Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl will nach dem Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den SV Darmstadt 98 (4:5 i.E.) nicht an den europäischen Wettbewerb denken und hofft auf einen Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt. Wenn es am Freitag beim Bundesliga-Auftakt zum FC Bayern München geht, habe Gladbach dennoch eine Chance.
Auf der Gladbacher Homepage kritisierte Eberl: "Wir haben es in 120 Minuten nicht geschafft, gegen einen sehr engagierten und kompakt stehendenden Gegner, ein Tor zu erzielen." Gladbach habe vor allem "das Tempo, der letzte Pass in die Spitze und die Konsequenz und Zielstrebigkeit im Abschluss gefehlt. Und so ist es auch schwierig, bei einem Drittligisten zu gewinnen."
Vor allem ärgere ihn jetzt, dass Gladbach so früh ausgeschieden sei und nicht, wie etwa in der Saison 2011/12, als es bis ins Halbfinale ging, weiter vom Finale in Berlin träumen kann: "Wir haben es selbst schon erlebt, wie schön es ist, im Pokal gegen die Großen zu spielen, doch nun wir sind wir schon nach der ersten Runde nicht mehr dabei - und damit müssen wir jetzt zurechtkommen."
Selbstvertrauen leidet
Außerdem sei auch der Effekt auf das erste Bundesliga-Spiel beim FC Bayern am Freitag nicht unbedingt positiv: "Wenn wir in Darmstadt gewonnen hätten, wären wir mit einem positiven Gefühl und Selbstvertrauen nach München geflogen. Das ist nun nicht der Fall. Im Umkehrschluss heißt es aber nicht, dass nur weil wir in Darmstadt verloren haben, nun auch automatisch nichts in München holen können."
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Immerhin holte Gladbach in der vergangenen Spielzeit ein 1:1 in München und gewann das Gastspiel beim FC Bayern in der Saison zuvor ebenfalls zum Bundesliga-Auftakt mit 1:0. Dennoch stellte Eberl bereits klar: "Vom Ausgang wird keiner deuten, in welche Richtung es für uns geht. Wenn wir verlieren, sind wir genauso wenig Abstiegskandidat wie bei einem Sieg Titelaspirant."
"Erwartungshaltung zu hoch geschraubt"
Trotz alledem sieht der 39-Jährige auch etwas Positives in der Niederlage gegen Darmstadt: "Ich hoffe, dass jetzt einige im Umfeld, die in letzte Zeit nur von Europa gesprochen haben, wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind. Die Erwartungshaltung wurde in den vergangenen Wochen in meinen Augen zu hoch geschraubt."
Die Niederlage beim Drittligisten, so hofft Eberl, "sollte nun alle wieder geerdet haben. Wer in Darmstadt nicht gewinnt, braucht sich vorerst auch mit dem Thema Europa nicht zu beschäftigen."
Dennoch hat der Gladbacher Sportdirektor sein bereits zuvor formuliertes Saisonziel nicht aus den Augen verloren: "Uns sehe ich eher auf Augenhöhe mit Teams wie Stuttgart, Hamburg, Hannover oder Wolfsburg. Eine Reihe von Mannschaften, die sich in einem ähnlichen Bereich bewegen. Da wollen wir mitkämpfen."
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