Tomislav Piplica im Interview: "Die Methoden von Ede Geyer waren Wahnsinn"

Martin Hahn
29. Dezember 202010:49
Tomislav Piplica spielte von 1998 bis 2009 in Cottbus.getty
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Tomislav "Pipi" Piplica war elf Jahre lang Torwart von Energie Cottbus und erlangte in dieser Zeit absoluten Kultstatus. Berühmt wurde er wegen eines Missgeschicks, seiner Ausflüge aus dem Strafraum und seiner Frisur. Im Interview mit SPOX und Goal spricht der ehemalige Torhüter über seine Karriere - und wie seine langen Haare ihm eine Karriere in der kroatischen Nationalmannschaft verbauten.

Außerdem spricht Piplica, der heute als Trainer der Zweitvertreteung der SpVgg Bayreuth arbeitet, über einen Elfmeter gegen Oliver Kahn und die Arbeit mit Cottbus' langjährigem Trainer Eduard Geyer. Außerdem erzählt er eine kuriose Anekdote über seinen Wechsel zu Energie Cottbus und spricht natürlich auch ausführlich über sein berühmtes Eigentor mit dem Hinterkopf.

Das Interview entstand im Rahmen des KultKicker-Projekts.

Herr Piplica, Sie haben ihr ganzes Leben mit Fußball verbracht, waren aber nicht immer Torwart.

Tomislav Piplica: Stimmt, ich war zwei Jahre lang Feldspieler. Bei einem Training kam dann der Trainer und wollte auf zwei Tore spielen. Es gab aber nur einen Torwart. Dann stellte ich mich ins Tor. Zufällig war an diesem Tag auch der Torwarttrainer der ersten Mannschaft da und hat zugeschaut. Danach kam er zu mir und meinte, er würde mich mal gerne im Training der ersten Mannschaft testen. Ich war zwölf Jahre alt und überglücklich. Das war ein Tag, den ich nicht vergesse. Es war ein Sprung in eine andere Karriere.

Hätten Sie sich denn eine Profikarriere als Feldspieler zugetraut?

Piplica: Ich denke, ich habe in Cottbus oder der kroatischen Liga bewiesen, dass ich ein moderner Torhüter war. So würde man das vielleicht heute nennen. Damals wurde ich eher als Risikofaktor bezeichnet. (lacht) Aber ich bin sehr froh, dass ich diese ersten Schritte als Feldspieler gemacht habe.

Piplica: "Nationaltrainer Blazevic wollte, dass ich mir vor der WM 1998 die Haare schneide"

Ihr erstes großes Karrierehighlight war die U20-Weltmeisterschaft in Chile 1987. Sie wurden dort mit der Jugendmannschaft Jugoslawiens vor 65.000 Zuschauern gegen die deutsche Auswahl unter Berti Vogts Weltmeister. Was war das für ein Erlebnis?

Piplica: Wir wussten, dass wir eine starke Truppe haben. Aber dass wir so gut waren, hatten wir auch nicht gedacht. In Chile sind wird durchmarschiert und haben sehr mutig nach vorne gespielt gegen jeden Gegner. Wir hatten irgendwann den Eindruck: Wir können gegen niemanden verlieren. In der Mannschaft waren Davor Suker, Zvonimir Boban oder Predrag Mijatovic. Wegen des späteren Bürgerkriegs in Jugoslawien konnten sie leider nie ein großes Turnier zusammen spielen. Aber das waren Topspieler, die später eine große Rolle in den größten Vereinen Europas gespielt haben.

Wie haben Sie nach dem Titel zusammen gefeiert?

Piplica: Ich war immer ein Typ, der gerne die Stimmung in der Mannschaft gemacht hat. Und wenn ich im normalen Leben schon feiere, dann muss ich nach so einem Sieg richtig feiern. In Chile waren auch sehr viele Leute aus Jugoslawien dabei. Daher gab es nach dem Spiel eine richtig große Party. Danach ging es weiter in Belgrad, Zagreb und Sarajevo - heute würde man sagen, es gab in jedem Land noch einmal eine extra Feier. Das war unvergesslich.

Wie verlief die Zeit danach? Es kam ja dann der Bürgerkrieg ...

