3. United-Pleite in Folge - Spurs-Sieg dank Kane

SPOX
19. September 201619:23
Manchester United verlor das dritte Pflichtspiel in Folgegetty
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Der 5. Spieltag der Premier League begann mit einem richtigen Kracher: An der Stamford Bridge besiegte der FC Liverpool den FC Chelsea und fügte Trainer Antonio Conte die erste Saisonpleite zu. Manchester City gewann mit 4:0 gegen Bournemouth, Arsenal mit 4:1 bei Hull City. Die Überraschungsmannschaft bleibt jedoch weiterhin Everton. Manchester United kassierte am Sonntag in Watford die nächste Niederlage, Tottenham rückte in die Spitzengruppe auf.

Manchester City - AFC Bournemouth 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 De Bruyne (15.), 2:0 Iheanacho (25.), 3:0 Sterling (48.), 4:0 Gündogan (66.)

Rote Karte: Nolito (86.)

  • Manchester City gewann auch das fünfte Saisonspiel und bleibt somit weiterhin als einzige Mannschaft der Premier League verlustpunktfrei. Bournemouth hält bei vier Punkten und befindet sich somit schon früh in der Saison im Abstiegskampf.
  • Im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Gladbach rotierte Trainer Pep Guardiola kräftig durch, änderte seine Startelf auf vier Positionen. An vorderster Front stürmte Kelechi Iheanacho, der sich mit seinem Treffer zum 2:0 auch in die Schützenliste eintrug.
  • Ilkay Gündogan machte bei seiner ersten Ligapartie für City im zentralen, defensiven Mittelfeld ein gutes Spiel, das er mit seinem Treffer zum 4:0 krönte. In der 72. Minute wurde Gündogan für Leroy Sane, den anderen Deutsche im City-Kader, ausgewechselt.
  • Bei Manchester City war die Spielidee von Trainer Pep Guardiola bereits gut zu erkennen. Die Skyblues agierten extrem dominant und schnürten ihre Kontrahenten phasenweise komplett hinten ein.
  • Mit einer unnötigen Aktion holte sich Nolito spät die Rote Karte ab. Der 29-jährige Spanier setzte nach einem Zweikampf mit Adam Smith zur Kopfnuss an. Er trift ihn zwar nicht richtig, trotzdem entschied Schiedsrichter Jonathan Moss auf Platzverweis.

FC Chelsea - FC Liverpool 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 Lovren (17.), 0:2 Henderson (36.), 1:2 Diego Costa (61.)

  • Liverpool begann äußerst druckvoll und aggressiv. Die Reds attackierten ihre Gegenspieler früh, eroberten viele Bälle und hatten als Auswärtsmannschaft in den ersten 20 Minuten erstaunliche 60 Prozent Ballbesitz - das 1:0 durch Lovren war die logische Konsequenz. Bis zur 30. Minute hielt Liverpool an dieser kräftezehrenden Spielweise fest, dann zog sich die Elf von Trainer Jürgen Klopp etwas zurück.
  • Chelsea agierte mit einer Mischung aus 4-1-4-1 und 4-2-3-1. Der einzige nominelle Sechser Kante ließ sich im Aufbauspiel oftmals zwischen die beiden Innenverteidiger zurückfallen. Meist bot sich dann Matic seitlich als erster Passempfänger an. Oscar agierte etwas offensiver.

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  • Nach dem Seitenwechsel kam das zuvor viel zu passive Chelsea besser ins Spiel. Mit dem ersten wirklich guten Spielzug des Spiels kamen die Blues in der 61. Minute zum Anschlusstreffer. Zu mehr sollte es nicht mehr reichen, da Liverpool im Defensivverbund gut die Räume zustellte und Chelsea nicht zum Abschluss kommen ließ.
  • Antonio Conte verlor zum ersten Mal seit Januar 2013 wieder ein Liga-Heimspiel. Seit der damaligen Pleite mit Juventus Turin gegen Sampdoria Genua holte er mit seinen Mannschaften 28 Siege und zwei Remis.
  • Punktemäßig zogen die Reds in der Tabelle mit den Blues gleich, wegen der schlechteren Tordifferenz bleiben sie aber hinter den Londonern.

Hull City - FC Arsenal 1:4 (0:1)

Tore: 0:1 Sanchez (17.), 0:2 Walcott (55.), 1:2 Snodgrass (79./FE), 1:3 Sanchez (83.), 1:4 Xhaka (90.+2)

Rote Karte: Livermore (40./absichtliches Handspiel)

Bes. Vorkomnisse: Sanchez verschießt Handelfmeter (41.)

