Manchester City hat den verhassten Stadtrivalen United zum zweiten Mal in dieser Saison bezwungen und damit die Tabellenführung in der Premier League übernommen. In einem spannenden, aber nicht hochklassigen Spiel sorgte Vincent Kompany kurz vor der Pause für das Tor des Tages. United hatte im ganzen Spiel keine einzige Torchance und muss jetzt auf Ausrutscher von City hoffen.
Manchester City - Manchester United 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Kompany (45.)
Vor dem Anpfiff: Alex Ferguson setzte in seiner Startelf auf Routine und ließ Scholes, Giggs und Park von Anfang an spielen, Valencia blieb der Platz auf der Bank. Rooney sollte vorne als einzige Spitze die Löcher reißen.
Roberto Mancini vertraute in seiner Offensive den beiden Argentiniern Tevez und Aguero, Balotelli blieb draußen. Nasri und Silva sollten über die außen Betrieb machen und die beiden mit Vorlagen versorgen.
Analyse: Die Hausherren begannen sichtlich nervös und nahmen in der ersten Viertelstunde kaum am Spielbetrieb teil. United dominierte das Mittelfeld und bestach durch Routine und Gelassenheit, ohne dabei aber in der Offensive Akzente zu setzen.
Danach ließ sich das Team von Sir Alex Ferguson aber unerklärlicherweise immer weiter zurückfallen und half den Citizens so, ins Spiel zurückzufinden. Die letzten 20 Minuten vor der Pause glichen einem Belagerungszustand um den Strafraum der Gäste, obwohl sich City wenig zwingende Torchancen erspielen konnte.
Der Siegtreffer fiel schließlich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, man kann sagen: Zwangsläufig. Eine Ecke von Silva drückte City-Kapitän Vincent Kompany aus kurzer Entfernung wuchtig über die Linie.
In der zweiten Hälfte versuchte Ferguson, mehr für das Angriffsspiel seiner Mannschaft zu tun und wechselte nach und nach Welbeck, Valencia und Ashley Young ein: Sein Rezept, auf ältere, erfahrene Spieler zu setzen, war nicht aufgegangen. Trotzdem blieb City bis zum Ende der Partie jederzeit die bessere Mannschaft, ließ im ganzen Spiel keine einzige zwingende Torchance zu und hätte in den letzten zehn Minuten noch einen oder anderen Treffer nachlegen müssen.
Der größte Aufreger der zweiten Hälfte war dementsprechend eine hitzige Auseinandersetzung zwischen den beiden Trainern nach einem Foul von Nigel de Jong an Welbeck (76.).
Durch den Sieg übernimmt City zwei Spieltage vor Schluss die Tabellenführung dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem Stadtrivalen und hat den lang ersehnten Titel vor Augen. Ferguson wird sich nach der schwachen Vorstellung seiner Truppe unangenehme Fragen gefallen lassen müssen.
Star des Spiels: Yaya Toure. Der Mittelfeldmotor von City war überall und sorgte dafür, dass United kein Mittel gegen die gut aufgestellte Defensive seiner Mannschaft fand. Äußerst agil und mit Pferdelunge ausgestattet setzte er bis zur letzten Minute jedem Ball nach und hätte sich nach einigen sehenswerten Fernschüssen fast selbst in die Torschützenliste eintragen können.
Seite 2: Chelsea demütigt QPR, Wigan siegt weiter
FC Chelsea - Queens Park Rangers 6:1 (4:0)
Tore: 1:0 Sturridge (1.), 2:0 Terry (13.), 3:0 Torres (19.), 4:0 Torres (25.), 5:0 Torres (64.), 6:0 Malouda (80.), 6:1 Cisse (84.)
Der frisch gebackene Champions-League-Finalist FC Chelsea schießt sich schon für München warm. Gegen die Queens Park Rangers gelang dem Team von Roberto Di Matteo ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg.
GettySchon nach 46 Sekunden sorgte Daniel Sturridge mit einem satten Schuss aus 20 Metern in den Winkel für die frühe Führung. Der Treffer hätte jedoch nicht zählen dürfen, da Frank Lampard dem Rangers-Torhüter Kenny in Abseitsposition die Sicht versperrte. Schiedsrichter Howard Webb sah allerdings keine Regelwidrigkeit.
In der 13. Minute war es dann Terry, der per Kopf auf 2:0 erhöhte, ehe Fernando Torres mit einem Doppelpack endgültig für die Entscheidung sorgte. Beim 3:0 umkurvte der Spanier nach toller Vorlage von Kalou den gegnerischen Keeper und schob ins leere Tor ein. Beim 4:0 profitierte Torres von einer missglückten Kopfballrückgabe durch Taiwo.
In der Folgezeit ließ es Chelsea etwas ruhiger angehen. Schließlich steht bereits am Mittwoch das wichtige Spiel gegen den direkten Konkurrenten Newcastle United an. Für ein weiteres Torres-Tor reichte es dennoch. Der Spanier vollendete aus 13 Metern souverän flach in die rechte Ecke und markierte damit seinen ersten Dreierpack für Chelsea.
Und auch Florent Malouda schenkte den Rangers ein, als er in der 80. Minute freistehend aus sechs Metern einnetzte.
QPR gelang durch Cisses Flachschuss in die linke Ecke nach 84 Minuten das 1:6, aber da war längst klar, wer im Westen Londons das Sagen hat.
Stoke City - FC Arsenal 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Crouch (10.), 1:1 van Persie (15.)
Der FC Arsenal kommt bei Stoke City nicht über ein Unentschieden hinaus und holt im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation nur einen Punkt. Dabei war das Auswärstspiel bei Stoke bereits in den letzten Jahren nie ein gutes Pflaster für die Gunners.
Drei der letzten vier Spiele hatte die Wenger-Truppe im Britannia Stadium verloren. Für Stoke ging es drei Spieltage vor Schluss, bedingt durch den Platz im gesicherten Mittelfeld, um nichts mehr.
Die Partie begann gut für Stoke. Nach zehn Minuten traf Peter Crouch über drei Arsenal-Verteidiger hinweg per Kopf zur 1:0-Führung für dii Gastgeber.
Keine fünf Minuten später egalisierte Arsenals Superstar Robin van Persie die Führung und erzielte sein 28. Saisontor. Nach einer schönen Flanke von Tomas Rosicky musste der Holländer aus sechs Metern den Ball am zweiten Pfosten nur noch in die Maschen schieben.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten, doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. So gaben sich sowohl die Hausherren und Arsenal bereits sehr früh mit dem Remis zufrieden.
Wigan Athletic - Newcastle United 4:0 (4:0)
Tore: 1:0, 2:0 Victor Moses (13., 15.), 3:0 Maloney (36.), 4:0 Di Santo (45.)
Newcastle United hat im Rennen um die Champions-League-Plätze einen herben Rückschlag einstecken müssen. Die Megpies gingen bei Wigan richtig baden und wurden mit einer 0:4-Klatsche nach Hause geschickt. Bereits nach 45 Minuten war das Spiel entschieden.
Bester Akteur auf dem Platz war Victor Moses, der innerhalb von 180 Sekunden einen Doppelpack schnürte und schon nach 15 Minuten die Weichen für Wigan auf Sieg stellte. Die weiteren Tore erzielten Shaune Maloney und Franco Di Santo noch vor der Pause.
Mit den drei Punkten verschafft sich Wigan weiter Luft im Absteigskampf.
Die Premier-League-Saison im Überblick