Piplica: Ich habe bei Iskra Bugojno in der Jugend gespielt und ging dann nach Zagreb. Dort haben wir zuerst in der zweiten Liga gespielt, sind dann aber aufgestiegen. Dann kam der Bürgerkrieg. Wir hatten ein Jahr lang nur noch Turniere. Über Ista Pula ging es zu Segesta Sisak. Aber dieser Bürgerkrieg war schlimm. Du hast plötzlich gegen Menschen gekämpft, mit denen du sonst Kaffee getrunken hast. Und plötzlich stehen sie vor Türen und haben Familien umgebracht. Wir Sportler durften immer weiter unseren Beruf ausführen. Wir waren ein Teil der Normalität. Aber wir hatten vier Jahre lang diesen Krieg. Und am Ende hat keiner gewonnen. Alle haben verloren.

Lassen Sie uns ins Jahr 1998 springen. Sie hätten in diesem Jahr an der Weltmeisterschaft in Frankreich für Kroatien teilnehmen können. Nationaltrainer Miroslav Blazevic wollte Sie nominieren, aber er hatte etwas gegen Ihre Optik ...

Piplica: Vor ein paar Tagen habe ich mit ihm telefoniert und er begann mit "mein Sohn". Ich meinte nur, dass ich vor einigen Jahren noch nicht "sein Sohn" war. Blazevic wollte ursprünglich drei Spieler mit langen Haaren nominieren. Allerdings nur, wenn sie sich vor dem Turnier die Haare schneiden lassen würden. Ich meinte daraufhin nur: "Wenn meine Frisur eine Rolle spielt, dann musst du mich nicht nominieren." Am Ende war ich dann nicht dabei. Das war schade. Mein Ziel damals war die kroatische Nationalmannschaft. Aber ich habe mich danach für Bosnien entschieden. Das war auch die richtige Entscheidung. Ich habe zwar nur zehn Spiele gemacht - aber immer mit Herz und Liebe. Und nach dem Karriereende war ich dort noch Torwarttrainer. Das wäre ohne diese zehn Spiele auch nicht möglich gewesen.

In diesem Jahr wechselten Sie dann nach Deutschland zu Energie Cottbus - dem Verein, mit dem man Sie heute noch verbindet. Doch auch dieser Wechsel war kurios. Sie sollten zum Probetraining kommen, allerdings waren Sie auf den Dokumenten 1,85 Meter groß, in der Realität aber drei Zentimeter kleiner. Das hat Trainer Eduard Geyer überhaupt nicht gefallen. Wie haben Sie diesen Tag erlebt?

Piplica: Gleichzeitig mit mir kam auch ein 1,90 Meter großer Stürmer zum Probetraining. Alle dachten, dass er der Torwart sei und ich mit meinen 1,82 Meter der Stürmer. Der Mannschaftsleiter gab mir auch die Klamotten für den Feldspieler und ihm die Torwarthandschuhe. Mit meinem Deutsch war das schwer zu erklären, dass ich der Torhüter war. Über diese Geschichte haben wir später noch gelacht. Aber Ede war an diesem Tag richtig sauer. Er hat uns immer wieder auf die fehlenden drei Zentimeter angesprochen. Ich verstand das Problem nicht. Er meinte dann: "Du bist zu klein." Ich wollte schon nach Hause gehen. Aber am Ende sollte ich es doch probieren, beim Torschuss war er zufrieden mit mir. Bei den Standardsituationen habe ich alle Bälle weggefischt. Ich war eben doch nicht zu klein (lacht).

Haben Sie sich von Anfang an wohlgefühlt in Cottbus?

Piplica: Unsere Vorbereitung war ja in Österreich und innerhalb von zehn Tagen hatten wir danach schon das erste Punktspiel. Ich hatte kaum Zeit, mir die Stadt anzusehen. Mir war erst mal wichtig, dass das Stadion voll ist und die Mannschaft gut war. Im ersten Spiel habe ich gleich zwei oder drei wichtige Bälle gehalten und wir haben 2:0 gewonnen. Ich denke, dass das erste Spiel immer entscheidend ist. Wir hatten ja 17 neue Spieler. Es war wahnsinnig schwer, alle zu integrieren mit so vielen Sprachen. Für viele waren auch die Methoden von Ede Geyer gewöhnungsbedürftig. Was wir alles gemacht haben, das war Wahnsinn.

