Die Bundesliga ist elf Spieltage alt und immer noch grinst Hoffenheim von ganz oben. Bei Premiere äußerte sich Experte Matthias Sammer über den Höhenflug der Kraichgauer. Dazu gibt es jede Menge Stimmen zum Thema Podolski, einen selbstkritischen HSV-Torwart und einen Antrag auf das Tor des Monats.
Premiere-Experte Stefan Effenberg über Gladbach-Trainer Hans Meyer, und ob er der richtige Trainer ist: "Die Frage, ob er der Richtige ist, können wir erst in Wochen oder Monaten beantworten. Das ist ein ganz schmaler Grat. Er hat ein Spiel gewonnen - ein Krampfspiel - das war nicht wirklich Fußball. Und dann in Wolfsburg ein Spiel verloren - ohne Gegenwehr. Ich glaube, er weiß selber noch nicht, was die Mannschaft leisten kann."
...über den Sieg von Frankfurt in Mönchengladbach: "Tolle Moral der Mannschaft! Man darf nicht vergessen: Neun oder zehn Verletzte haben sie in ihren Reihen und die Mannschaft, die lebt! Sie will sich da unten befreien und das war auch vom fußballerischen richtig gut anzuschauen."
Premiere-Experte Matthias Sammer über Lukas Podolskis Reservistendasein beim FC Bayern vor dem Spiel: "Es gilt, die Entscheidung zu respektieren. Ob es die richtige ist, sei dahingestellt. Am Mittwoch in Frankfurt hat Lukas sicherlich nicht gut gespielt. Deshalb ist es sportlich zu begründen. Ob es gegen diesen Gegner richtig ist, werden wir sehen. Lukas muss in erster Linie besser spielen, er kann sicherlich auch besser spielen. Es ist nur die Frage, ob er seinen Rhythmus findet, wenn das so weiter geht."
...über die Leistung von Podolski: "Wen es einen trifft, wie es ihn getroffen hat: Das war die Antwort, die man dann geben muss. Man darf sich nicht in sein Schneckenhaus zurückziehen. Alles weitere müssen die Bayern und Lukas für sich selber entscheiden."
...über Überraschungs-Tabellenführer 1899 Hoffenheim: "Mittlerweile ist es keine Überraschung mehr. Leistung ist planbar, dementsprechend: Respekt."
...über die Versöhnung zwischen Löw und Ballack: "Michael Ballack hat sich entschuldigt - auch das muss man anerkennen und akzeptieren. Er hat einen Weg gewählt, der für meine Begriffe falsch ist. Den einen oder anderen Punkte, den er hatte und vielleicht noch immer hat, den gilt es intern klar zu besprechen. Da gilt meine Richtlinie: Es ist wichtig, dass in einer Mannschaft auch Leben drin ist. Wenn ein Führungsspieler wie Michael Ballack eine Thematik erkennt, dann muss er die ansprechen."
Mönchengladbach - Frankfurt
Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben Probleme im Kopf. Uns fehlt der Glaube an uns. Nach drei Niederlagen zu Hause haben wir heute gegen eine Mannschaft die mit uns da unten steht, weiter dazu beigetragen, dass unsere Situation schlecht ist. Ich werde versuchen, mit der Mannschaft bis Weihnachten nach Möglichkeit nicht den Anschluss zu verlieren. Wir werden ganz sicher nicht vor Weihnachten die Flinte ins Korn werfen. Dann werden wir sehen, ob wir es mit diesem Kader schaffen, oder ob wir vielleicht ein, zwei Spieler mit Qualität holen können."
Christoph Spycher (Eintracht Frankfurt): "Die Mannschaft hat unglaubliche Moral bewiesen. Sie hat den Glauben an sich, an die eigene Stärke, nicht verloren. Wir haben den Ball heute nicht so in den eigenen Reihen zirkulieren lassen, wie wir uns das vorstellen. Aber dafür haben wir umso mehr gekämpft und wurden mit drei Punkten belohnt!"
Dortmund - Bochum
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "So wie wir gespielt haben, haben wir nicht mehr als einen Punkt verdient. Wir haben nicht in die Partie gefunden. Selbst wenn wir gewonnen hätten, hätte es heute das Spiel nicht besser gemacht."
Marcel Koller (Trainer VfL Bochum): "Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, kompakt und aggressiv agiert, dann aber aus dem Nichts den Ausgleich kassiert. Tomasz Zdebel hat sich im Training nicht hängen lassen und ein starkes Spiel gezeigt. Das Tor könnte auch das Tor des Monats sein."
Sebastian Kehl (Borussia Dortmund): "Halten wir den Ball flach. Heute mussten wir drei Punkte holen, das ist ganz klar. Aber ansonsten lassen wir uns durch das Spiel nicht umwerfen."
Hoffenheim - Karlsruhe
Vedad Ibisevic (1899 Hoffenheim) über das Ziel Meisterschaft: "Im Fußball und im Leben ist alles möglich. Wir konzentrieren uns aber nicht darauf, sondern nur auf das nächste Spiel - nur so können wir etwas erreichen."
Christian Eichner (Karlsruher SC): "Wenn man 1:4 verliert, muss man sich normalerweise etwas vorwerfen lassen. Aber wir haben 60, 65 Minuten alles getan, was wir machen können: Wir haben gefightet, wir waren dran, wir waren eklig. Wir wollten kratzen, beißen, spucken - alles was der Manager verlangt hat."
