Frankfurt und der Witz vom Klassenerhalt

SPOX
03. November 201211:13
War gegen die Ex-Kollegen wirkungslos: Frankfurts Occean (l.) im Duell mit Fürths MavrajGetty
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Die Führung nach 30 Sekunden, temporeicher Angriffsfußball in den ersten 15 Minuten und Wechselgesänge der Fans durchs ganze Stadion- doch im Gegensatz zu den vorangegangenen Auftritten konnte Eintracht Frankfurt beim 1:1 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth das hohe Tempo diesmal nicht halten, kassierte im Verlauf der zweiten Halbzeit den Ausgleich und musste am Ende über den Zähler mehr als zufrieden sein.

"Wir können froh sein, heute einen Punkt mitgenommen zu haben", sagte Torwart Kevin Trapp, der seine Eintracht mit einer Reihe an Glanzparaden in der Schlussphase rettete. Zuvor hatte Alexander Meier mit dem allerersten Angriff die Führung erzielt (1.). Zoltan Stieber hatte in der 53. Minute für den Ausgleich gesorgt.

"Die Spiele werden nicht einfacher"

Auch Heribert Bruchhagen, Frankfurts Vorstandsvorsitzender, sprach von einem "glücklichen Unentschieden" gegen die Franken. Die hatten sich laut Kapitän Pirmin Schwegler "sehr gut auf uns eingestellt", waren von dem frühen Rückstand unbeeindruckt geblieben, es am Ende aber verpasst, sich für den höheren Aufwand mit dem Sieg zu belohnen.

Wer nun aber glaubte, dass die Frankfurter mit der verpassten Chance haderten, den zweiten Platz im Spiel gegen den Tabellenletzten zumindest vorübergehend zurück zu erobern, der lag daneben.

"Auch wenn wir einen grandiosen Start hatten, wissen wir, wo wir herkommen", sagte Schwegler, der sich über die 20 Punkte auf dem Konto der Eintracht freute, anstatt einen Blick auf die Tabelle zu werfen. Überhaupt sei es doch "menschlich, dass man nicht jeden Tag Topleistung" abrufe.

Ähnlich äußerte sich auch Trapp. "Die Spiele werden nicht einfacher", sagte der 22 Jahre alte Keeper, der mit einem Lachen der Frage nach dem vermeintlichen Formtief seiner Mannschaft begegnete und rhetorisch in die Runde fragte: "Sollen wir uns jetzt über eine Krise unterhalten?"

Mit 20 Punkten gegen Bayern

Sein Trainer Armin Veh wiederholte zur Verdeutlichung einmal mehr das Ziel der Hessen: "Es ist kein Witz, wenn wir von Klassenerhalt sprechen", sagte Veh und ergänzte: "Mit dem Unentschieden haben wir Fürth schon mal auf Distanz gehalten."

Veh ließ sich auch nicht von der Tatsache aus der Ruhe bringen, dass seine Mannschaft läuferisch heute nicht das Gewohnte abrufen konnte und sich viele Fehler vor allem in der Defensive erlaubte: "Demidov und Zambrano haben heute zum ersten Mal zusammen Innenverteidigung gespielt, da ist es ganz normal, dass die Abstimmung fehlt", begründete Veh, der für die schwach spielenden Takashi Inui und Olivier Occean nach dem Spiel viel Verständnis hatte.

Die Stimmung beim Aufsteiger bleibt also konstant gut, auch nach dem Remis gegen Fürth und vor dem Spiel bei Tabellenführer Bayern München.

"Hätte mir vor der Saison einer gesagt, dass wir als Tabellendritter zum Spitzenspiel nach München reisen, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagte Trapp.

Auch Schwegler freute sich bereits auf das "Highlightspiel", betonte aber, dass es sich beim Duell mit dem Rekordmeister nach der Soll-Erfüllung der 20 Punkte eher um die Kür handele: "Wenn wir da etwas holen wollen, brauchen wir einen Sahnetag."

Eintracht Frankfurt - Fürth: Daten zum Spiel