Ralf Rangnick hat mit dem englischen Rekordmeister Manchester United den nächsten schweren Rückschlag erlitten.
Neun Tage nach dem 1:4-Debakel im Stadtderby gegen Meister City schied der Interims-Teammanager mit den Red Devils durch ein 0:1 (0:1) im Rückspiel gegen Atletico Madrid bereits im Achtelfinale der Champions League aus.
"Wir sind alle sehr enttäuscht, weil wir unbedingt weiterkommen wollten. Ich denke nicht, dass heute die bessere Mannschaft gewonnen hat. Wir hätten das Spiel auch für uns entscheiden können, aber dafür musst du auch in Führung gehen, das haben wir leider nicht geschafft", sagte Rangnick bei Amazon Prime. "Wir haben wirklich eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Was gefehlt hat, war, dass wir das Tor selbst geschossen haben. Durch das Kontertor hat es die Aufgabe nicht leichter gemacht gegen eine Mannschaft, die das zerstören und Zeitschinden beherrscht wie kaum eine andere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit war es schwierig und frustrierend."
"In der zweiten Halbzeit war es schwer und wurde immer wieder unterbrochen", sagte Rangnick bei BT Sport. "Es lag immer jemand auf dem Boden." Der United-Coach sprach von "einigen kuriosen Schiedsrichterentscheidungen": "Ich würde nicht sagen, dass sie ausschlaggebend waren, aber zumindest ist er zu oft auf diese zeitraubenden Mätzchen hereingefallen und die vier Minuten, die am Ende nachgespielt wurden, waren für mich ein Witz."
gettyManchester United: Ronaldo bleibt ohne Torschuss
Renan Lodi (41.) besiegelte nach dem 1:1 im ersten Duell das Aus des Premier-League-Fünften, der damit seine letzten Titelchance verspielte. United, das sich am diszipliniert verteidigenden spanischen Meister die Zähne ausbiss, war bereits in den beiden nationalen Pokalwettbewerben früh gescheitert. Rekordtorjäger Cristiano Ronaldo blieb blass. CR7 hatte im gegnerischen Strafraum keinen einzigen Ballkontakt und blieb über 90 Minuten ohne Torschuss.
"Wir hatten insgesamt nicht so viele Torschüsse. Es war sicherlich für ihn auch kein einfacher Abend gegen so einen Gegner, der so vielbeinig verteidigt", sagte Rangnick über Ronaldo.
"Wir sind sehr enttäuscht über das Ergebnis. Es ist schwierig, in Worte zu fassen, wie wir uns im Moment fühlen. Wir haben in beiden Spielen nicht genug getan, um das Spiel zu gewinnen. Es ist ein sehr enttäuschender Tag für uns", sagte United-Keeper David De Gea bei BT Sport.
Atletico habe sich laut Kapitän Koke das Weiterkommen vor allem durch das Hinspiel "verdient, aber wir haben hier so hart gekämpft, um das zu bekommen, was wir verdient haben. Wir wollen in diesem Wettbewerb weit kommen und es ist unglaublich, dass wir noch dabei sind. Es ist wichtig für uns, dass wir in einer Saison, in der es auf und ab geht, noch in der Champions League sind."
Atletico: Oblak mit mehreren Glanzparaden
Manchester startete vor 73.000 Zuschauern im Old Trafford stark, Anthony Elanga vergab die erste Großchance, als er Torhüter Jan Oblak den Ball an den Kopf schoss (13.). Auf der Gegenseite scheiterte Rodrigo de Paul am glänzend parierenden United-Keeper David De Gea (16.). Die Red Devils dominierten, Atletico konterte: Nach Flanke von Antoine Griezman köpfte Lodi die Gäste überraschend in Führung, Ronaldo reklamierte lautstark und gestenreich ein vermeintliches Foul vor dem Angriff. Oblak verhinderte kurz vor der Pause gegen Bruno Fernandes den Ausgleich (45.+2).
Gleich nach Wiederbeginn verfehlte Elanga nur knapp das lange Eck (46.). Der Ex-Dortmunder Jadon Sancho setzte einen Volleyschuss knapp über die Latte (59.), dann scheiterte Raphael Varane mit einem Kopfball an Oblak (77.).
"Für mich ist Jan Oblak der beste Torhüter der Welt. Das hat er heute Abend wieder einmal bewiesen", bedankte sich Koke bei seinem Keeper.
Manchester United - Atletico Madrid: Die Aufstellungen
ManUnited: de Gea - Dalot, Varane, Maguire (84. Mata), Alex Telles - McTominay (67. Matic), Fred (75. Cavani) - Sancho, Bruno Fernandes (67. Pogba), Elanga (67. Rashford) - Ronaldo
Atletico: Oblak - Gimenez, Savic, Mandava - Llorente, Herrera, Renan Lodi - de Paul, Koke (80. Kondogbia) - Joao Felix (90. Felipe), Griezmann (90.+3 Correa)