  • Der FC Arsenal ist nach dem Stotterstart (eine Niederlage und ein Remis) endgültig in der Saison angekommen. Durch den Sieg gegen Hull feierten die Gunners drei Siege in den letzten drei Ligaspielen. Das gab es für den Klub zuletzt im Dezember 2015.
  • Die Gunners zeigten schnell, wer Chef im Ring ist. Speziell im ersten Durchgang ließ Arsenal den Ball in gewohnter Manier laufen, sodass Hull überhaupt keine Chance hatte, in die Zweikämpfe zu kommen. Das spiegelte sich auch in den Abschlüssen wider. Alleine in den ersten 45 Minuten waren es 14:2 Torschüsse für die Gunners.
  • Bizarr war die Situation beim Handelfmeter: Obwohl die Gunners mit Santi Cazorla eigentlich einen sicheren Schützen in ihren Reihen haben, der die letzten seiner sieben Tore allesamt vom Punkt erzielte, schnappte sich Alexis Sanchez die Kugel, trat an - und verschoss. Er ist somit der einzige Arsenal-Spieler, der mehr als einen Elfmeter in der Liga schoss, und keinen traf.
  • Vor dem 1:0 drückte Iwobi aus kurzer Distanz ab und drehte zum Jubeln ab. Im Nachhinein wurde das Tor jedoch Sanchez gutgeschrieben, da er die Kugel entscheidend abgefälscht hatte.
  • Granit Xhaka saß wie schon zuletzt zunächst nur auf der Bank. Er wurde jedoch in der 66. Minute eingewechselt und erzielte in der Nachspielzeit ein Tor aus gut 30 Metern - dabei war Keeper Jakupovic allerdings nicht ganz unschuldig.

Leicester City - FC Burnley 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Slimani (45+1), 2:0 Slimani (48.), 3:0 Mee (78., ET)

  • Nach vier Punkten aus den ersten vier Begegnungen war ein Sieg gegen den FC Burnley Pflicht. Mit Bravour meisterte Leicester City diese Hürde und gewann deutlich mit 3:0.
  • Spieler des Spiels mit seinem Doppelpack war Leicesters Neuzugang Islam Slimani. Nach der komfortablen Führung ließen die Foxes nicht locker und waren auch in Halbzeit zwei die dominantere Mannschaft.
  • Der FC Burnley verlor somit sein zweites Spiel in Folge und hängt weiter in der unteren Tabellenhälfte fest.
  • Die tragische Figur des Abends war Burnleys Ben Mee, der mit seinem Eigentor die Führung der Gastgeber unfreiwillig auf den 3:0-Endstand erhöhte.

West Bromwich Albion - West Ham United 4:2 (3:0)

Tore: 1:0 Chadli (8., HE), 2:0 Rondon (37.), 3:0 McClean (44.), 4:0 Chadli (56.), 4:1 Antonio (61.), 4:2 Lanzini (65., FE)

  • Neuzugang Chadli traf beim Heimsieg der Baggies gleich doppelt. In der 8. Minute verwandelte er für das Team um Trainer Tony Pulis einen Elfmeter und eröffnete somit das Torfestival.
  • Kurios: Trotz des Sieges hatte West Brom einen Ballbesitzanteil von unter 30 Prozent.

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  • West Bromwich hatte nach 90 Minuten nur sechs Schüsse aufs Tor gebracht. West Ham hingegen kam zum Spielende auf fünf Torschüsse.
  • Die Elf von Trainer Slaven Bilic lag zur Halbzeit bereits mit 0:3 zurück. Erst in der 61. Minute und gelang West Ham durch Antonio der Treffer zum 1:4.
  • Nach nur sechs Toren in den vergangenen 13 Begegnungen drehte West Ham diesmal auf und verbesserte mit gleich vier Treffern die Statistik deutlich.

FC Everton - FC Middlesbrough 3:1 (3:1)

Tore: 0:1 Stekelenburg (21./ET), 1:1 Barry (24.), 2:1 Coleman (42.), 3:1 Lukaku (45.)

  • Der bärenstarke Saisonstart des FC Everton geht weiter! Der Sieg gegen Middlesbrough ist bereits der vierte Dreier in dieser Saison. Noch nie in der Geschichte der Premier League startete der Klub so gut in die Saison (zuletzt 1978/79).
  • Urgestein Gareth Barry schrieb Geschichte: Er lief zum 600. Mal in der Premier League auf. Er ist nach Frank Lampard (609) und Ryan Gigs (632) somit erst der dritte Spieler, der diese Schallmauer durchbrach. Doch damit nicht genug: Barry krönte sein Jubiläum sogar noch mit einem Tor.
  • Romelu Lukaku untermauerte, dass seine Ladehemmung endgültig beendet ist. Nach seinem Dreierpack gegen Sunderland innerhalb von elf Minuten netzte der Belgier auch am 5. Spieltag. Vor seinen vier Toren war er 1139 Minuten ohne Tor.

