Schiedsrichter Deniz Aytekin hat seine Entscheidung gegen einen Platzverweis von Jude Bellingham erneut verteidigt, dabei allerdings auch Zweifel offenbart. Bayern-Vorstandsboss Oliver Kahn reagierte ebenfalls.
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"Die Szene ist ganz isoliert betrachtet und ohne Emotionen eine Gelbe Karte", gab der 44 Jahre alte Unparteiische im Doppelpass bei Sport1 zu: "Aber vom Schiedsrichter wird auch Gefühl für das Spiel erwartet. Und da gab es diesen minimalen Restspielraum."
Aytekin hatte Bellingham bereits in der 14. Minute nach einem Foul an Jamal Musiala verwarnt und unmittelbar nach der Partie von einer "Kann-Gelben-Karte" gesprochen. Nachdem Bellingham kurz vor der Pause Alphonso Davies mit dem Fuß im Gesicht getroffen hatte, verzichtete der Referee auf die Ampelkarte. Ihm habe daher "die letzte Überzeugung gefehlt, da Gelb-Rot zu geben". Am Tag danach räumte Aytekin Zweifel ein: "Vielleicht war es ein Tick zu viel Empathie."
Bayerns Vorstandsboss Kahn reagierte auf Twitter: "Wo war denn die Empathie von Deniz Aytekin bei der gelb-roten Karte für Kingsley Coman?"
"Natürlich kann man diese Frage stellen", meinte Aytekin, der im Doppelpass sofort live mit dem Tweet konfrontiert wurde, nannte aber die Absicht in den beiden Aktionen als entscheidenden Faktor. Er betonte, dass er Bellingham bei dessen Tritt gegen Davies keine Verletzungsabsicht unterstellte, während Coman bei seinen Vergehen bewusst regelwidrig handelte.
Deniz Aytekin verteidigt Platzverweis gegen Kingsley Coman
"Er umarmt ihn, er hat nur ein Ziel, er will den Spieler stoppen", sagte Aytekin, der Coman für ein taktisches Foul an Karim Adeyemi in der 90. Minute vom Feld schickte. "Über die erste Karte müssen wir gar nicht reden. Auch die zweite Aktion ist so eindeutig, da bleibt dir als Schiedsrichter nichts mehr übrig."
Zuvor hatte Coman für eine Grätsche im Mittelfeld seine erste Gelbe Karte gesehen.