Den griechischen Klubs droht nach zahlreichen skandalösen Vorfällen in der nationalen Liga ein Ausschluss von den europäischen Vereins-Wettbewerben. Das bestätigte der vom Weltverband FIFA seit Juli 2017 als Chef einer Beobachter-Kommission eingesetzte Herbert Hübel am Mittwoch. "Der Grexit, der lange fern schien, ist nicht mehr unmöglich", sagte der Österreicher: "Der griechische Fußball steht am Rand einer Klippe."
Am Montag hatte die griechische Regierung nach dem jüngsten Vorfall in einer langen Serie von Eklats die Unterbrechung der heimischen Meisterschaftsrunde angeordnet. Das Topspiel zwischen Pokalsieger PAOK Saloniki und Spitzenreiter AEK Athen war am Tag zuvor in der 90. Minute abgebrochen worden, nachdem PAOK-Eigentümer Ivan Savvidis mit einer Waffe am Gürtel auf den Platz gelaufen war.
Nicht der erste Vorfall bei PAOK
Ebenfalls im PAOK-Stadion war Ende Februar Gäste-Trainer Oscar Garcia von Olympiakos Piräus von einem aus dem Publikum geworfenen Gegenstand am Kopf getroffen worden. Das Spiel wurde 3:0 für Olympiakos gewertet, ein Abzug von drei Punkten jedoch später rückgängig gemacht. Als Reaktion auf die zunächst verhängte Strafe hatten wütende PAOK-Fans ein TV-Studio gestürmt und den Moderator zum Verlesen eines Protestschreibens gezwungen.
Einen Monat zuvor hatte die Regierung außerdem bereits wegen wiederholter Gewaltexzesse ein Auswärtsverbot für Fans der Spitzenklubs Olympiakos, PAOK sowie Panathinaikos und AEK Athen verhängt. In einem davon unabhängigen Skandal um Spielmanipulationen im griechischen Fußball im Jahr 2011 wurden wenige Tage später in Athen 58 Personen zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt.