Geschäftsführer Fernando Carro vom neuen deutschen Meister Bayer Leverkusen hat seine "Preisschild"-Aussage zu Nationalspieler Florian Wirtz wieder einkassiert. "Da habe ich einen Fehler gemacht. Eigentlich hat Florian Wirtz kein Preisschild", sagte Carro im ZDF-Sportstudio und verwies schmunzelnd darauf, dass in Spanien alle Spieler Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen haben müssen: "Wäre ich beim FC Barcelona oder bei Real Madrid, würde ich von einer oder zwei Milliarden Euro sprechen."
Carro, Sohn spanischer Eltern, hatte nach dem Gewinn der Meisterschaft spanischen Medien mehrere Interviews gegeben, die für Aufsehen sorgten. So sagte er der Sportzeitung AS, Bayer werde im Sommer "wahrscheinlich einen großen Verkauf tätigen", um damit dann zwei oder drei Neuverpflichtungen zu finanzieren. Bei Radio Marcanannte er unter anderem eine Ablösesumme von mindestens 150 Millionen Euro, die interessierte Klubs für Supertalent Wirtz (20) berappen müssten.
Tatsächlich sei der Klub bestrebt, Wirtz (Vertrag bis 2027) möglichst lange zu halten, betonte Carro und ergänzte: "Wenn kein Spieler weg will, würden wir gerne alle behalten."
Obwohl Bayer noch im DFB-Pokalendspiel und im Halbfinale der Europa League steht und damit Chancen auf das Triple hat, sei die Meisterschaft der "wichtigste" Titel. Für die kommende Saison rechnet der 59-Jährige nicht nur mit einem stärkeren FC Bayern, sondern er geht von einem "Kampf mit mehreren Vereinen" aus.
Auf Bayer warte in der Saison 2024/25 zudem eine ganz neue Herausforderung, so Carro: "Nach oben zu kommen, ist einfacher als oben zu bleiben." Dennoch sieht er den Verein nun in Vertragsverhandlungen in einer nie dagewesenen Position. "Ich kann mich an Gespräche mit Spielern erinnern, die weg wollten, weil sie Titel gewinnen wollten. Dieses Argument können sie jetzt nicht mehr bringen", sagte der Leverkusener Klubchef.