Friedhelm Funkel soll den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf vor dem Absturz in die 3. Liga bewahren. Das bestätigte der Verein am Montag.
Ein allerletzter Funkel Hoffnung: Fortuna Düsseldorf vertraut im Kampf gegen den Abstieg in die 3. Liga auf die geballte Erfahrung des "Retters" Friedhelm Funkel. Der 62-Jährige wird der neunte Trainer der Düsseldorfer seit dem Bundesliga-Abstieg 2013 und der vierte in der laufenden Saison. Er wird am Dienstag bereits das Training im Schatten der Arena leiten - er hat acht Spiele Zeit, den Absturz der Fortuna in die Drittklassigkeit zu verhindern. Sein Vertrag endet mit dem Saisonende.
"Es geht nur um den Klassenerhalt. Ich muss der Mannschaft schnell den Glauben vermitteln, dass wir es zusammen schaffen. Dafür werde ich alles tun. Ich weiß schon, dass es eine sehr schwere Aufgabe wird, aber ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen", sagte Funkel dem SID. Sportdirektor Rachid Azzouzi betonte, der neue Mann habe "in seiner langen Karriere extrem viele schwierige Situationen gemeistert". Am Dienstag (13.30 Uhr) wird Funkel offiziell vorgestellt.
Funkel, der in den vergangenen 20 Jahren für neun unterschiedliche Klubs tätig war und sich einst den Ruf als Aufstiegsexperte aus der 2. Bundesliga erarbeitete, galt bereits nach der Entlassung von Frank Kramer als einer der Favoriten - bevor die Düsseldorfer kurz vor Weihnachten nach 36-tägiger Suche doch Marco Kurz als neuen Coach vorzogen. 81 Tage später ist dieses Kapitel aber Geschichte. Und das Thema Funkel ist wieder brandaktuell.
"Es geht nur darum, die Fortuna zu retten und den Abstieg zu verhindern. Die Maßnahme soll der Mannschaft in unserer schwierigen Situation den nötigen Impuls geben", hatte Azzouzi nach seiner schon zweiten Entlassung als Fortuna-Sportdirektor gesagt. Seit dem Abstieg vor nicht einmal drei Jahren gaben sich sieben unterschiedliche Trainer die Klinke in die Hand.
Sieben Trainer seit dem Abstieg
Mit seiner ruhigen, besonnenen Art ist Funkel, der aus Neuss vor den Toren Düsseldorfs stammt, der Gegenpol zum chaotischen Bild, das die Fortuna in den vergangenen Wochen in allen Bereichen abgab. Der Vorstand agierte bei der letzten Trainersuche orientierungslos und setzt sich nicht nur mit Aussagen zur Zielsetzung ("einstelliger Tabellenplatz") in schöner Regelmäßigkeit in die Nesseln. Der Aufsichtsrat wirkte nicht immer einig und bei der langwierigen Fahndung nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden auch nicht kompetent genug. Eine Agentur wurde zur Findung eingeschaltet.
Auf dem Feld leistet sich die Mannschaft zu allem Überfluss hinten kapitale Aussetzer und ist vorne an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Die Aufbauarbeit des vergangenen Jahrzehnts droht auf einen Schlag zerstört zu werden. Doch auch die letzten Stationen Funkels bei Alemannia Aachen (2011 bis 2012) und 1860 München (2013 bis 2014) waren nicht von langfristigem Erfolg gekrönt.
Zunächst benötigen die Düsseldorfer aber kurzfristig Punkte. Im Gegensatz zur Fortuna stemmte sich die Konkurrenz im Tabellenkeller zuletzt gegen den Abstieg. Neun Zähler Vorsprung auf 1860 München wurden binnen einer Woche verspielt, auch der SC Paderborn ist bis auf einen Zähler herangerückt.
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