SC Freiburg - VfB Stuttgart 2:1: Grifo bleibt eiskalt: Freiburg gewinnt Derby gegen Stuttgart

SPOX
11. Februar 202317:36
Grifo traf zweimal vom Punkt.Getty
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Vincenzo Grifo schießt den SC Freiburg wieder in die Spitzenränge. Der Italiener bleibt beim 2:1 (0:1) im Derby gegen den VfB Stuttgart zweimal eiskalt vom Punkt.

Vincenzo Grifo griff mit einem breiten Grinsen im Gesicht zum Megafon, dann stimmte der Matchwinner des SC Freiburg die "Humba" an und ließ sich mit seinen Teamkollegen von den Fans feiern. Die Breisgauer sind nach dem schwer erkämpften 2:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart zurück in den Spitzenrängen, Grifo drehte das hitzige Baden-Württemberg-Derby mit zwei verwandelten Foulelfmetern fast im Alleingang.

"Er ist auf dem Platz extrem wichtig, in der Kabine vielleicht noch wichtiger. Auf allen Ebenen tut er uns richtig gut", schwärmte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier über Grifo. Der italienische Nationalspieler hatte bei beiden Strafstößen (60./84.), die jeweils erst nach langer Ansicht der Videobilder gegeben wurden, die Nerven behalten.

"Es sind wunderbare Siege, wenn sie so umkämpft sind. Es war aber auch Glück dabei", fügte Saier hinzu. Der Sport-Club hatte lange große Probleme mit den Schwaben, die durch Chris Führich und dessen Traumtor (30.) zunächst in Führung gegangen waren. Dann profitierten die Hausherren vom Videoassistenten: Zweimal entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann erst nach Überprüfung der Fernsehbilder auf Foulelfmeter.

"Es waren Foulspiele, wenn man die Zeitlupe sieht. Wenn man sich das anschaut, dann muss man den geben", meinte Saier. Den Freiburgern, die ohne ihren rotgesperrten Trainer Christian Streich auskommen mussten, sollte es egal sein: Der SC kehrte vorübergehend auf Platz vier zurück. RB Leipzig und Eintracht Frankfurt können aber am Sonntag wieder vorbeiziehen.

Führich bringt VfB mit Traumtor in Führung

Die Freiburger mussten neben Streich, der an der Seitenlinie von Co-Trainer Lars Voßler vertreten wurde, auch auf Abwehrspieler Kiliann Sildillia (Gelb-Rot-Sperre) und den Langzeitverletzten Daniel-Kofi Kyereh (Kreuzbandriss) verzichten. Labbadia, dem sein erster Pflichtspielsieg als VfB-Coach seit seiner Rückkehr vergangene Woche im DFB-Pokal gelungen war, musste kurzfristig seinen Stammtorhüter Florian Müller (Magen-Darm) ersetzen, den Ex-Freiburger vertrat Fabian Bredlow.

Die Freiburger zeigten sich von der ersten Sekunde an hellwach. Stuttgart hingegen fand erst mit der Zeit besser ins Spiel, konnte aber gegen eine defensiv gute stehende Freiburger Mannschaft keine klaren Offensivaktionen kreieren - und ging doch mit dem ersten Torschuss in Führung.

Der völlig unbedrängter Führich fasste sich ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Der Ball schlug unhaltbar im linken Winkel ein (30.). Nur vier Minuten später verpasste erneut Führich per Schlenzer seinen zweiten Treffer.

Nach dem Seitenwechsel drängte Freiburg auf den Ausgleich. In der 60. Spielminute gelang Freiburg dann das durchaus verdiente 1:1. Grifo verwandelte sicher unten links. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch - mit dem besseren Ende für die Hausherren. Grifo blieb erneut eiskalt vom Punkt.

In der dritten Minute der Nachspielzeit verpasste Borna Sosa knapp den Ausgleich. Der Freistoß des Kroaten traf nur die Latte.

SC Freiburg vs. VfB Stuttgart: Die Daten zum Spiel

Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Höfler, Eggestein - Doan (90. Petersen), Sallai (69. Höler), Grifo (90. Gulde). - Gregoritsch (75. Jeong). - Trainer: Voßler

Stuttgart: Bredlow - Anton, Zagadou, Ito, Sosa - Karazor (85. Katompa Mvumpa) - Haraguchi, Endo - Dias (68. Perea), Pfeiffer (89. Mavropanos), Führich. - Trainer: Labbadia

Tore: 0:1 Führich (30.), 1:1 Grifo (60. Foulelfmeter), 2:1 Grifo (84. Foulelfmeter nach Videobeweis)

Gelbe Karten: Höfler (6), Günter (4), Grifo - Karazor (7), Zagadou (2), Ito (4)

SC Freiburg vs. VfB Stuttgart: Die Stimmen

Lars Voßler (Co-Trainer SC Freiburg): "Das Spiel haben wir gewonnen, weil wir die beiden Elfer gemacht haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten eine gute Chance durch Salli, aber dann war es zu wenig. Stuttgart ist verdient in Führung gegangen. Wir wollten die Probleme nach der Halbzeit korrigieren und waren dann besser im Spiel, konnten aber wenig Torchancen kreieren. Aber die Elfer haben geholfen. Wir waren jetzt die glücklichere Mannschaft."

Bruno Labbadia (Trainer VfB Stuttgart): "Für uns ist das sehr bitter. Ich finde, wir haben im gesamten Spiel wenig zu gelassen. Wir haben gut verteidigt gegen eine spielstarke Mannschaft und auch ein schönes Tor gemacht. Einziges Manko: Wir haben den Sack nicht zu gemacht, waren nicht klar genug im letzten Pass und nicht konsequent im Abschluss."