SPOX-Redakteur Thomas Gaber hat sich eine schöne Bleibe ausgesucht, um in aller Ruhe mal Abstand vom Trubel auf dem Trainingsplatz der Bayern zu gewinnen - all (evil) inclusive.
In Dubai lässt sich's eigentlich ganz gut leben. Die 50 Grad im Schatten zur Sommerzeit braucht zwar kein Mensch, aber wenn das Wetter an 350 Tagen im Jahr schön ist, muss man das bisschen Körperkokeln eben in Kauf nehmen.
Kulinarische Köstlichkeiten gibt's wie Sand in der Wüste (welch geographisch gelungener Vergleich!) und überall, wo im muslimischen Raum Alkohol ausgeschenkt wird, wird auch vernünftig in die Birne gezwiebelt. Die Stadt ist sauber und sicher, hier darf man auch in den dunkelsten Gassen Leute nach dem Weg fragen, ohne vermöbelt und beklaut zu werden.
Aber eins geht gar nicht - mein Hotel! Aus Pietätsgründen soll hier auf die Nennung von Namen und Adresse verzichtet werden, man ist schließlich kein Unmensch. Auch dann nicht, wenn man wie einer behandelt wird.
Ein Redakteur allein auf weiter Flur
Dass der Kasten jede x-beliebige Plattenbausiedlung um einen Prototypen erweitern würde, ist ja nicht weiter tragisch. Auch dass der Cesars Salad, den ich mir aufs Zimmer habe bringen lassen, aussah wie bereits gegessen, werte ich als Zeichen des guten Willens.
War wahrscheinlich grad stressig in der Küche, so mitten am Nachmittag in einem Hotel ohne Abendbuffet und ohne Gäste. Ich hab hier in 40 Stunden nämlich noch keine Sau gesehen außer den Angestellten.
Auf den Salat kann ich verzichten, dann gibt's halt die dritte Packe Schokokekse. Aber wenn der Safe nicht funktioniert und stattdessen bei Betätigung der Knöpfe wild piepst und leuchtet, dass man denkt, gleich fliegt hier alles in die Luft, ist weniger schön.
Wenn aus der Klimaanlage nur feuchter Mief rauskommt, kann man schon mal angry werden. Und die bestellte Flasche Wasser, naja, haben Sie die Wurstwassersaufen-Wette bei Wetten Dass...??? damals gesehen?
Unschlagbarer Gratis-Service
Nicht zu unterschätzen zudem der nicht funktionstüchtige Fernseher (Modell Bildröhre aus den 60er Jahren), die baumelnde Klinke der Zimmertür, der aus der Verankerung gerissene Spiegel im Schmuddel-Bad, der Kühlschrank, der höchstens mal einer war, die verklebten Schubladen, der ranzige, Motten freundliche Schrank und - last but not least - der hämmernde Lärm eines auf dem Dach befestigten Generators - ein Gratis-Service des Hotels über die vollen 24 Stunden.
Ich bin heute vom 7. in den 2. Stock gezogen, da oben ging's mir - mit Verlaub - ziemlich auf die Eier. Hier unten ist der Krach wenigstens erträglich.
Selbstredend war es ein von Überzeugungsarbeit geprägter Act, das Zimmer zu wechseln in einem Hotel mit 50 Betten und einem Gast.
Ach übrigens, für Ihre nächste Urlaubsplanung: dieses Haus (ist es das?) hat VIER Sterne.