Keine Ahnung, aber große Fresse

SPOX
01. Dezember 200719:49
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Düsseldorf - Als ob ihn die Glücksgöttin persönlich geküsst hätte.

Ausgerechnet  bei seiner Premiere als Radio-Co-Kommentator bei Antenne Düsseldorf erlebte Kabarettist und Fortuna-Fan Dieter Nuhr eine fußballerische Glanzstunde. Okay, ist etwas übertrieben, aber mit dem 2:0-Erfolg der Düsseldorfer im Spitzenspiel über Erfurt hat sich die Fortuna immerhin die Herbstmeisterschaft gesichert.

Zeit also, mal durchzuatmen und seine Gedanken schweifen zu lassen.  

Nuhrs Fußballweisheiten:

Im Prinzip ist Fußball in der ersten und dritten Bundesliga dasselbe: Ein Ball und elf Leute auf beiden Seiten.

Wenn der Torhüter der beste Mann ist, ist das nicht unbedingt ein gutes Zeichen.

Der Ball ist rund und dreht sich manchmal komisch.

Ein guter Gast hält sich im Auswärtsspiel ein wenig zurück.

Ich glaube, dass Trainer, die über die Prügelstrafe verfügen, gar nicht so schlecht fahren.

Solange nach vorne gespielt wird, kann hinten nicht viel passieren.

Nuhr über Fußballfans:

Ich bin der klassische Fußball-Konsument: keine Ahnung, aber große Fresse.

Das Publikum der Fortuna ist bekannt für seine Objektivität. Wenn die meckern, war der Ball wirklich aus.

Nuhr über das Älterwerden:

Ich war damals in den 70er Jahren bei dem 6 zu 5 gegen Bayern München dabei. Die gute alte Zeit.

Gott sei Dank bin ich mittlerweile in einem Alter, wo man allmählich vergisst, wie das früher bei der Fortuna war.

Ich fühle mich mit meinen 47 noch wirklich fit, das sagt auch mein Zivi.

Nuhr über guten Fußball:

Ich wäre auf dem Platz ein guter Steher, aber kein guter Spieler. Dafür fehlen mir auch etwa 40 Zentimeter.

Rein physikalisch habe ich nie verstanden, wie man so in der Luft stehen kann wie Klose.

Nuhr über unehrlichen Fußball:

Ich habe nie begriffen, wie man "unehrlich" gegen einen Ball treten kann. Ein guter Fußballer tritt immer ehrlich gegen den Ball. Und bei Leuten wie Effenberg ist auch noch Intelligenz im Spiel.

Nuhr über Fortuna Düsseldorf:

Meine Anfänge bei der Fortuna: Damals passte ich durch den Zaun zwischen dem damaligen Freibad und dem Rheinstadion, und der halbe Block stand in Badehose da.

Ich bin ein wahrer Fortuna-Fan, aber es ist wie mit den Frauen, man kann nicht immer nur eine sehen.

Wolf Werner hat schon etwas vom Fußball verstanden, als dieser noch achteckig war.

Dieser Hamza Cakir scheint ja ein richtiger Beißer zu sein. Der wohnt bestimmt nicht in einer Wohnung, sondern in einem Käfig.

Nuhr über Panini-Alben:

Die Panini-Alben aus den 70ern sind bestimmt inzwischen mehr wert als Aktien aus dieser Zeit. Heute sind ja viele unterversichert, man sollte den Kindern Panini-Aufkleber schenken als Rentenversicherung.

Nuhr über Bundesligaspieler:

Mark van Bommel ist niemand, mit dem man in Urlaub fahren möchte. Aber Luca Toni ist ein lustiger Vogel, der auch noch Fußball spielen kann. Der könnte auch hier bei Fortuna Düsseldorf mithalten.

Nuhr über langweilige Fußballspiele:

Es gibt oft Fußballspiele, bei denen man sich wünscht, dass wilde Tiere auf das Feld gelassen werden, damit endlich wieder etwas los ist, zum Beispiel so ein Gepard, der das Mittelfeld aufmischt.

Nuhr über die Schulzeit:

In der Schule kann man ja Mathematik zugunsten von Biologie abwählen. Das ist auch gut so, denn als Teenager hat man zu Biologie eine ganz andere Beziehung als zu Mathematik.

Nuhr über das Radio:

Radio ist schwierig, denn Fernsehen ohne Bild zu erfinden, darauf muss man erst mal kommen.