Lebenslänglich für Ferguson und McGregor

SPOX
04. April 200914:52
Barry Ferguson (M.) und Allan McGregor (r.) bei ihrem letzten Länderspiel gegen die NiederlandeGetty
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Ein Saufgelage und seine Folgen halten den schottischen Fußball in Atem. Barry Ferguson und Allan McGregor sind nach ihren Eskapaden der letzten Woche sowohl vom schottischen Verband als auch von den Glasgow Rangers hart bestraft worden.

Mittelfeldspieler Barry Ferguson und Torhüter Allan McGregor von den Glasgow Rangers werden nie wieder für die schottische Nationalmannschaft spielen. Das beschloss der nationale Verband SFA in enger Abstimmung mit Nationalcoach George Burley.

"Wir machen von dieser Maßnahme zum Wohle der Mannschaft, der Fans und des Landes Gebrauch. Alle haben nur ein Ziel: Die Qualifikation für die WM 2010 und wir lassen nicht zu, dass uns irgendetwas davon abbringt, dieses Ziel zu erreichen", heißt es in einem Statement der SFA.

Saufgelage und obszöne Gesten

Ferguson und McGregor hatten zunächst mit einem Trinkgelage im Anschluss an das mit 0:4 in den Niederlanden verlorene WM-Qualifikationsspiel am Samstag für Aufsehen gesorgt.

Von vier Uhr morgens bis zur Mittagszeit hätten die beiden Rangers-Stars im Mannschaftshotel gerecht.

Daraufhin wurden beide im darauffolgenden Quali-Spiel gegen Island am Mittwoch (2:1) aus der Startformation gestrichen und auf die Ersatzbank gesetzt.

Der eigentliche Skandal fand dort statt, als beide Spieler vor dem Anpfiff mit obszönen Gesten ihren Unwillen über die Entscheidung von Nationaltrainer Burley kundtaten und dabei fotografiert wurden.

Abschied von den Rangers?

Mit dem Rauswurf aus der Nationalmannschaft ist es für Ferguson und McGregor allerdings noch nicht getan. Auch die Rangers wollen die beiden loswerden.

Manager Walter Smith setzte Ferguson zunächst als Kapitän ab und verhängte gegen beide Spieler zudem eine interne Sperre von 14 Tagen. In dieser Zeit erhalten beide Spieler keine Bezüge, was Ferguson etwa 55.000 Euro und McGregor etwa 33.000 Euro kosten dürfte.

Britische Medien sehen es schon als erwiesen an, dass beide den Klub zum Saisonende verlassen werden.

"Ich persönlich bin tief enttäuscht, dass es soweit gekommen ist. Aus der Perspektive des Klubs konnten wir über die Vorfälle aber nicht einfach hinwegsehen", sagte Smith, der zugab, dass der Verlust der beiden Leistungsträger natürlich sportlich prekär sei.

Entschuldigung von ganzem Herzen

In der schottischen Liga liegen die Rangers gerade mal mit drei Punkten hinter Titelverteidiger Celtic Glasgow auf dem zweiten Rang.

Beide Spieler haben inzwischen ihr Bedauern über die Vorfälle ausgedrückt. Ferguson entschuldigte sich "von ganzem Herzen für die Schande, die er Schottland, den Rangers, den Fans und seiner Familie" gemacht habe.

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