Das Juventus-Stadium wurde Augenzeuge einer irren Schlussphase. ManUtd gewinnt auch gegen Shaktar nicht, aber Ryan Giggs baut seinen Legendenstatus mit dem nächsten Rekord aus. Real findet in der zweiten Halbzeit zur Effektivität und schenkt Kopenhagen vier Tore ein. Angeführt von einem starken Zlatan Ibrahimovic sendet PSG ein Warnsignal an die Konkurrenz.
Gruppe A
Schachtar Donetsk - Manchester United 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Welbeck (18.), 1:1 Taison (76.)
Shakhtar und United lieferten sich in Donezk ein schwaches Spiel, das trotzdem in die Geschichtsbücher eingeht. Ryan Giggs wurde in der 66. Minute für Marouane Fellaini eingewechselt. Es war der 145. Europapokal-Einsatz des 39-jährigen Urgesteins, womit der Waliser vor Real-Legende Raul alleiniger Rekordhalter ist.
Das Spiel selbst bot derweil nur Magerkost. Yaroslav Rakitskiy stoppte eine Hereingabe von Marouane Fellaini am Fünfmeterraum und setzte sich danach hin. Der eingelaufene Danny Welbeck staubte aus kürzester Distanz erfolgreich ab (18.). United beschränkte sich danach größtenteils auf Konter und Donezk nutzte den Raum mit unkreativer Spielweise nicht.
Die Fans in der beheizten Donbass-Arena pfiffen schon vor der Halbzeit, trieben ihr Team damit aber an. Als United in der 76. Minute die erste echte Torchance zuließ, klingelte es prompt. Nemanja Vidic schob den Ball zu Taison, der Brasilianer nutzte den kapitalen Fehler zum Ausgleich. Die Ukrainer bleiben somit bei Heimspielen gegen englische Klubs in der CL-Gruppenphase weiter ungeschlagen.
Bayer Leverkusen - Real Sociedad 2:1 (1:0)
Gruppe B
Juventus Turin - Galatasaray 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Drogba (36.), 1:1 Vidal (78./FE), 2:1 Quagliarella (87.), 2:2 Bulut (88.)
Roberto Mancini ist nur knapp an einem Traumeinstand an der Seitenlinie von Galatasaray vorbeigeschrammt - dafür wurde er Augenzeuge einer irren Schlussphase. Seiner Elf hatte er bei seinem Debüt das verordnet, wofür er in Manchester vom Hof gejagt wurde: Galatasaray machte den Bianconieri mit kompakter und disziplinierter Defensivarbeit das Leben schwer.
Das Erfolgsrezept über weite Strecken an diesem Abend in Turin: Hinten steht die Null, vorne steht Didier Drogba. Der Ivorer setzte sich im Zweikampf gegen den herausgeeilten Gigi Buffon durch und schob cool zur überraschenden Führung ein (36.). Die wütenden Gegenangriffe der Alten Dame blieben bis zum Pausenpfiff erfolglos.
Juventus drückte, Juventus drängte, doch das türkische Bollwerk hielt auch im zweiten Durchgang stand. Als praktisch nichts mehr ging, stellte Nordin Amrabat das Bein gegen Fabio Quagliarella raus. Arturo Vidal verwandelte den fälligen Strafstoß. Nach Quagliarellas Führungstor brachen dann alle Dämme: Im direkten Gegenzug knallte Umut Bulut das Leder zum Entsetzen der Tifosi zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Nach dem Auftaktremis in Kopenhagen war das viel zu wenig für Juventus.
Real Madrid - FC Kopenhagen 4:0 (1:0)
Tore: 1:0, 2:0 Ronaldo (21., 65.), 3:0, 4:0 di Maria (71., 90.+1)
Sein 100. Europapokalspiel brachte für Cristiano Ronaldo ein ganz besonderes Erfolgserlebnis: Sein Kopfball ins verwaiste Tor brachte Real nicht nur in Führung (21.), es war auch das 500. Heimtor der Madrilenen in der Königsklasse.
Der spanische Rekordmeister erspielte sich zwar von Beginn an deutlich mehr Torchancen, lief aber dauerhaft Gefahr, den Ausgleich zu kassieren. Luka Modric berührte den von der Latte springenden Kopfball von Nicolai Jörgensen etwa auf der eigenen Torlinie mit der Hand, der Elfmeterpfiff blieb korrekterweise aus (41.).
Erst nach dem Seitenwechsel kam zur Überlegenheit auch Effektivität dazu. Karim Benzema betätigte sich als Ballverteiler, Ronaldo besorgte nach Vorlage von Angel di Maria abermals per Kopf sein 26. Tor in den letzten 21 Champions-League-Spielen (65.). Dann entschied der Argentinier mit einem Doppelpack das Spiel (71., 90+1.), bevor Iker Casillas in seinem ersten Spiel im Santiago Bernabeu seit 250 Tagen mit drei Paraden die weiße Weste Reals bewahrte.