FC Bayern - Bielefeld
Miroslav Klose (FC Bayern München): "Wir können nicht nur Rückstände, sondern auch schlechte Leistungen vergessen machen. Wir versuchen immer weiter, nach vorne zu spielen."
...über Podolski: "Manchmal ist es einfacher, wenn man von der Bank kommt und nicht den gewissen Druck hat. Für uns alle war wichtig, dass Poldi heute getroffen hat. Er hat das Tor gebraucht."
Uli Hoeneß (Manager FC Bayern München) über Podolski: "Heute hat er sehr gut gespielt und hat sich sehr engagiert. Und wenn er gut spielt, dann sagen wir das auch."
Jürgen Klinsmann (Trainer FC Bayern München) über Podolski: "Er hat viel Bewegung ins Spiel gebracht, er hat den Ball gefordert, er ist auch dahin gegangen, wo es weh tut. Er hat versucht zum Abschluss zu kommen und in den Strafraum reinzugehen. Das war absolut in Ordnung."
Hannover - Hamburg
Christian Schulz (Hannover 96): "Die Leidenschaft war heute entscheidend. Wir waren von der ersten Minute an richtig aggressiv und griffig. Der eine war für den anderen da."
Frank Rost (Hamburger SV): "Es ist unbefriedigend, wenn man als Torhüter immer die Hütte voll kriegt. Es ist schwer zu erklären, warum wir mit Ausnahme des Spiels in Cottbus in allen Auswärtsspielen in Rückstand geraten und immer hinterher rennen. Es ist ein Trend, dass wir auswärts immer die Bude voll kriegen. Bei dem ein oder anderen Tor sehe ich nicht gut aus. Es gibt heutzutage immer Schuldige. Wenn ich es bin, muss ich damit leben. Ich will ich mich gar nicht selbst bemitleiden. Das gehört zum Fußball. Man muss in manchen Situationen etwas Glück haben. Ich habe es zur Zeit nicht."
Bremen - Berlin
Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen): "Wir haben die richtige Richtung aufgenommen. Dieses Spiel muss und soll uns Stärke und Selbstbewusstsein geben. Es soll uns verdeutlichen: Wenn man das und das macht, dann kann man auch das und das erreichen. Davon können wir heute einiges mitnehmen."
Claudio Pizarro (Werder Bremen): "Wir haben uns vorgenommen, nicht mehr so viel zu sprechen und mehr auf dem Feld tun. Das haben wir heute gemacht."
Dieter Hoeneß (Manager Hertha BSC) über die Leistung von Ersatz-Torhüter Christopher Gäng: "Es gibt ganz Große, die ihr Debüt als Debakel erlebt haben und eine sehr gute Entwicklung gemacht haben. Er muss sich nicht grämen."
Arne Friedrich (Hertha BSC) über Gäng: "Sein erstes Spiel ist sehr ungünstig verlaufen. Aber kein Vorwurf an ihn. Er war einer von Elfen heute. Wir haben nicht dazu beigetragen, dass er einen einfacheren Einstand bekommt."
Cottbus - Schalke
Heiko Westermann (Schalke 04): "Die Cottbuser haben im eigenen Stadion mit einem Doppelriegel am eigenen Sechzehner gestanden. Aber uns war klar, dass unsere Chancen kommen, wenn wir die Geduld nicht verlieren."
Tim Rost (Energie Cottbus): "Die Zeit drängt: Es werden immer weniger Spiele. Das weiß die Mannschaft. Wir müssen in Ruhe weiter arbeiten. Anders geht es nicht."
Stuttgart - Köln
Milivoje Novakovic (1.FC Köln): "Es ist unser Problem: Wir fliegen immer zu viel. Wir müssen auf dem Boden bleiben und mehr Punkte bis zur Winterpause bekommen. Mein Ziel sind 25 Punkte."
Roberto Hilbert (VfB Stuttgart): "Ich bin einfach nur enttäuscht. Wir haben trotz alledem den Anspruch, oben mit zu spielen. Jetzt müssen wir erst mal wieder einen klaren Kopf bekommen und ein bisschen Ruhe reinkriegen."
Leverkusen - Wolfsburg
Bruno Labbadia (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein super Spiel gemacht, den Ball laufen lassen und gut gearbeitet. Sie hat den Glauben gehabt, das Spiel noch zu gewinnen und nicht immer versucht den finalen Pass zu spielen. Man hat gespürt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen wollte. Wir haben das Spiel dominiert und uns das heute enorm verdient."
Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen): "Ich habe die letzten Spieltag viel über die Laufbereitschaft gemacht und da hat mir die Kraft im Abschluss gefällt. Heute habe ich mir das Glück erarbeiten müssen. Ich bin froh, dass es mal wieder geklappt hat."
Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg): "Leverkusen hat Druck gemacht und heute eine starke Leistung abgeliefert. In der ersten Halbzeit sind wir hinten gut gestanden und haben wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit waren wir defensiv nicht eng genug dran und haben deswegen die Gegentreffer bekommen."
...über die Verletzung von Misimovic: "Er ist unser Mann, der sich für das Offensivspiel verantwortlich zeichnet. Nach seinem frühen Ausfall hatten wir keinen, der das kompensieren konnte. Hasebe konnte seine Rolle nicht ausfüllen, das war vielleicht ein Grund, warum wir kein Gegenspiel hatten."
Der 11. Spieltag im Überblick