"Ich bin Fußballtrainer, und kein Politiker"

SPOX
16. November 200716:01
SPOXGetty
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Berlin - Der frühere Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer steht nach neunmonatiger Auszeit möglicherweise vor einem Engagement als Nationalcoach des Iran. 

"Spätestens Montag gibt es ein Gespräch. Die kommen nach Deutschland", bestätigte der 57-jährige Schäfer in der Tageszeitung "Die Welt".

Doch er weiß auch um die Konkurrenz: "Ich muss dazu sagen, dass neben meinem Namen noch der eines anderen Trainers auf der Liste steht. Ursprünglich waren es sogar zehn, unter anderem Koeman, Advocaat und Gullit. Sie wollen aber, wie es aussieht, unbedingt mich."

"Ich lasse mich nicht instrumentalisieren"

Politische Berührungsängste oder Gewissensbisse verspürt Schäfer dabei nicht. "Der Iran ist in der FIFA, das Land spielt WM. Ich bin Fußballtrainer und kein Politiker", betonte der einstige Bundesliga-Coach des Karlsruher SC und des VfB Stuttgart, der im Februar 2007 von seinem Klub Al Ahli Dubai in die Wüste geschickt worden war.

Schäfer sitzt zwar in seiner Heimatstadt Ettlingen im Stadtrat, aber mit Politik habe er "im Grunde nichts am Hut". Auch die Gefahr, dass er im Iran für politische Zwecke missbraucht werden könnte, schätzt Schäfer als gering ein.

"Ich lasse mich nicht instrumentalisieren. Es ist Grundvoraussetzung, dass ich als Trainer frei arbeiten kann", umriss der Schwabe seine Forderungen für ein mögliches Engagement in dem wegen seiner aggressiven Atompolitik und der Menschenrechtsverletzungen heftig kritisierten Land.