Ilkay Gündogan ist zum ersten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres. Der Mittelfeldspieler, der im Sommer von Manchester City zum FC Barcelona gewechselt ist, setzt sich vor Niclas Füllkrug durch. Auch Trainer Urs Fischer darf jubeln.
Dem furiosen Triple folgt die persönliche Krönung: Titelhamster Ilkay Gündogan ist zum ersten Mal zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden - und das mit einem deutlichen Vorsprung.
Der Mittelfeldstar erhielt nach seiner Traumsaison mit Manchester City mit 198 Stimmen mehr als doppelt so viele wie der Zweitplatzierte Niclas Füllkrug (88). Gar noch deutlicher holte sich Union Berlins Urs Fischer den Titel Trainer des Jahres.
Die Auszeichnung sei "eine Belohnung für die harte Arbeit" und eine "sehr, sehr schöne Anerkennung", schwärmte Gündogan: "Grundsätzlich sind sicherlich jene Titel, die man als Mannschaft gewinnt, die wichtigsten Erfolge, aber die Wahl zum Fußballer des Jahres habe ich über die Jahre immer verfolgt und natürlich auch mal gedacht: Es wäre großartig, das auch mal selbst zu werden."
"Unglaublich": Leroy Sané feiert Ilkay Gündogan
Mit seiner nahezu perfekten Saison für die Citizens ließ er den 625 Sportjournalistinnen und Sportjournalisten bei der seit 1960 jährlich durchgeführten Abstimmung des Fachmagazins kicker kaum eine Wahl. Zumal es im deutschen Fußball ansonsten in der Saison 2022/23 nur wenig Grund zum Jubeln gab, mit dem Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM in Katar als Tiefpunkt. Der zentrale Mittelfeldspieler folgt auf Christopher Nkunku.
Gündogan gilt nach seinem Wechsel zum FC Barcelona für die Spielzeit der Heim-EM als größter deutscher Hoffnungsträger. In seinem Abschiedsjahr in England gewann er als Kapitän neben Meisterschaft und FA Cup erstmals auch die Champions League. Dabei schaffte der 32-Jährige in 51 Partien 18 Torbeteiligungen, das Finale im FA Cup entschied er mit einem Doppelpack quasi im Alleingang.
"Diese Auszeichnung ist absolut verdient", lobte Nationalmannschaftskollege Leroy Sané. Gündogans Leistungen seien "unglaublich. Ich freue mich für ihn, dass er nun auch in Deutschland dafür die entsprechende Wertschätzung bekommt".
Er sei eigentlich "eher zurückhaltend", "schüchtern" und stehe "nicht so gern im Mittelpunkt", gestand Gündogan. Aber er sei "smart genug, dass ich einschätzen kann, dass ich persönlich in den zurückliegenden Jahren vieles richtig gemacht habe und dass vieles richtig gut gelaufen ist."
gettyUrs Fischer klar vor dem Aufstiegshelden Frank Schmidt
Vieles richtig gemacht hat definitiv auch Fischer, der sein Team sensationell erstmals in die Königsklasse führte. Der Union-Coach lag mit 293 Stimmen weit vor Heidenheims Frank Schmidt (63) und Vorjahressieger Christian Streich (62) vom SC Freiburg. Die Auszeichnung mache ihn "natürlich stolz. Doch als Einzelner wirst du das nicht schaffen, hinter solch einer Auszeichnung steckt immer ein Team, ein Verein. Sie helfen alle mit, dass man am Schluss eine solche Ehrung entgegennehmen darf".
Auch wenn die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland überraschend bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist, wird die Wahl zur "Fußballerin des Jahres" erst mit dem Finale am 20. August abgeschlossen.
gettyFußballer des Jahres: So verteilten sich die Stimmen
Nicht angegeben sind Spieler, auf die nur eine Stimme entfiel.
1. Ilkay Gündogan (Manchester City/FC Barcelona) 198 Stimmen, 2. Niclas Füllkrug (Werder Bremen) 88, 3. Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt) 69, 4. Jamal Musiala (Bayern München) 59, 5. Jude Bellingham (Borussia Dortmund/Real Madrid) 58, 6. Christopher Nkunku (RB Leipzig/FC Chelsea) 20, 7. Sebastian Haller (Borussia Dortmund) 16, 8. Thomas Müller (Bayern München) 13, 9. Vincenzo Grifo (SC Freiburg) 8, 10. Jonas Hector (1. FC Köln) 6, 11. Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona) 5, 12. Matthijs de Ligt (Bayern München), 12. Rani Khedira (Union Berlin), 12. Fabian Klos (Arminia Bielefeld), 12. Toni Kroos (Real Madrid), 12. Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), 12. Ron-Robert Zieler (Hannover 96) jeweils 4, 18. Matthias Ginter (SC Freiburg), 18. Joshua Kimmich (Bayern München), 18. Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim) jeweils 3, 21. Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), 21. Julian Brandt (Borussia Dortmund), 21. Jackson Irvine (FC St. Pauli), 21. Gregor Kobel (Borussia Dortmund), 21. Tim Oberdorf (Fortuna Düsseldorf), 21. Leart Paqarada (FC St. Pauli/1. FC Köln), 21. Leroy Sane (Bayern München), 21. Ellyes Skhiri (1. FC Köln/Eintracht Frankfurt), 21. Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach/Karlsruher SC) jeweils 2
Trainer des Jahres: So verteilten sich die Stimmen
Nicht angegeben sind Trainer und Trainerinnen, auf die nur eine Stimme entfiel.
1. Urs Fischer (1. FC Union Berlin) 293 Stimmen, 2. Frank Schmidt (1. FC Heidenheim) 63, 3. Christian Streich (SC Freiburg) 62, 4. Edin Terzic (Borussia Dortmund) 50, 5. Marco Rose (RB Leipzig) 22, 6. Martina Voss-Tecklenburg (Frauen-Nationalmannschaft) 14, 7. Xabi Alonso (Bayer Leverkusen), 7. Steffen Baumgart (1. FC Köln) beide 13, 9. Julian Nagelsmann (Bayern München) 9, 10. Thomas Letsch (Vitesse Arnheim/VfL Bochum) 8, 11. Torsten Lieberknecht (SV Darmstadt 98), 11. Roger Schmidt (Benfica Lissabon), 11. Ole Werner (Werder Bremen) jeweils 7, 14. Fabian Hürzeler (FC St. Pauli), 14. Jürgen Klopp (FC Liverpool) beide 6, 16. Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt) 5, 17. Horst Steffen (SV Elversberg) 4, 18. Thomas Reis (VfL Bochum), 18. Bo Svensson (1. FSV Mainz 05), 18. Thomas Tuchel (FC Chelsea/Bayern München) jeweils 3, 21. Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart), 21. Christian Titz (1. FC Magdeburg), 21. Sandro Wagner (SpVgg Unterhaching) jeweils 2