Was haben Sie denn gemacht?

Piplica: Wir haben eigentlich viel zu viel trainiert. Immer mehr und mehr. Einmal habe ich gelacht und Ede fragte, warum ich denn lache. Ich meinte: "Ich bin gesund und habe diese zwei Stunden hier geschafft." Er antwortete darauf, dass am Nachmittag wieder Training sei. Er hat irgendwann eingesehen, dass in meinem Körper ein Tier steckt und er mich nicht kaputtmachen konnte. Er wollte den Jungs immer zeigen, dass er der Chef ist. Und er konnte dann nicht akzeptieren, dass ein Spieler nach seinem Training noch gelacht hat. Aber ich habe mit Ede über sechs Jahre zusammengearbeitet. Er ist ein prima Mensch. Heute bin ich selbst Trainer und verstehe ihn. Wir hatten in Cottbus einen großen Kader mit vielen Nationalitäten. Es war für ihn sehr schwer, uns alle glücklich zu machen. Diese Trainings haben verhindert, dass zu viele Blödsinn machen.

Konnte Ede Geyer auch herzlich sein und etwas Nettes sagen?

Piplica: An sich ist er nett, aber er konnte und wollte das nicht so zeigen. Bei einer Feier fragte ich ihn, wann er mich mal loben möchte. "Warum sollte ich dich loben? Du weißt selbst ob du gut warst oder nicht." Das war die Antwort. Wir haben viel darüber gelacht.

Die Zeit unter ihm war auch sehr erfolgreich. 2000 stiegen Sie gemeinsam in die Bundesliga auf mit Spielern wie Vasile Miriuța oder Franklin Bittencourt. Was hat diese Mannschaft so stark gemacht? Im Jahr zuvor waren Sie ja noch im Abstiegskampf.

Piplica: Das Jahr zuvor hatten wir - wie schon gesagt - 17 Neuzugänge und wären fast abgestiegen. Mit dem gleichen Kader sind wir dann aufgestiegen. Wir sind als Team stark geworden und haben viele Dinge in der Freizeit unternommen. Wir waren auch sehr erfahren mit einem Mannschaftsdurchschnitt von knapp 29 Jahren. Mit den Familien und den Kindern haben wir zusammen gegrillt - zum Beispiel bei mir in der Garage ein Schwein am Spieß. Die Frauen haben zusammen unsere Spiele geschaut. Gab es einen Mannschaftsabend bei uns, haben sich die Frauen untereinander getroffen. Es gab keinen Neid. Wir wussten, dass wir es nur gemeinsam schaffen können.

Das letzte Spiel der Saison war gegen den 1.FC Köln. Das Stadion fasste damals 23.000 Menschen. Es gab aber über 100.000 Ticketanfragen. Wie erinnern Sie sich daran?

Piplica: Uns war damals gar nicht bewusst, wie gut wir waren. Vor den letzten drei Spielen haben wir gemerkt, dass wir wirklich aufsteigen können. Keiner hatte uns auf dem Zettel. Und natürlich hat man dann diese Euphorie gesehen, auch in der ganzen Region. Wir waren damals die einzigen "Ossis" in den ersten zwei Ligen. Viele kamen aus Dresden, Aue oder Berlin. Daher wundern mich die Zahlen der Ticketanfragen nicht.

War Ede Geyer wenigstens bei diesen Feierlichkeiten nach dem Aufstieg mit dabei?

Piplica: Ja, da gibt es noch schöne Bilder, wie ich ihn mit Champagner nass gemacht oder ins Wasser geschmissen habe. Er war auch glücklich und konnte seine Emotionen nicht zurückhalten. Wir hatten ja etwas geschafft, woran keiner geglaubt hatte - auch wir selbst nicht. Ede hatte das Glück, dass er immer gute Leute mit großem Charakter geholt hat.

Tomislav Pilpica gegen Oliver Kahn: getty

Sie haben in der ersten Bundesligasaison gegen einige Mannschaften gewonnen - auch gegen die Bayern zu Hause. Gegen den Rekordmeister gab es aber noch ein besonderes Spiel aus Ihrer Sicht im Frühjahr 2002. Die Bayern haben hoch geführt und es gab Elfmeter. Der sollte Oliver Kahn zu seinem ersten Bundesliga-Tor verhelfen. Aber die Rechnung haben die Münchner ohne Sie gemacht, denn sie haben den Elfmeter gehalten.

