Der DFB hat bei Kenan Yildiz offenbar nicht einmal den Versuch unternommen, den Türkei-Youngster von der deutschen Nationalmannschaft zu überzeugen. Noch ist es aber nicht zu spät.
Yildiz hat beim 3:2-Sieg der Türkei in Berlin gegen Deutschland ein starkes Spiel inklusive eines Tores gemacht. Der 18-jährige Offensivspieler wurde in Regensburg geboren und beim FC Bayern ausgebildet, spielt jetzt aber für Juventus Turin und die türkische Nationalmannschaft.
"Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater Türke. Deutschland ist nie auf mich zugekommen, hat mich nie kontaktiert. Ich hätte mich mit einer Anfrage auseinandergesetzt, aber es gab keinen Anruf vonseiten des DFB", sagte der Youngster der Bild.
Noch gäbe es aber die Chance, Yildiz für die deutsche Nationalmannschaft zu gewinnen. Da der Youngster noch unter 21 Jahre alt ist, wäre ein Verbandswechsel erst nach drei Pflichtspielen unmöglich. Bislang wurde er nur einmal in der EM-Qualifikation beim 1:0-Sieg in Kroatien und eben im Länderspiel gegen Deutschland eingesetzt.
Sollte Trainer Vincenzo Montella also auch im letzten Quali-Spiel in Wales am Dienstag auf ihn setzen, müsste ihn der DFB noch vor der EM überzeugen. Wie Sport1 berichtet, wäre Yildiz zumindest gesprächsbereit.
Joti Chatzialexiou dementiert Aussage von Kenan Yildiz
"Als er in die U17 kam und erstmals ein EM-Turnier am Ende der Saison in Aussicht war, hatten wir einige Spieler im Jahrgang, deren Potenzial wir höher eingeschätzt haben und von deren Entwicklung wir immer noch überzeugt sind. Deshalb hat er sich damals für eine Länderspiel-Karriere in der Türkei entschieden, was wir akzeptiert haben und immer noch tun", erklärte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften im Deutschen Fußball-Bund.
Dass man nie in Kontakt mit Yildiz gewesen sei, dementierte Chatzialexiou: "Wir kennen ihn seit dem U14-Sichtungsturnier und waren daher regelmäßig mit ihm in Kontakt."
Massimiliano Allegri über Kenan Yildiz: "Brillante Zukunft"
Der türkische Nationalspieler wechselte 2012 aus der Jugend von Jahn Regensburg zum FC Bayern. Im Sommer 2022 zog er ablösefrei weiter zu Juventus Turin. Für die Profis der Alten Dame kam er in der laufenden Saison bisher fünf Mal zum Einsatz.
Juve-Trainer Massimiliano Allegri prophezeit Yildz jedenfalls eine "brillante Zukunft".