Die deutsche Nationalmannschaft hat auch ihr viertes Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2012 gewonnen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw bezwang Kasachstan in Astana mit 3:0 (0:0).
Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte Miroslav Klose das deutsche Team mit seinem 58. Länderspieltreffer kurz nach der Pause in Führung (48.). Der für Klose eingewechselte Mario Gomez erhöhte auf 2:0 (76.), ehe Lukas Podolski den Endstand besorgte (85.).
"Wir haben uns schwer getan, ein paar Möglichkeiten ausgelassen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir Gas gegeben. Es zählen nur die Punkte, jetzt sind wir erstmal vorne weg. Das Ziel waren zwölf Punkte aus vier Spielen. Das haben wir geschafft", sagte Podolski.
Das deutsche Team liegt nach vier Spielen und zwölf Punkten sicher an der Spitze von Quali-Gruppe A, nachdem sich die Türkei in Aserbaidschan eine peinliche 0:1-Niederlage leistete. Das nächste Qualifikationsspiel findet am 25. März 2010 gegen Kasachstan statt.
Allerdings gab es mit der Verletzung von Klose auch einen Wermutstropfen: Der Bayern-Stürmer musste mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden. "Der Muskel hat zu gemacht. Ich hoffe, dass es bald wieder geht, aber man muss erstmal abwarten", sagte Klose.
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Vor dem Anpfiff: Das deutsche Team beginnt mit der Elf aus dem Türkei-Spiel. Heißt: Auch der zuletzt angeschlagene Özil ist mit dabei. Bei Kasachstan ist Oberhausens Schmidtgal mit von der Partie.
16.: Müller setzt sich energisch auf dem rechten Flügel gegen Kirov durch und flankt scharf nach innen. Am kurzen Pfosten steigt Klose hoch und köpft aus acht Metern nur knapp über den Querbalken.
41.: Müller ist einmal mehr schneller als Kirov und findet in der Mitte den Kopf von Khedira. Auch dieser Versuch aus sechs Metern geht hauchdünn über den Kasten.
43.: Sidelnikov wehrt eine Lahm-Hereingabe schwach in die Mitte ab. Khedira reagiert fix und hält den Kopf hin. Die Kugel klatscht aus 14 Metern an den Querbalken.
48., 0:1, Klose: Özil schickt Podolski von der linken Außenlinie mit einem herrlichen Steilpass auf die Reise. Der Kölner nimmt den Kopf hoch und bedient Klose in der Mitte, der aus sieben Metern die Kugel über die Linie drückt. Sein 58. Treffer im Nationaldress.
76., 0:2, Gomez: Podolski mit einem klugen Pass aus der Mitte genau in die Nahtstelle der Viererkette. Gomez ist auf und davon und trifft aus 14 Metern mit links genau neben den rechten Pfosten.
85., 0:3, Podolski: Tolle Einzelaktion des Kölners. Podolski zieht von links energisch nach innen und schüttelt damit gleich drei Kasachen ab. Der Abschluss vom Elfmeterpunkt ist dann nur noch Formsache.
Fazit: Verdienter Sieg für die Löw-Elf, die das Spiel bestimmte und durchaus höher hätte gewinnen können. Aber: Kasachstan präsentierte sich insgesamt sehr ordentlich.
Star des Spiels: Thomas Müller. War vor allem in Halbzeit eins unermüdlicher Antreiber auf rechts und hielt den Flügel konsequenter als gewohnt. Mit einigen richtig guten Flanken und insgesamt fünf Vorlagen zu zum Teil hochkarätigen Torchancen. Lediglich beim eigenen Abschluss etwas zu überhastet.
Gurke des Spiels: Heiko Westermann. Trotz des schwachen Auftritts gegen die Türkei durfte der Hamburger erneut hinten links ran - und enttäuschte erneut komplett. Leistete sich unerklärliche Fehler im Spielaufbau und war in der Offensive völlig uneffektiv. Das Experiment mit ihm auf links sollte Löw spätestens jetzt als gescheitert erklären.
Pfeife des Spiels: Alexandru Tudor. Eine insgesamt faire Partie, mit der der Rumäne dementsprechend wenig Probleme hatte. Lag mit seinen Entscheidungen meist richtig.
Analyse: Das deutsche Team bekam die Partie schnell in den Griff. Kroos und Khedira versuchten immer wieder, das Spiel aus der Zentrale zu eröffnen. Kasachstan hielt allerdings gut dagegen und schaffte es, die Mitte dicht zu machen. So wurde es meist nur gefährlich, wenn es über Lahm und vor allem Müller über die rechte Seite ging.
Auf der Gegenseite erwischte Westermann erneut einen ganzen schwachen Tag. Da auch Podolski erst in Halbzeit zwei auftaute, lag die linke deutsche Seite zunächst brach. Dennoch erspielte sich die Löw-Elf einige Gelegenheiten, ließ dabei aber lange Zeit die letzte Konsequenz vermissen.
Durch das schnelle Tor nach der Pause ergaben sich mehr Räume für das deutsche Spiel, zumal die DFB-Elf ihr Spiel nun deutlich breiter anlegte. Allerdings leistete sich das deutsche Team in der Rückwärtsbewegung auch die eine oder andere Unaufmerksamkeit, die die Kasachen auch zu Chancen kommen ließ.
Am Ende fuhr das deutsche Team allerdings einen verdienten Sieg ein, durch den man weiter souverän die Gruppe anführt.
Kasachstan - Deutschland: Daten und Fakten