FC Watford - Manchester United 3:1 (1:0)

Tore: 1:0 Capoue (34.), 1:1 Rashford (62.), 2:1 Zuniga (83.), 3:1 Deeney (90.+5)

  • Die erste Hälfte geizte nicht an Highlights: Erst setzte Ighalo den Ball aus 16 Metern am völlig leeren Tor vorbei (12.), dann fischte De Gea Deeneys Kopfball mit einem Riesenreflex aus dem Winkel (17.), ehe Pogba die Kugel aus 25 Metern an die Latte (31.) jagte. Für die Führung sorgte allerdings Capoue (34.) - sein viertes Saisontor mit seinem fünften Torschuss in dieser Saison. Eiskalt.
  • United hatte deutlich mehr Ballbesitz und eine größere Passsicherheit als Watford, hatte aber wenig Ideen, um damit in die gefährliche Zone zu kommen. Entsprechend wunderte es nicht, dass der Ausgleich eher glücklich daherkam: Nach einer Ibrahimovic-Flanke fiel der Ball Behrami an die Schulter und von da aus vor Rashfords Füße. Der Youngster schob zum 1:1 ein (62.).
  • Damit hat Rashford seit seinem Debüt im Februar wettbewerbsübergreifend mehr Tore geschossen als jeder andere United-Spieler (10). Es war zudem Uniteds 800. Auswärts-Tor in der Premier-League-Geschichte.
  • Nach neun Niederlagen in Folge gegen die Red Devils beendete Watford seinen United-Fluch. Denn Juan Zuniga schloss einen schnell herausgespielten Konter der Gastgeber in der Schlussphase aus 13 Metern halbrechter Position sehenswert ins linke Eck ab (83.). Er traf gerade einmal 53 Sekunden nach seiner Einwechslung!
  • Fellaini foulte in der Nachspielzeit obendrein noch Zuniga. Den fälligen Elfmeter verwandelte Troy Deeney kompromisslos zentral im Tor. Für die Red Devils war es die dritte Pflichtspielpleite in Folge!

Crystal Palace - Stoke City 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Tomkins (9.), 2:0 Dann (11.), 3:0 McArthur (71.), 4:0 Townsend (75.), 4:1 Arnautovic (90.+4)

  • In Spielen gegen Stoke City kann Crystal Palace die Punkte weiterhin fest einplanen: Fünf der letzten sieben Partien gegen die Potters wurden gewonnen, nur einmal ging man als Verlierer vom Platz.
  • Die Hausherren waren dem Gegner in allen relevanten Statistiken überlegen: knapp 60 Prozent Ballbesitz, 52 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 14:1 Torschüsse (8:0 davon auf das Tor), auch die Laufleistung war besser als die der Gäste (104,2km : 103,2km).
  • On Fire: Crystal Palace erzielte erst zum dritten Mal überhaupt vier oder mehr Tore im Selhurst Park.
  • Der Albtraum-Start für Stoke City geht weiter: Nach fünf Spielen standen die Mannen aus Stoke-on-Trent nie so schlecht da wie in dieser Saison. Außerdem kassierte man in sechs der letzten elf Premier-League-Spiele mindestens vier Gegentore.

FC Southampton - Swansea City 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Austin (64.)

  • Beim Held des Tages ist der Knoten geplatzt: Charlie Austin war zwischenzeitlich neun Pflichtspiele ohne Treffer geblieben, nun hat er seinen Torriecher wieder gefunden und drei Tore in den letzten beiden Spielen erzielt.
  • Die Schwäne können gegen Southampton einfach nicht treffen: In nun sechs der letzten acht Aufeinandertreffen blieben die Waliser ohne Tor.
  • Wie überlegen die Hausherren eigentlich waren, wird durch das knappe Ergebnis nicht wirklich abgefangen: Southampton hatte 19:4 Torschüsse, 7:0 Ecken und 445:224 Pässe vorzuweisen.
  • Southamptons Rechtsverteidiger Cedric Soares machte ein überragendes Spiel. Mit 92 Ballaktionen hatte er mit Abstand die meisten auf dem Platz.

Tottenham Hotspur - AFC Sunderland 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Kane (59.)

Gelb-Rote Karte: Januzaj (90./Sunderland)

Schon in der ersten Hälften feuerten die Spurs aus allen Rohren - glücklos. 19 (!) Schüsse gaben die Gastgeber in den ersten 45 Minuten ab. So viele hatte es seit der Partie Liverpool gegen Leicester am Boxing Day 2015 (20) nicht mehr in einer ersten Hälfte gegeben.

Den Bann brach dann aber Harry Kane (59.). Nach einer Flanke von Walker legte Dele Alli per Kopf ab, Kane musste aus sechs Metern nur noch einschieben. Es war das dritte Mal in seinem vierten Heimspiel gegen Sunderland, dass Kane traf.

Dass die Spurs letztlich nicht deutlich höher gewannen, war lediglich der schlechten Chancenverwertung geschuldet: 30:6 Schüsse standen mit Schlusspfiff zu Buche, die Überlegenheit der Gastgeber zeigte sich auch im Ballbesitz (74,1 Prozent).

Die Gäste schwächten sich in der 90. Minute noch selbst: Januzaj flog nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Damit ist Sunderland das Team der Liga, das in der Historie die meisten Platzverweise an der White Hart Lane kassierte (4).

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