Leicester-City-Besitzer Srivaddhanaprabha bei Helikopter-Absturz getötet

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29. Oktober 201809:08
Leicester-City-Besitzer Vichai Srivaddhanaprabha ist bei einem Helikopter-Absturz getötet worden.getty
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Der Klubbesitzer von Premier-League-Verein Leicester City, Vichai Srivaddhanaprabha, ist tot. Der Thailänder war an Bord des Helikopters, der am Samstag kurz nach dem Start nach Ende des Spiels gegen West Ham United abstürzte und in Flammen aufging. Srivaddhanaprabha wurde 60 Jahre alt.

"Mit tiefstem Bedauern und gebrochenem Herzen bestätigen wir, dass unser Klubchef unter den Opfern ist, die auf tragische Weise ihr Leben verloren haben. Die Welt hat einen großartigen Mann verloren. Einen Mann voller Freundlichkeit und Großzügigkeit. Er hat Leicester geführt wie seine Familie", teilte der Verein am Sonntagabend mit.

Neben Srivaddhanaprabha sind vier weitere Personen gestorben, die an Bord des Helikopters waren. Der Helikopter war nach Leicester Heimspiel im King Power Stadium gegen West Ham United (1:1) nur wenige Augenblicke nach dem Start abgestürzt und in Flammen aufgegangen.

"Das ist eine Tragödie für den Klub, ich bin verdammt traurig", hatte Teammanager Claude Puel schon am Nachmittag gesagt. Augenzeugen zufolge soll Torhüter Kasper Schmeichel zum Unfallort geeilt und beim Betrachten der dramatischen Szenerie in Tränen ausgebrochen sein. Die englische Keeper-Legende Peter Shilton erlebte das Unglück auf dem Weg nach Hause mit seiner Frau Stephanie hautnah mit. "Ich bin am Boden zerstört", sagte er.

Spieler und Klubs im In- und Ausland nehmen Anteil, das Zweitligaspiel der Leicester-Frauen gegen Manchester United am Sonntag wurde abgesagt. Am Tag nach der Katastrophe legten trauernde Fans legen Blumen, Trikots und Schals am Stadion ab.

Srivaddhanaprabha gewann mit Leicester 2016 die Premier League

Srivaddhanaprabha und seine Familie erfreuen sich großer Beliebtheit in Leicester - auch wegen ihres großen sozialen Engagements. Der Milliardär, Vater von vier Kindern, hatte die Füchse im August 2010 für 39 Millionen Pfund übernommen und im Februar 2011 den Vorsitz übernommen. Unter seiner Führung stieg Leicester 2014 in die Premier League auf und schrieb zwei Jahre später mit der englischen Meisterschaft ein modernes Fußball-Märchen.

Srivaddhanaprabha machte sich um 20.36 Uhr Ortszeit 72 Minuten nach dem 1:1 (0:1) Leicesters gegen West Ham United wie immer in seinem Heli auf den Weg. Nach Angaben seines Unternehmens soll ein Problem unmittelbar nach dem Start zu einem Feuer an Bord geführt und den Hubschrauber zum Absturz gebracht haben. Da hatte der AgustaWestland AW169 gerade erst das Stadiondach überflogen.

Der Absturz war während der Livesendung des übertragenden Senders BT Sport zu hören. Die Expertenrunde um den früheren Bayern-Profi Owen Hargreaves witzelte im Studio, als der Helikopter abhob. "Vielleicht fliegt er ja zu den Spielen im schottischen Ligapokal morgen", sagte einer.

Nach der folgenden Werbepause empfing Moderator Jake Humphrey die Zuschauer mit der Nachricht vom Crash. "Das ist erschreckend", sagte Hargreaves betroffen. Kurz darauf wurde das Stadion evakuiert, die Analyse mit Hargreaves musste abgebrochen werden.

Wie gewohnt auf Sendung ging am Abend die BBC-Show "Match of the Day" mit Moderator Gary Lineker. "Das war die schwierigste Sendung, die ich je präsentiert habe", schrieb das Idol auf Twitter.

Srivaddhanaprabha war geschätzt für sein soziales Engagement

Srivaddhanaprabha trat in der Öffentlichkeit stets bescheiden auf und pflegte eine gute Beziehung zu Leicesters Anhängern. An seinem Geburtstag spendierte er den Fans stets Bier und Kuchen, er gab Geld für Krankenhäuser und Kinder - und pumpte Millionen in den Klub. Erst vor wenigen Tagen wurde ein 100 Millionen Pfund teurer, neuer Trainingskomplex genehmigt.

Srivaddhanaprabha wurde als Gründer des Duty-Free-Konsortiums King Power zum Milliardär. In der Geldrangliste des Forbes Magazins lag er mit einem geschätzten Vermögen von umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro auf Platz fünf in Thailand und 388 weltweit. Im Mai 2017 hatte er zudem den belgischen Zweitligisten OH Leuven gekauft.