Im Prozess um den Manipulationsskandal im italienischen Fußball mussten am Dienstag Alessandro Nesta vom AC Mailand sowie Cristian Ledesma von Lazio Rom als Zeugen vor Gericht aussagen.
Auch der ehemalige Schiedsrichter Massimo De Santis wurde zum Skandal vernommen, der 2006 den italienischen Fußball erschüttert hatte.
Der Juventus-Kapitän Alessandro Del Piero, den die Richter ebenfalls befragen wollen, soll erst in den kommenden Tagen angehört werden.
Anklage wegen Sportbetrugs
Luciano Moggi, ehemaliger Manager von Juventus Turin, und mehrere Schiedsrichter und Fußballmanager sind wegen Sportbetrugs und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt.
Im Laufe der Befragung bestritt der ehemalige Referee Roberto Rosetti, dass der skandalumwitterte Ex-Schiedsrichterkoordinator Paolo Bergamo Druck auf ihn gemacht habe, um ein Spiel der Meisterschaft 2005/2006 zu beeinflussen.
Nesta und Ledesma wurden zu Einzelheiten einiger Begegnungen befragt, die laut der Anklage manipuliert worden seien.
Moggi bestreitet die Vorwürfe
Die Anwälte der Verteidigung wollen dem Gericht mit Aufzeichnungen mehrerer abgehörter Telefongespräche beweisen, dass nicht nur Moggi und die übrigen angeklagten Vereinsfunktionäre mit den Schiedsrichter-Koordinatoren regelmäßig telefoniert haben, sondern praktisch alle.
Moggi bestreitet, die Liga durch seinen Einfluss auf die Referees manipuliert zu haben. 2006 war er vom Sportgericht des italienischen Fußballverbands dennoch zu einem fünfjährigen Berufsverbot verurteilt worden. Juventus wurde zum Zwangsabstieg in die Serie B verdonnert.
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