Eintracht Frankfurt steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Die SGE besiegte in der Runde der letzten Acht vor heimischem Publikum den FSV Mainz 05, der mit individuellen Fehlern bei allen Toren kräftig mithalf, mit 3:0 (1:0).
Die Gastgeber gingen in einem 3-4-3 viel frischer und wacher in die Partie als die 05er. Während Frankfurt die Bälle immer wieder schnell zurückeroberte und im Offensivspiel zielstrebiger agierte, taten sich die Mainzer schwer mit dem Spiel gegen den Ball und hatten in der Abwehr immer wieder Wackler dabei.
Durch einen dieser individuellen Fehler fiel auch das 1:0 für die Eintracht, als Rückkehrer Rene Adler, der nach 106 Tagen wieder für Mainz im Kasten stand, im Strafraum zu einem Dribbling ansetzte und den Ball von Ante Rebic unter Druck gesetzt vertändelte. Marius Wolf schaltete am schnellsten und spielte wieder Rebic an, der ins leere Tor traf (17.).
Mainz kam im zweiten Abschnitt druckvoller aus der Kabine und schaffte es zunächst, das Spiel mit knapp 70 Prozent Ballbesitz und über zwei Dritteln gewonnener Zweikämpfe an sich zu reißen. Doch Pechvogel Alexander Hack entschied die Partie binnen neun Minuten mit einem Eigentor (53.) und einem verheerenden Ballverlust als letzter Mann (62.) zugunsten der Frankfurter.
Die Daten zum Spiel
Tore: 1:0 Rebic (17.), 2:0 Hack (53./ET), 3:0 Mascarell (62.)
Rote Karte: Latza (Mainz/82.)
Die letzten 26 Frankfurter Tore im DFB-Pokal fielen alle aus dem Spiel heraus. Das letzte Standard-Tor im Pokal erzielte Joselu per Elfmeter beim 4:2 gegen Sandhausen (Achtelfinale 2013/14). Die letzten 22 Pokaltore der SGE fielen zudem allesamt von innerhalb des Strafraums.
Es ist der höchste Pokalsieg der Eintracht gegen einen Bundesligisten seit über sieben Jahren - im Oktober 2010 gab es in der 2. Runde gegen den HSV einen 5:2-Heimsieg.
Die Rheinhessen haben nur zwei ihrer letzten elf Pflichtspiele gewonnen - jeweils vor heimischer Kulisse gegen den VfB Stuttgart (3:1 im Pokal und 3:2 in der Bundesliga).
Mainz kassiert erstmals unter Trainer Sandro Schwarz drei Pflichtspielniederlagen in Folge (zuvor 0:2 in Leverkusen und 0:2 gegen Bayern).
Der Star des Spiels: Marius Wolf
Bis zu seiner Auswechslung in Minute 68 mit zwei Torschüssen (geteilt höchster Wert bei der SGE), vier Torschussvorlagen (Höchstwert) und sechs Flanken (Höchstwert). Im ersten Abschnitt wichtigster Frankfurter Angreifer mit vielen Zweikämpfen und der schnellen Reaktion bei seinem Assist zum 1:0.
Der Flop des Spiels: Alexander Hack
Wie die gesamte Mainzer Hintermannschaft unsicher - mit teils heftigen Ausschlägen nach unten. Beim Eigentor (53.) zum 0:2 unglücklich, schenkte aber das 0:3 dilettantisch mit einem Ballverlust her. So der ungewollte Matchwinner für den Gegner.
Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Hatte seinen großen Auftritt schon nach wenigen Minuten, als das Spiel kurz unterbrochen war, nachdem Frankfurts Wolf bei einer Ecke aus dem Mainzer Fanblock mit Süßigkeiten beworfen wurde. Aytekin schnappte sich eines der Bonbons, bot es zunächst Wolf und De Jong an - und verputzte es schließlich selbst. Auch ansonsten mit einer tadellosen Leistung. Souveräne Körpersprache, gute Kommunikation und ohne Fehler in der Zweikampfbewertung. Richtig, Danny Latza für sein Frusttreten gegen Marco Fabian vom Feld zu schicken (82.).
Die Reaktionen der Trainer
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben das Spiel bis zur letzten Minute bestimmt. Der Sieg ist verdient, auch in der Höhe. Das erste und zweite Tor war natürlich hergeschenkt von den Mainzern, aber wir haben auch richtig Druck gemacht. Und wir haben das Spiel bestimmt, das hätte sicherlich auch anders geklappt."
Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Es war ein verdienter Erfolg für die Eintracht. Das erste Gegentor war symptomatisch für das komplette Spiel. Wir haben uns selbst geschlagen."