Bundesliga-Absteiger Hannover 96 hat den erlösenden zweiten Erfolg vor eigener Kulisse gefeiert und die Patzer der Konkurrenz ausgenutzt. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak siegte gegen Holstein Kiel glücklich mit 3:1 (1:0). In der Tabelle kletterten die Niedersachsen um drei Plätze auf Platz zwölf und vergrößerten den Abstand auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte.
Unterbrochen wurde das Spiel kurzzeitig in der achten Minute, als Hannoveraner Ultras ein Konterfei von Hoffenheims-Mäzen Dietmar Hopp mit Fadenkreuz und im Unterrang eines von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ebenfalls mit Fadenkreuz zeigten. Außerdem gab es Gesänge "Scheiß DFB" und "Dietmar Hopp, du Sohn einer Hure" von beiden Fanlagern. Kovak betonte: "Das ist nicht schön, solche Plakate haben im Fußball nichts zu suchen. Wir sind alle einzeln gefragt, wir müssen das alle bekämpfen."
Winter-Neuzugang John Guidetti (11.) erzielte per Kopf seinen ersten Treffer im Dress der Gastgeber. Nachdem Jae-Sung Lee (68.) für die Störche ausgeglichen hatte, sorgten die eingewechselten Philipp Ochs (80.) und Hendrik Weydandt (90.+1) für den Sieg. Den zuvor einzigen Heimerfolg der Saison hatte 96 am 7. Dezember gegen Erzgebirge Aue (3:2) eingefahren.
"Es war sehr wichtig für uns. Wir haben nach den ersten 20 Minuten kein gutes Spiel gemacht, aber dann die wichtigen drei Punkte eingefahren", sagte Guidetti bei Sky.
Hannovers Joker stechen
In einer sportlich sehr ansehnlichen Anfangsphase drängten beide Mannschaften vor 25.200 Zuschauern auf die schnelle Führung. Erst verfehlte Cedric Teuchert (8.) knapp, auf der Gegenseite parierte 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler stark gegen Alexander Mühling (10.) - im Gegenzug köpfte Guidetti ein.
Hannover konnte sich nach dem Lattentreffer von Emmanuel Iyoha (28.), der Kopfball-Rettung durch Timo Hübers (43.) und einer erneuten Glanztat von Zieler in der Nachspielzeit aber glücklich schätzen, mit der Führung in die Pause gegangen zu sein.
Nach dem Seitenwechsel zeigte Hannover ein ganz anderes Gesicht, drängte direkt auf das zweite Tor. Nach einem Eckball traf dann aber zunächst Lee - auch, weil der ansonsten starke Zieler seinen Fünfmeterraum nicht beherrschte. Joker Ochs und Weydandt ließen dann doch noch die 96-Fans jubeln.
Die aktuelle Tabelle der 2. Liga
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Arminia Bielefeld | 24 | 49:23 | 26 | 50 |
2. | VfB Stuttgart | 24 | 40:27 | 13 | 44 |
3. | Hamburger SV | 24 | 46:27 | 19 | 41 |
4. | 1. FC Heidenheim | 24 | 31:25 | 6 | 38 |
5. | SpVgg Greuther Fürth | 24 | 36:32 | 4 | 35 |
6. | SV Darmstadt 98 | 24 | 31:31 | 0 | 35 |
7. | FC Erzgebirge Aue | 24 | 33:32 | 1 | 34 |
8. | Holstein Kiel | 24 | 37:37 | 0 | 33 |
9. | SSV Jahn Regensburg | 24 | 35:40 | -5 | 32 |
10. | FC Sankt Pauli | 24 | 31:30 | 1 | 29 |
11. | VfL Osnabrück | 24 | 30:29 | 1 | 29 |
12. | Hannover 96 | 24 | 31:37 | -6 | 29 |
13. | 1. FC Nürnberg | 24 | 34:42 | -8 | 29 |
14. | SV Sandhausen | 24 | 28:31 | -3 | 28 |
15. | VfL Bochum | 24 | 40:45 | -5 | 27 |
16. | Karlsruher SC | 24 | 32:43 | -11 | 24 |
17. | SV Wehen Wiesbaden | 24 | 25:41 | -16 | 22 |
18. | SG Dynamo Dresden | 24 | 23:40 | -17 | 21 |