Der FC Arsenal trennt sich von Swansea City nach einer turbulenten Partie 2:2 und muss ins Wiederholungsspiel. Der Ex-Hoffenheimer Demba Ba ballert sich in seinem ersten Spiel für Chelsea in die Herzen der Blues-Fans. Manchester City schlägt Watford glanzlos. Manchester United stand gegen West Ham vor dem Aus. Derweil kostete Wolverhamptons peinliches Aus bei einem Fünftligisten Stale Solbakken den Job.
Swansea City - FC Arsenal 2:2 (0:0)
Tore: 1:0 Michu (58.), 1:1 Podolski (81.), 1:2 Gibbs (83.), 2:2 Graham (87.)
Ohne Lukas Podolski und Kapitän Thomas Vermaelen ging der FC Arsenal die Aufgabe im Liberty Stadium um. Beide Stars fanden sich genauso auf der Bank wieder wie Swanseas Torjäger Michu, der die Gunners noch im Dezember mit zwei späten Toren im Ligaspiel abgeschossen hatte.
Die Gäste aus London übernahmen erwartungsgemäß sofort die Spielkontrolle, ohne aber große Torgefahr auszustrahlen. Geradliniger agierte Swansea. Michu-Ersatz Danny Graham zwang Arsenals Keeper Wojciech Szczesny zu einer Glanzparade (13.).
Die Gunners blieben spielbestimmend und kombinierten gefällig über die agilen Theo Walcott und Santi Cazorla, doch Chancen blieben Mangelware. Die beste hatte noch Cazorla, der nach feiner Vorarbeit von Linksverteidiger Kieran Gibbs aus 14 Metern übers Tor schoss (35.)
Unmittelbar darauf wäre Swansea um ein Haar der Führungstreffer gelungen: Nach einem Freistoß von Jonathan de Guzman von der rechten Seite setzte sich Kyle Bartley in der Luft gegen Per Mertesacker durch, doch sein Kopfball fand nur die Latte (36.).
Arsenal verstärkte den Druck nach der Pause und Olivier Giroud kam zu zwei Chancen, scheiterte aber jeweils an Keeper Michel Vorm (51., 54.).
Swansea-Coach Michael Laudrup reagierte und wechselte Michu und Pablo Hernandez für de Guzman und Routledge ein. Und Michu brauchte nur 73 Sekunden, um Arsenal das nächste Tor einzuschenken.
Nach einem langen Abschlag von Vorm patzte erst Laurent Koscielny beim Versuch zu klären und dann sah Mertesacker ganz schlecht aus, als er von Michu mit einem Heber düpiert und dann im Laufduell abgehängt wurde. Swanseas Torjäger fand sich allein vor dem Arsenal-Tor wieder und vollendete cool zum 1:0 für die Hausherren.
Die Gunners reagierten mit wütenden Angriffen. Giroud vergab eine gute Kopfballmöglichkeit nach Vorarbeit von Aaron Ramsey (65.). Doch der Druck wurde immer stärker und schließlich sorgte der kurz zuvor eingewechselte Podolski im Anschluss an eine Walcott-Ecke für den Ausgleich.
Arsenal legte sofort nach. Gibbs spielte Giroud parallel zur Strafraumgrenze an, der Franzose chippte den Ball direkt über die Viererkette zurück zu Gibbs und der 23-Jährige jagte den Ball volley unter die Latte.
Doch plötzlich entdeckte Swansea seine eigenen Offensivqualitäten wieder. Graham traf nach wunderbarer Vorarbeit von Sung-Yueng Ki aus kurzer Distanz zum Ausgleich.
Die Schlussphase wurde vollends zum offenen Schlagabtausch. Arsenals Arteta scheiterte mit einem wuchtigen Kopfball am grandios reagierenden Vorm, auf der Gegenseite traf Dwight Tiendalli nach einem rasanten Konter nur das Außennetz.
Am Ende blieb es beim für die Gastgeber sicher etwas schmeichelhaften 2:2. Die Entscheidung über den Einzug in die vierte Runde muss im Rückspiel in London fallen.
FC Southampton - FC Chelsea 1:5 (1:2)
Tore: 1:0 Rodriguez (22.), 1:1 Ba (35.), 1:2 Moses (45+2), 1:3 Ivanovic (52.), 1:4 Ba (61.), 1:5 Lampard (83./Handelfmeter)
Ballsicher, robust und torgefährlich! Eigenschaften, die beim FC Chelsea in den letzten Jahren Didier Drogba wie kein Zweiter verkörperte. Spätestens nach dem deutlichen 5:1-Erfolg beim FC Southampton scheinen die Blues ihren legitimen Drogba-Nachfolger gefunden zu haben: Demba Ba!
Der Neuzugang von Newcastle United schnürte in seinem ersten Spiel für die Blues prompt einen Doppelpack und ebnete dem amtierenden FA-Cup-Champion damit den Weg in die nächste Runde.
Dabei lieferte Southhampton eine engagierte und ansehnliche Anfangsphase ab. Nicht erst nach der durchaus verdienten Führung durch Jay Rodriguez (22.) kamen bei den Chelsea-Anhängern erste Erinnerungen an die peinliche 0:1-Heimpleite am vergangenen Premier-League-Spieltag gegen Schlusslicht QPR hoch. Doch der Ex-Hoffenheimer Ba (35.) und Victor Moses (45.+2) drehten den Spieß noch vor der Pause um.
Im zweiten Spielabschnitt hatten die Sotons dann nichts mehr entgegenzusetzen. Zunächst erhöhte Branislav Ivanovic nach einer butterweichen Flanke von Juan Mata auf 3:1 (52.), bevor erneut Ba (61.) und der eingewechselte Frank Lampard per Elfmeter (83.) den Sack endgültig zumachten.
