Niko Kovac möchte seine Mannschaft vor öffentlicher Kritik schützen, während Ottmar Hitzfeld die Bayern-Probleme aus seiner Sicht erläutert. Außerdem: Dietmar Hamann und Steffan Effenberg halten die Münchner Elf für zu alt.
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FC Bayern: Niko Kovac verteidigt sich
Niko Kovac begann die Pressekonferenz am Freitag direkt mit einer Klarstellung. "Wenn ein Trainer nach dem Spiel nicht sofort die Keule herausholt, sondern ganz konzentriert überlegt, was er sagt, hat das nichts mit Ratlosigkeit zu tun. Sondern damit, dass man sich das Ganze erst nochmal in Ruhe anschauen will", sagte der 46-Jährige.
Und Kovac weiter: "Ich werde mich mit Sicherheit nie hinstellen und meine Spieler nach einem Spiel betonieren. Das wird es bei mir nicht geben. Das ist meine Mannschaft. Es ist allzu verständlich, dass ein Trainer nicht gleich nach dem Spiel etwas sagt, das Headlines bringt."
Ottmar Hitzfeld sieht die Problemursache nicht bei Niko Kovac
Für Ottmar Hitzfeld stecken die Münchner nicht in einer Krise, sondern sind lediglich verunsichert. Er habe Vertrauen in Kovac und glaubt eher an ein psychologisches Problem bei den Spielern. "Bayern München ist wie ein Ferrari-Motor. Da muss jedes Schräubchen passen. Wenn dann irgendwo was fehlt, kann das Große und Ganze nicht funktionieren", erklärte der Ex-Trainer gegenüber Sport1.
Dabei nimmt der siebenmalige Deutsche Meister die Bayern-Stars in Schutz: "Sie sind auch nur Menschen, die Gefühle haben. Bei ihnen ist derzeit aber eine gewisse Verunsicherung da und man spielt den Pass eben mal einen Meter zu weit nach vorne oder hinten."
Dietmar Hamann: "Wenn es so weitergeht, haben sie eine richtige Krise"
Experte Dietmar Hamann hat den seit drei Spielen sieglosen FC Bayern München im Vorfeld der Bundesliga-Partie gegen Borussia Mönchengladbach vor einer handfesten Krise gewarnt. "Dass die Bayern in zwei Heimspielen in Folge eine Führung nicht über die Zeit gebracht haben, habe ich lange nicht gesehen", schrieb der 45-Jährige in seiner Kolumne 'Hamanns Top 3' auf skysport.de: "Es ist jetzt noch nicht allzu besorgniserregend. Aber wenn es so weitergeht, dauert es nicht mehr lange und sie haben eine richtige Krise."
Nach dem ernüchternden 1:1 in der Champions League hinterfragte Hamann zudem die Struktur der Mannschaft. "Ajax Amsterdam hat den deutschen Rekordmeister wie alte Männer aussehen lassen. Und dass die Mannschaft alt, vielleicht zu alt ist, das wusste man bereits vor Saisonstart", so Hamann.
Stefan Effenberg rät zu deutlichen Kaderveränderungen
Auch Stefan Effenberg befürchtet, dass die Mannschaft in naher Zukunft nicht mehr mithalten kann. "Das kann und muss ein sehr großer Umbruch werden. Sonst haben in den nächsten Jahren einige Mannschaften in der Bundesliga die Chance, Deutscher Meister zu werden", prophezeite Bayerns Ex-Kapitän in seiner t-online.de-Kolumne.
"Neben Robben und Ribery gibt es mit Lewandowski, Boateng, Hummels und Neuer einige Personalien, über die sie sich Gedanken machen müssen. Die Leistungskurve geht jetzt eher leicht nach unten statt nach oben", schrieb Effenberg. Und auch mit den Neuzugängen Gnabry, Goretzka oder Süle ist "Effe" nicht zufrieden: "Die Frage muss erlaubt sein, ob das für Bayern München reicht. Da zweifle ich Stand heute dran."
FC Bayern: Die kommenden Partien des Deutschen Meisters
Datum | Uhrzeit | Wettbewerb | Gegner (Heim/Auswärts) |
6. Oktober | 18.30 Uhr | Bundesliga | Borussia Mönchengladbach (H) |
20. Oktober | 15.30 Uhr | Bundesliga | VfL Wolfsburg (A) |
23. Oktober | 18.55 Uhr | Champions League | AEK Athen (A) |
27. Oktober | 15.30 Uhr | Bundesliga | 1. FSV Mainz 05 (A) |
30. Oktober | 20.45 Uhr | DFB-Pokal | Rödinghausen (A) |