Gruppe C
Paris St.-Germain - Benfica 3:0 (3:0)
Tore: 1:0 Ibrahimovic (5.), 2:0 Marquinhos (25.), 3:0 Ibrahimovic (30.)
Kritik? War da was? Die Schelte durch die Bayern-Offiziellen scheint an Zlatan Ibrahimovic einfach abgeperlt zu sein. Der Schwede avancierte einen Tag vor seinem 32. Geburtstag zum Matchwinner: Bereits nach fünf Minuten stellte er im ausverkauften Parc des Princes die Weichen auf Sieg. Gregory van der Wiel brach auf dem rechten Flügel durch, bediente Ibra im Strafraum und der netzte trocken ein.
Per Hacke leitete der Superstar danach auch das 2:0 durch Marquinhos ein. Und die Ibra-Show ging weiter! Eckball auf Ibrahimovic, Kopfball Ibrahimovic, zweites Tor Ibrahimovic. Der Schwede sendete eindrucksvolle Liebesgrüße aus Paris in Richtung München - und auch an den Rest der europäischen Konkurrenz.
Im zweiten Durchgang konnte sich PSG erlauben, das Tempo herauszunehmen, da die bemitleidenswerten Gäste aus Portugal praktisch nichts anboten. Trainer Jorge Jesus wechselte munter durch, doch es brachte nichts. Gegen Paris war an diesem Mittwochabend kein Kraut gewachsen. Mit nun sechs Punkten ist PSG auf Kurs und hält die Portugiesen auf Distanz.
RSC Anderlecht - Olympiakos Piräus 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Mitroglou (17.), 0:2 Mitroglou (56.), 0:3 Mitroglou (72.)
Bes. Vorkommnisse: Mitrovic verschießt Foulelfmeter (25.)
Verkehrte Welt in Anderlecht: Das Spiel gehörte fast über die gesamte Distanz den Hausherren, die sich Chance um Chance erspielten. Doch als Sieger ging Piräus vom Platz - ohne wirklich zu wissen, warum. Matchwinner war Konstantinos Mitroglou, der den Belgiern dreimal mitten ins Herz stach.
Fein in Szene gesetzt von Javier Saviola, spitzelte er den Ball aus kurzer Distanz zur Gästeführung ein. Anderlecht spielte nach der kalten Dusche weiter mit Volldampf nach vorne, aber es war wie verhext. Nicht einmal per Foulelfmeter gelang das Tor - Aleksandar Mitrovic scheiterte vom Punkt an Roberto Jimenez.
Der RSC erarbeitete sich 60 Prozent Ballbesitz, hatte eine Torschussstatistik von 10:3 und 4:1 Ecken. Trotzdem führte Olympiakos zur Halbzeit. Mitroglou bestrafte die nachlässigen Belgier zehn Minuten nach Wiederanpfiff dann mit seinem zweiten Treffer. Mit einem Traumtor in den Winkel machte der 25-Jährige schließlich den Deckel drauf. Bei den RSC-Spielern und -Anhängern herrschte blankes Entsetzen.
Gruppe D: Horror-Blackout in Moskau
Gruppe D
ZSKA Moskau - Viktoria Pilsen 3:2 (2:1)
Tore: 0:1 Rajtoral (4.), 1:1 Tosic (19.), 2:1 Honda (29.), 3:1 Reznik (78./ET), 3:2 Bakos (90.+1)
Ein unfassbarer Lapsus sicherte ZSKA den Sieg gegen Pilsen. Als die Tschechen auf den Ausgleich drückten, schlug Torwart Matus Kozacik über einen harmlosen Rückpass von Radim Reznik. Der Ball kullerte quälend langsam über die Linie zum vorentscheidenden 3:1. Pilsen gelang in der Nachspielzeit nur noch Ergebniskosmetik.
Dabei fing alles so gut an: Frantisek Rajtoral schockte Moskau mit seinem Abstauber von halbrechts (4.), wobei Russlands Nationalkeeper Igor Akinfeev nicht sonderlich gut aussah. Die Tschechen spielten teilweise in Hausherrenmanier - viel Übersicht, viel Ballbesitz, viele Ideen.
Zoran Tosic brachte Moskau aber mit einem Tor aus dem Nichts zurück ins Spiel. Der Beinschuss des Ex-Kölners landete abgefälscht im Kasten. Danach spielte nur noch ZSKA und Keisuke Honda traf fein per Außenristschuss zum 2:1 ins rechte Eck (29.).
Manchester City - FC Bayern München 1:3 (0:1)
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