FIFA-Präsident Sepp Blatter hat die interne Aufarbeitung des Korruptionsskandals gelobt. "Ich bin sehr zufrieden, aber natürlich nicht glücklich", sagte der Schweizer.
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter beurteilt die Aufarbeitung des Korruptionsskandals durch die Ethik-Kommission des Fußball-Weltverbandes positiv.
Blatter: "Neue Fifa" entscheidet über Vergabe
"Ich bin sehr zufrieden, aber natürlich nicht glücklich. Man kann nicht glücklich sein, wenn solche Sanktionen gegen Mitglieder unserer Familie verhängt werden. Es ist kein Vergnügen, aber ich bin zufrieden mit der Arbeit des Ethik-Komitees. Ich schaue mit Optimismus auf die letzten entscheidenden Tage vor dem 2. Dezember", sagte der Schweizer auf einer Pressekonferenz am Freitag im Anschluss an eine Sitzung des Exekutivkomitees in Zürich.
Blatter sprach davon, dass eine "neue FIFA" über die Vergabe der WM-Endrunden 2018 und 2022 entscheiden werde.
Sperren gegen sechs Exekutivmitglieder
Am 2. Dezember fällen die 22 verbliebene Exekutivmitglieder, darunter auch Franz Beckenbauer, die Entscheidung über die WM-Turniere 2018 und 2022. Um die WM in acht Jahren haben sich England, Russland sowie die Doppelbewerber Belgien/Niederlande und Spanien/Portugal beworben. Kandidaten für 2022 sind die USA, Australien, Japan, Katar und Südkorea.
Am Donnerstag hatte die FIFA mehrjährige Sperren gegen sechs Fußball-Funktionäre, darunter die Exko-Mitglieder Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti), verhängt. Adamu und Temarii wurden für drei bzw. ein Jahr von jeglichen Tätigkeiten im Fußball suspendiert, nachdem sie des Verstoßes gegen mehrere Artikel der FIFA-Ethik-Regeln für schuldig befunden worden waren.
Neben den beiden Exekutivmitgliedern wurden die Funktionäre Slim Aloulou, Ahongalu Fusimalohi, Amadou Diakite und Ismael Bhamjee für jeweils zwei bis vier Jahre suspendiert.
Zudem müssen alle sechs Betroffenen Geldstrafen von 5000 bis 10.000 Schweizer Franken zahlen. Die Kommission hatte darüber hinaus auch die Hinweise auf angebliche Absprachen zwischen Mitgliedsverbänden und ihren Bewerbungskommitees untersucht, jedoch keine ausreichenden Beweise für eine Verletzung des Bewerbungs- und Ethikreglements gefunden.
Zeitung deckte Skandal auf
Die britische Zeitung "Sunday Times" hatte den großen Skandal im Oktober mit einer Undercover-Recherche ins Rollen gebracht. Das Blatt hatte ein belastendes Video veröffentlicht, in dem Temarii und Adamu ihre Stimme feilgeboten hatten.
Am 20. Oktober waren alle sechs Funktionäre schon provisorisch suspendiert worden.
"Wir müssen nun schauen, wie wir in Zukunft eine solche Situation verhindern können", sagte Blatter am Freitag.