Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach hat mit seiner Spuckattacke gegen Stefan Posch von 1899 Hoffenheim im vergangenen Dezember für Aufregung gesorgt. Nun äußerte er sich zur damaligen Tat.
Thuram, der mit Frankreich zur EM fährt, sagte in der L'Equipe in einem gemeinsamen Interview mit seinem berühmten Vater Lilian Thuram: "Auch auf die Gefahr, dass es seltsam klingen mag: Heute bin ich froh, dass so etwas passiert ist."
Marcus Thuram fuhr fort: "Ohne diesen Zwischenfall wäre es vielleicht noch schlimmer gekommen. Vielleicht wäre ich ein anderer Mensch geworden." So jedoch "war es ein Einschnitt, aus dem ich die Konsequenzen gezogen habe. Jetzt habe ich verstanden", beteuerte Thuram.
Wie er auf diese unerwartete Sichtweise kam, erläuterte Thuram damit, dass er wohl vom rechten Weg abgekommen war: "Ich war in der emotional aufwühlendsten Phase, seit ich Fußball gespielt habe. Ich habe in der Champions League gut gespielt, ich wurde erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. Ohne, dass ich weiß, wieso, begann ich, mich zu ändern. Ich habe bestimmte Dinge nicht mehr akzeptiert. So in der Art: 'So wirst du nicht mit mir reden'."
Die unmittelbare Quittung für sein Fehlverhalten bekam Thuram derweil in Form einer Sperre von fünf Spielen sowie einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro. Darüber hinaus bestrafte ihn auch Borussia Mönchengladbach mit einer Strafe in Höhe eines Monatsgehalts.
Lilian Thuram wollte das Thema an sich nicht mehr kommentieren, räumte jedoch ein, seinem Sohn mitgeteilt zu haben, "was ich davon halte. Weil ich ihn zu sehr liebe, um ihm nicht die Wahrheit zu sagen".