West Ham United - Manchester United 2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Cleverley (23.), 1:1 Collins (27.), 2:1 Collins (59.), 2:2 van Persie (90.)
Im Upton Park wurden den Fans zwei völlig konträre Spielideen geboten: Manchester United versuchte mit gepflegtem Kurzpassspiel der Favoritenrolle gerecht zu werden. Während West Ham mit Leidenschaft und englischem "Kick and Rush" dagegenhielt. Erfolg hatten anfangs nur die Gäste.
Über mehrere Stationen wurde Javier Hernandez in der 23. Minute auf Links in Szene gesetzt. Dessen Querpass fand den sträflich allein gelassenen Tom Cleverly, der sich aus elf Metern nicht zwei Mal bitten ließ. Doch der Außenseiter antwortete im Gegenzug.
Joe Cole zirkelte an der Strafraumgrenze eine Flanke freistehend auf James Collins, der mitten in den Torjubel zum Ausgleich köpfte. Zwar bestimmte Manchester das Spiel, richtig Zählbares konnten sie in weiterer Folge kaum verbuchen. Die kalte Dusche folgte nach dem Seitenwechsel.
Es kam einem verdächtig bekannt vor: Wieder packte Cole den Zauberfuß aus. Wieder schraubte sich Collins höher als die Gegenspieler. Wieder war David De Gea chancenlos. 30 Minuten blieben Manchester, um den Ausgleich zu erzwingen. Bis zur Nachspielzeit fanden sie keine Lücke im tief stehenden Abwehrriegel.
Doch plötzlich schlugen die Last-Minute-Könige neuerlich zu. Oldie Ryan Giggs bediente Robin van Persie per Zuspiel aus der eigenen Hälfte. Der Goalgetter behauptete sich im Strafraum und traf in unwiderstehlicher Manier. Eine Co-Produktion der Joker. Nun muss ein Rückspiel über den Sieg entscheiden.
Manchester City - Watford 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Tevez (25.), 2:0 Barry (44.), 3:0 Marcos Lopes (90.)
Auf dem Papier sah es danach aus, als stünde City gegen den formstarken Zweitligisten, trainiert von Gianfranco Zola, ein ernsthafter Test bevor. Der amtierende englische Meister ließ jedoch von der ersten Minute an keinen Zweifel an einem Heimsieg aufkommen. Aber immerhin: Zunächst gelang es dem Außenseiter, die Null trotz drückender Überlegenheit des Gegners (allein fünf Eckstöße in den ersten acht Minuten) zu halten.
Nach knapp einer halben Stunde war es Carlos Tevez, der einen Freistoß von der Strafraumgrenze zur Führung in die Maschen hämmerte.
Nur wenige Minuten später wäre Fernando Forestieri aus dem Nichts beinahe der Ausgleich für den Außenseiter gelungen, doch der Mittelfeldmann vergab die Riesenchance. Diese Nachlässigkeit rächte sich kurz vor der Pause, als Gareth Barry nach einer Milner-Flanke per Kopf erhöhte und damit für klare Verhältnisse sorgte.
Im zweiten Durchgang ließen die Citizens nichts mehr anbrennen und spielten den Erfolg souverän nach Hause. Watford agierte bemüht, der Klassenunterschied allerdings war nicht zu übersehen.
20 Minuten vor Schluss wurde - trotz seiner jüngsten Auseinandersetzungen mit Trainer Roberto Mancini - Mario Balotelli eingewechselt. Der Vize-Europameister konnte in der Endphase aber ebenso wenig bewirken wie zuvor Edin Dzeko. Anders machte es der andere Joker Marcos Lopes, der in der letzten Minute den Deckel drauf machte.
Luton Town - Wolverhampton Wanderers 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Lawless (46.)
Das peinliche Aus des Zweit- beim Fünftligisten hat Stale Solbakken den Job gekostet. Mit dem Norweger müssen auch seine Assistenten Patrick Weiser, einst Bundesligaspieler beim 1. FC Köln und in Wolfsburg, und Johan Lange gehen.
"Wir wussten, dass es eine schwere Aufgabe wird. Aber diese Niederlage ist hart. Und in unserer Situation ist es natürlich noch schwerer zu verkraften", so Solbakken nach der Pleite.
Als Tabellen-18. schwebt der dreimalige englische Meister Wolverhampton erneut in Abstiegsgefahr. Solbakken, im April 2012 in Köln gefeuert, hatte die Wolves im Sommer nach dem Abstieg aus der Premier League übernommen.
FC Mansfield - FC Liverpool 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Sturridge (7.), 0:2 Suarez (59.), 1:2 Green (79.)
Das nennt man wohl einen Einstand nach Maß: Daniel Sturridge traf bei seinem ersten Einsatz für die Reds gleich in der Anfangsphase der Partie beim krassen Außenseiter. Erst in der vergangenen Woche war der 23-Jährige für umgerechnet 15 Millionen Euro vom FC Chelsea gekommen.
Doch damit Liverpools Herrlichkeit dann schon vorbei. In der zweiten Halbzeit übernahmen die fünftklassigen Gastgeber vor 7500 Zuschauern sogar zusehends das Kommando. Doch dann sorgte Luis Suarez mit einem umstrittenen Treffer für die Vorentscheidung. Nach Vorarbeit von Stuart Downing scheiterte der Uruguayer mit seinem ersten Versuch noch an Keeper Alan Marriott, kontrollierte dann den Abpraller mit der Hand, ehe er den Ball ins Tor bugsierte.
Matt Green erzielte den Ehrentreffer für die Hausherren.
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