Der langjährige Nationaltorwart René Adler hat in der Torwart-Frage seine Einschätzung abgegeben. Er hält Marc-André ter Stegen im Vergleich zu Manuel Neuer aktuell für den geeigneteren Kandidaten im Kasten des DFB-Teams.
"Ich glaube, dass es zwei Torhüter sind, die das Torwartspiel in den letzten Jahren sehr geprägt haben. Beide sind ruhig am Ball, werden nie nervös, wenn sie gepresst werden und haben ein unfassbar gutes Passspiel", sagte Alder bei Sky.
Aufgrund fußballerischer Faktoren würde er ter Stegen aber Neuer vorziehen: "Ich finde in puncto Technik sowie der Ballan- und -mitnahme bin ich eher ein Freund von ter Stegen. Zudem bin ich der Meinung, betrachtet man nur die torwart-technischen Bewegungsabläufe vom Lehrbuch, dass ter Stegen der besser ausgebildete Torwart ist. Aktuell mit der Performance und Entwicklung der letzten Zeit ist für mich ter Stegen die Nummer eins in Deutschland und Neuer der Herausforderer."
Gleichzeitig wäre der Bayern-Keeper im Kampf um den Nummer-eins-Status keineswegs aus dem Rennen, wie Adler weiter betonte: Der 37-Jährige sei "einer der besten Keeper, die das Spiel jemals gespielt haben" und mit "besonderen Fähigkeiten" ausgestattet. "Wenn man sich anschaut, wie sich Neuer in der TW-Technik seit Beginn seiner Profikarriere entwickelt hat, wo er teilweise sehr unsauber wahr, imponiert mir das total."
Neuer habe "unbändigen Hunger und Ehrgeiz. Auch heute noch will er sich ständig verbessern. Und das ist Champion-DNA", so Adler weiter. Vor allem "wenn es darauf ankommt", könne man auf den FCB-Keeper zählen. Ter Stegen hingegen bewege sich zwar bereits "auf Weltklasse-Niveau und trotzdem ist noch ein wenig Luft nach oben".
Nach der Rückkehr von Neuer nach dessen schwerem Skiunfall im vergangenen Dezember ist um den Platz im Tor der deutschen Nationalmannschaft ein Zweikampf entbrannt. Aktuell ist ter Stegen die deutsche Nummer eins, eine Entscheidung, wer bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr zwischen den Pfosten stehen wird, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann aber noch nicht getroffen.