Ende September wurde Mittelfeldspieler Hanno Balitsch beim 1. FC Nürnberg durch den mittlerweile entlassenen Trainer Michael Wiesinger suspendiert. Über die genauen Ursachen für die Maßnahme ist der 32-Jährige bis heute im Unklaren.
"Es ist nichts vorgefallen, ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen", sagte Balitsch dem "Kicker" und führte aus: "Niemals hat der Trainer mir gegenüber Kritik an meiner sportlichen Leistung geübt, im Gegenteil: Noch eine Woche vor der Suspendierung sagte er, er sei mit mir zufrieden. Ich kann das Ganze absolut nicht nachvollziehen."
Offiziell hatte der Club von einer sportlichen Entscheidung gesprochen, doch der Spieler hat seine eigene Theorie: "Ich denke, der Trainer wollte ein Zeichen für die Öffentlichkeit setzen und der Mannschaft noch einmal einen Ruck geben. Wäre ein jüngerer Spieler suspendiert worden, hätte es womöglich keinen interessiert."
Von der sportlichen Führung enttäuscht
Balitsch fand es "schon schockierend, wenn du aus dem Nichts heraus nicht nur auf die Bank oder die Tribüne gesetzt, sondern komplett entsorgt wirst. Es war keine schöne Zeit, und sie ist noch nicht vorbei."
Dass sich niemand aus dem Verein schützend vor ihn gestellt hat, als mehrere Boulevardmedien ihn als "Stinkstiefel" bezeichneten, kann der Mittelfeldmann "nicht nachvollziehen, wenn es doch nur sportliche Gründe gegeben haben soll".
"Das Trainerteam unterstützen"
Balitsch räumte zwar eine verbale Auseinandersetzung mit Alexander Esswein in der Saisonvorbereitung ein, der eine "sehr negative Ansprache gegenüber Mitspielern" gehabt habe. Der Ex-Nationalspieler habe seine Aufgabe aber so verstanden, "dass ich als erfahrener Spieler das Trainerteam unterstütze. Das habe ich versucht, und als es sportlich gut gelaufen ist, wurde dies auch stets sehr positiv aufgenommen."
An ein Ende seiner Profi-Laufbahn nach 334 Bundesligaspielen für Köln, Leverkusen, Mainz, Hannover und Nürnberg denkt Baltisch nicht: "Ich möchte meine Karriere anders beenden als fremdbestimmt durch einen Trainer. Deswegen ist es auch egal, wie der neue Club-Trainer heißt: Hauptsache, er holt mich wieder hoch zu den Profis."
Hanno Balitsch im Steckbrief