Dass Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu den reichsten Sportlern der Welt gehören, erscheint logisch. Doch dass Martin Braithwaite sich in diesen Sphären bewegt, überrascht.
Eigentlich ist das Forbes Magazine nicht unbedingt die richtige Lektüre für Fußballfans. Denn obwohl der Sport sich stetig weiter kommerzialisiert, dürfte die reine Behandlung von Business- und Finanzthemen den meisten doch etwas zu trocken sein. Doch selbst den größten Wirtschaftsmuffeln sagt der Name des Wirtschaftsblattes zumindest etwas, und dies hat vor allem mit einem Ranking zu tun: Forbes listet regelmäßig die reichsten Personen der Welt.
Dass Elite-Athleten, die mit Fußball den populärsten Sport der Welt professionell betreiben, in diesen Kreis gehören, ist nicht verwunderlich. In der kürzlich eigens für Sportler erstellten Forbes-Liste sind dementsprechend Fußballer zu finden. Das Offensichtliche vorneweg: Natürlich sind Cristiano Ronaldo und Lionel Messi vertreten, da beide neben ihren astronomisch hohen Gehältern auch zahlreiche Werbe- und Markendeals zu ihren Nebeneinkünften zählen können.
So weit, so unspektakulär. Allerdings fällt bei näherer Betrachtung auf, dass Messi nicht der einzige Barca-Star ist, den das Magazin zu den reichsten Athleten der Welt zählt. Nun könnte man ein Ratespiel starten, welchen Spieler der Katalanen man vermuten würde. Gerard Pique vielleicht, dessen Lebensgefährtin Shakira ja durchaus auch mit reichen Einkünften gesegnet sein dürfte. Oder den französischen Weltmeister Antoine Griezmann. Die kurze und durchaus überraschende Antwort: Es geht um Martin Braithwaite.
Forbes-Liste: Braithwaite mit großem Wirtschaftsvermögen
Moment - Martin Braithwaite? Der Stürmer, der oft als größter Panikkauf der letzten Barca-Jahre betitelt wird? Die hochverschuldeten Blaugrana zahlen ausgerechnet diesem Mann ein Gehalt, das ihn zu einem der reichsten Sportler der Welt macht? Barca-Fans können aufatmen: Nein, es geht nicht um Braithwaites Gehalt. Es geht aber auch nicht um spezielle Werbedeals oder darum, dass der Däne eine besonders starke eigene Vermarktung hätte. Braithwaite ist auf der Liste, weil er tatsächlich ein erfolgreicher Geschäftsmann ist.
Oft wird Fußball-Profis geraten, für die Zeit nach der Karriere zu sorgen. Wenn jemand diesen Rat beherzigt hat, ist es eindeutig Braithwaite. Der 30-Jährige investiert laut übereinstimmenden Medienberichten bereits seit 2017 in den amerikanischen Immobillienmarkt und besitzt gemeinsam mit seinem Onkel Business-Anteile im Wert von 250 Millionen Dollar. Doch das ist noch nicht alles: Gemeinsam mit seiner Frau besitzt Braithwaite die Kleidermarke "Trente", zählt ein Restaurant im spanischen Gava zu seinem Eigentum und soll auch in andere Projekte finanziell involviert sein.
Da Messi nach Ablauf seinen Barca-Vertrages momentan offiziell vereinslos ist, ergibt sich hieraus eine fast absurd wirkende Pointe: Braithwaite ist aktuell der wohlhabendste Spieler des FC Barcelona. Nicht schlecht für jemanden, der seit seinem Wechsel zu den Katalanen von der Fußball-Community meist belächelt wird.
Dem Klub, der sich um den Abbau seiner horrenden Schulden bemüht, könnte Braithwaite somit rein theoretisch wertvolle Hilfe leisten. Nicht nur als Spieler, sondern als Kreditgeber.
Martin Braithwaite: Statistiken in der Saison 2020/21
Wettbewerb | Spiele | Tore | Vorlagen | Gespielte Minuten |
LaLiga | 29 | 2 | 2 | 1.160 |
Champions League | 6 | 3 | 2 | 231 |
Copa del Rey | 5 | 2 | - | 215 |
Supercopa | 2 | - | - | 110 |
Insgesamt | 42 | 7 | 4 | 1.716 |