Joakim Maehle hat der dänischen Presse im Rahmen der Länderspiele in der EM-Qualifikation 2024 gegen San Marino und Finnland erklärt, warum er Atalanta Bergamo im Sommer verlassen hat - und dabei vor allem seinen Ex-Trainer Gian Piero Gasperini für seinen Führungsstil kritisiert.
"Ich brauchte in diesem Moment meiner Karriere eine neue Herausforderung", sagte der Außenspieler zunächst hinsichtlich seines Wechsels zum VfL Wolfsburg: "Eine Mannschaft, in der ich eine andere Rolle spielen kann als bei Atalanta, wo man immer Gefahr läuft, auf der Bank zu sitzen."
In Wolfsburg fühle er sich "mehr als Teil eines Teams und in der Kabine herrschen mehr Zusammenhalt und gute Laune". Dass die gute Laune bei Atalanta fehlte, soll auch am Trainer gelegen haben.
"Gasperinis fast diktatorischer Ansatz? Sie haben das gesagt. Ich wollte es vorher nicht sagen, weil ich Angst hatte, Sie würden das eine schreiben und nicht das andere", erklärte Maehle vielsagend: "Er hat alles entschieden. Wenn wir zum Beispiel eine doppelte Trainingseinheit gemacht haben, mussten wir auf dem Trainingsgelände übernachten. Dann durften wir nicht nach Hause gehen."
Gasperinis Führungsstil basiere "ein bisschen" auf Angst. "Man fühlt sich nicht als Mensch, sondern als Nummer. Man hat keine Beziehung zum Trainer. Er kann einen wegen seltsamer Dinge schikanieren", so Maehle weiter: "Höjlund und ich sind zum Beispiel immer zusammen zum Training gefahren. Aber er wollte nicht, dass wir zusammen fahren. Denn dann konnten wir auf dem Weg zum Training zusammensitzen und uns unterhalten, Spaß haben. Das wollte er nicht, und dafür wurde ich gemaßregelt." Ihn habe das auf Dauer "wütend und müde" gemacht.
Maehle bekam von seinem ehemaligen Teamkollegen Merih Demiral Unterstützung. Der türkische Verteidiger kommentierte auf Twitter unter einem Beitrag von GOAL zu den Aussagen des Dänen: "Alles wahr. Alles wird bald bekannt sein, warte auf das Interview." Demiral wechselte im Sommer ebenfalls weg von Atalanta und schloss sich Al-Ahli an.