Der ehemalige Nationalspieler Mesut Özil hat sich über seine Suspendierung bei Fenerbahce Istanbul verwundert gezeigt.
"Ich wusste nichts von dieser Entscheidung. Ich war an meinen freien Tagen in Deutschland, auf dem Rückweg rief ich wegen der Trainingszeit an. Da hieß es, ich müsse nicht kommen", sagte Özil beim türkischen Youtube-Kanal PlaySpor.
Der türkische Traditionsklub hatte Özil am Donnerstag suspendiert, ohne Gründe für die Entscheidung zu nennen. Dem Vernehmen nach gibt es für diesen radikalen Schritt allerdings mehrere Gründe. Trainer Ismail Kartal soll nach Informationen von SPOX und GOAL schon länger mit dem Zustand Özils unzufrieden sein.
Özil, der zuletzt auch länger verletzt war, wirkt nicht fit, hat allerdings den Anspruch immer zu spielen. Beim 2:1 gegen Konyaspor am vergangenen Wochenende gab Kartal dem Spielmacher wieder eine Startelfchance, doch Özil blieb blass und wurde zur Halbzeit ausgewechselt.
Özil soll sich über diese Entscheidung aufgeregt haben und es kam offenbar zu einem Wortgefecht mit Kartal. "Ich hätte länger auf dem Platz bleiben können. Ich versuche, einen Beitrag zu diesem Team zu leisten", sagte er laut der türkischen Agentur DHA.
Fenerbahce-Präsident Ali Koc kritisiert Özil
Später soll sich auch Ozan Tufan, der erst im Winter die Leihe in Watford abbrach und zu Fenerbahce zurückkehrte, einen ernsten Dialog mit Kartal geführt haben. Fenerbahce zog nun die Reißleine und suspendierte beide Spieler.
Schon zu Beginn der Saison gab es von Fenerbahce-Präsident Ali Koc Kritik an Özil: "Mesut sollte sich mehr auf Fußball konzentrieren und seine geschäftlichen Dinge mal außen vor lassen."
Özil steigerte danach tatsächlich seine Leistungen und war zwischendurch gar bester Torschütze bei Fenerbahce. Seit dem Trainerwechsel und der Rückkehr von Vereinslegende Ismail Kartal läuft es aber nicht mehr besonders gut.
imago imagesFlick über Özil: "Aktuelle Entwicklung schade"
Zuletzt hatte Fenerbahce Spekulationen zurückgewiesen, dass Özil wegen nicht gezahlter Gehälter nicht habe spielen wollen. Entsprechende Meldungen hätten "nichts mit der Wahrheit zu tun", so der Klub. Özils Vertrag bei dem Klub läuft noch bis 2024.
Am Freitag äußerte sich auch Bundestrainer Hansi Flick zu den Vorkommnissen um Özil: "Ich habe aktuell keinen Kontakt zu ihm. Ich finde die aktuelle Entwicklung aber schade."