Erst gezittert, dann eiskalt zugeschlagen: Der 1. FC Nürnberg ist trotz einer nicht gerade überzeugenden Leistung ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Beim Zweitligisten Erzgebirge Aue gewann der Pokalsieger von 2007 2:1 (0:0) und feierte damit gleichzeitig den ersten Pflichtspielsieg seit sechs Wochen.
Alexander Esswein (64.) und Julian Wießmeier (68.) erzielten die Tore für die Gäste, Ronny König (78.) traf für Aue.
Für den Club war es eine gute Vorbereitung auf das Bundesliga-Derby bei Bayern München. "Das war ein richtiges Pokalspiel. Wir sind weiter, das ist das Wichtigste. Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht. Jetzt freuen wir uns auf das Wochenende", sagte Kapitän Timmy Simons.
Erster Warnschuss von Bunjaku
Die durchaus auf Augenhöhe agierenden Gastgeber konnten dagegen ihre schwarze Serie im Pokalwettbewerb nicht beenden. Der DDR-Cupsieger von 1955 wartet weiter auf den ersten Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
Nach verhaltenem Beginn gab der lange verletzte Schweizer Albert Bunjaku in der achten Minute aus spitzem Winkel einen ersten Warnschuss ab, doch konnte Aues Torhüter Martin Männel sicher parieren.
In einem vor allem im Mittelfeld mit hoher Intensität geführten Partie erarbeiteten sich die Nürnberger leichte Feldvorteile und waren immer dann gefährlich, wenn schnell über die Außen gespielt wurde. In der Anfangsviertelstunde fehlte aber noch die letzte Präzision.
Torchancen weitestgehend Mangelware
Den Gastgebern fehlte vor 13.000 Zuschauern in der Offensive das Erfolgsrezept. Bis auf zwei Fernschüsse brachte das Team aus dem Erzgebirge in den ersten 20 Minuten nicht viel zustande. Weitere Offensivaktionen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber aber immer stärker und agierten durchaus auf Augenhöhe. Ende der ersten Hälfte verhalf der Club den Auern durch Fehler zu ersten gefährlichen Aktionen.
Zwar spielte das Team von Trainer Rico Schmitt diese anfangs nicht konsequent zu Ende, doch hatten sie in der Schlussminute der ersten Halbzeit die größte Möglichkeit. Mike Könnicke verpasste nach einem Schuss von Tobias Kempe nur knapp das 1:0.
Die Gäste wirkten dagegen immer unsicherer und luden den Zweitligisten immer wieder zu schnellen Kontern ein. "Das Spiel unserer Mannschaft ist hervorragend. Wenn sie so weitermachen, schaffen sie die Sensation", sagte Aues Präsident Bernd Keller in der Halbzeitpause. Es erfüllte sich nicht.
Doppelschlag sorgt für die Entscheidung
Club-Trainer Dieter Hecking, dem insgesamt acht Spieler fehlten, hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:2 gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen geändert. Dominic Maroh und Bunjaku standen für Timm Klose und Jens Hegeler in der Startelf.
Sein Gegenüber Rico Schmitt änderte sogar viermal und brachte Könnecke, Jan Hochscheidt, Nicolas Höfler und Guido Kocer von Beginn an.
Auch nach der Pause brachten beide Teams in der Offensive keine sehenswerten Aktionen zustande, auch wenn der Favorit aus Franken deutlich bemühter war. Erst der Doppelschlag von Esswein und Wießmeier erlöste den Favoriten.
Aue - Nürnberg: Alle Daten und Fakten