Altstar-Sturm Govou/Cisse ähnlich wie Hercules. Barcas Antwort kam diesmal prompt.
Der Rest war wie Hase gegen Igel, Katz gegen Maus, Könige gegen Vasallen. Die Tore drei und fünf waren an Kreativität, Spielwitz, Esprit, Tempo, Genialität, Frechheit und vor allem SCHÖNHEIT nicht zu überbieten.Wer sich mit einem doppelten Doppelpass durch acht Griechen auf engstem Raum spielt, hat sie eigentlich nicht alle. Aber gut, es sei ihnen verziehen, den Göttern aus Katalonien.
Spieler des Spiels: Lionel Messi (Barcelona)
Reaktionen:
Pep Guardiola (Trainer FC Barcelona): "Es war ein außergewöhnlich gutes Spiel von uns - so müssen wir immer spielen. Manchmal verliert man, weil man müde ist - wie gegen Hercules. Aber danach muss man wissen, wie man wieder aufsteht. Das haben wir gezeigt."
Nikos Nioplias (Trainer Panathinaikos): "Unser Ziel bleibt das Achtelfinale. Es ist kein Problem, dass wir hier verloren haben. Wir müssen uns gegen Kopenhagen und Kasan behaupten. Wir werden erst am 7. Dezember wissen, wo wir stehen."
FC Kopenhagen - Rubin Kasan 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 N'Doye (87.)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 10:11 Ecken: 4:6
Im Großen und Ganzen ein schwaches Spiel. Kopenhagen war fußballerisch stark limitiert, fühlte sich aber beim ersten CL-Auftritt dank der tollen Atmosphäre pudelwohl. Kasan hatte die deutlich reifere Spielanlage, spielte aber zu ideen- und emotionslos.
Die Dänen retteten sich mit viel Kampf und einigem Dusel in die Schlussphase, ehe der Senegalese N'Doye das Siegtor köpfte. Die gerechte Strafe für überhebliche Russen.
Spieler des Spiels: Sölvi Ottesen (Kopenhagen)
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