Die portugiesische Polizei hat im Zuge von Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption bei Spielertransfers Büros des Rekordmeisters Benfica Lissabon durchsucht. Insgesamt bestätigte die Staatsanwaltschaft fast 30 Einsätze, neben Benfica war auch der auf den Azoren beheimatete Erstligist Santa Clara betroffen. Im Zentrum des Vorgehens steht der Verdacht der Geldwäsche sowie weiterer Finanzvergehen.
Benfica bestätigte am Montag die Durchsuchungen. Der Klub von Nationalspieler Luca Waldschmidt und des früheren Dortmunders Julian Weigl unterstrich seine "Absicht, vollständig mit den Behörden zusammenarbeiten" zu wollen. Laut Staatsanwaltschaft geht es "um eine Reihe von Fällen, die alle mit dem Profifußball verbunden" sind.
Nach Angaben des TV-Sender TVI steht Benficas Präsident Luis Filipe Vieira im Zentrum der Ermittlungen. Auch der Transfer von drei Spielern aus Libyen zu Santa Clara werde untersucht.
Gegen Benficas Klubchef Vieira laufen derzeit verschiedene Verfahren wegen Steuerbetrugs sowie Korruption. Erst Mitte Juli war Vieira samt dem Unternehmen, das den Klub verwaltet, sowie der Firma, der das Stadion gehört, von der Justiz angeklagt worden. In einem zweiten Verfahren wird Vieira gemeinsam mit 16 weiteren Personen wegen "Erlangung eines ungerechtfertigten Vorteils" beschuldigt.
Der 71-Jährige, der Ende Oktober im Amt bestätigt worden war, bestreitet jegliche Vorwürfe.