Thomas Müller hat sich in einem Interview mit The Athletic zur Zeit beim FC Bayern unter Trainer Niko Kovac und dessen Entlassung geäußert. Dabei sprach er auch über die Phase, als Kovac den Offensivspieler zum Notnagel degradiert hatte.
"Ich habe kein Problem damit, dass ein Trainer rotiert oder sich entscheidet, einen anderen Spieler aufzustellen. Es ist der Job eines Trainers, Entscheidungen zu treffen", sagte Müller: "Aber es war seltsam für mich, sechs Wochen hintereinander aus der Startelf raus zu sein. Einige Spieler waren müde, ich war fit, habe hart gearbeitet - und war trotzdem nicht dabei."
Kovac räumte kurz darauf ein, dass seine Wortwahl ("Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen") ein Fehler war.
"Die Aussage war kein Problem für mich", erklärte Müller nun: "Ich habe verstanden, dass er es in Bezug auf ein bestimmtes Spiel gemeint hat. Im Nachhinein war es für ihn schlimmer als für mich. Unser persönliches Verhältnis war gut und ist es immer noch. Aber was unsere Ansichten in sportlichen Dingen betrifft, konnten wir uns einfach nicht einigen."
gettyMüller äußert sich zur Entlassung von Kovac
Nach der Entlassung von Kovac im November 2019 hatte der damalige Präsident Uli Hoeneß durchblicken lassen, dass sich die Mannschaft gegen den Coach ausgesprochen habe.
"Es gibt nur einen Grund, warum Trainer gefeuert werden: mangelnder Erfolg", meinte Müller dazu: "Wir haben unter Niko Kovac in den beiden Herbstperioden 2018 und 2019 generell keinen guten Fußball gespielt. Auch wenn wir von Zeit zu Zeit gute Spiele gemacht haben."
Die Mannschaft sei mit den Ergebnissen nicht glücklich gewesen, sagte der 30-Jährige weiter. "Wir haben uns aber nicht hingesetzt und gesagt, dass eine Person daran schuld ist. Wir wussten, dass wir viele Fehler gemacht haben. Wir haben nicht gut gespielt oder aufgrund von individuellen Fehlern verloren. Das liegt nicht an der Taktik. Ein Trainer kann gegen solche Situationen nichts ausrichten. Aber das Ziel eines jeden Trainers muss es sein, solche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir - die Mannschaft und der Trainer - waren dazu nicht in der Lage."