Piplica: Es gab in diesem Spiel ja schon davor einen Elfmeter, den Effenberg geschossen hat. Wir hatten in diesem Spiel auch zwei Rote Karten bekommen, was mich auch sehr geärgert hat, weil die der Schiedsrichter nicht hätte geben müssen. Bei diesem zweiten Elfmeter hatte ich dann die Einstellung: "Ich lasse mich von niemandem verarschen." So habe ich das damals gesehen, vielleicht hätten wir das aber auch so gemacht. Aber in dieser Situation war ich nie. Oli und ich haben uns dann nochmal gesehen und über die Sache gesprochen. Ich nehme das aber nicht persönlich.

Sie haben ihm vor dem Elfmeter den Rücken zugedreht. War das eine Trotzreaktion?

Piplica: Ja, das war vielleicht auch eine kleine Provokation, damit er verschießt. Das war nicht gegen ihn persönlich. Solche Ideen, die ich mir nicht erklären kann, kommen manchmal spontan bei mir.

Tomislav Piplica: Seine Stationen als Profi

JahreVereinEinsätze (Tore)
1991-1992NK Istra Pula15 (0)
1993-1997HNK Segesta Sisak115 (4)
1997-1998NK Samobor14 (0)
1998-2009Energie Cottbus248 (0)

Sie haben Kultstatus in Cottbus, die Fans haben Sie geliebt. Wie haben Sie sich eigentlich selbst in dieser Mannschaft gesehen?

Piplica: Die Fans, die Trainer und Spieler haben von Anfang an gemerkt, dass ich wirklich alles gebe für den Verein. Ich war immer für jeden da. Und ich schiebe die Schuld nicht gerne auf andere. Ich habe immer gesagt, wir sind eine Mannschaft - gewinnen und verlieren zusammen. Diese Führungsrolle habe ich angenommen. Das hat jahrelang funktioniert. Ich habe aber auch Fehler gemacht, die haben mich auch mitgenommen. Aber wir sind Menschen, jeder Mensch macht Fehler. Der Verein wusste aber bis zum Ende, wie viel ich für ihn geleistet habe, als ausländischer Spieler in der besten Zeit der Vereinsgeschichte eine Stütze gewesen zu sein. Das sagt alles.

Da Sie Fehler gerade ansprechen: Reden wir über das berühmte Eigentor gegen Borussia Mönchengladbach nach einer Bogenlampe von Marcel Witeczek im Jahr 2002. Was war da los?

Piplica: Es war ein abgefälschter Ball, bei dem ich dachte, dass er über das Tor geht. Dann kam er verdammt schnell runter auf meinen Hinterkopf. Ich konnte mir das nicht erklären und auch nicht reagieren, weil ich so überrascht war. An diesem Tag hat es geregnet, die Sonne schien, es war windig - alles war dabei. Und in diesem Spiel musste es eigentlich auch schon 5:1 für Mönchengladbach stehen - so viele Bälle hatte ich gehalten. Und dann kommt so ein Ding und wir spielen 3:3. Viele meinten, dass ich nach so einem Fehler nicht mehr im Tor stehen sollte. Ich sagte aber zu Ede Geyer, dass ich für das kommende Wochenende wieder bereit sei. Das nächste Spiel war dann gegen Stuttgart und ich war der beste Mann auf dem Platz - mit gebrochenem Finger. Wir haben am Ende die Klasse gehalten und dann haben mir die Mannschaft und die Fans den Fehler verziehen. Aber er bleibt natürlich. Solche Tore bekommt man nicht jeden Tag. Ich hatte in meiner Karriere viele gute Aktionen, auch einige Patzer. Aber das gehört dazu und ich kann mit diesem Fehler sehr gut leben.

War es für Sie leicht, so etwas abzuhaken?

Piplica: Fehler ist Fehler, egal wie groß er ist. Manche haben auch Fehler gemacht, aber keiner spricht darüber. Die Art und Weise war natürlich kurios. Aber mir haben die anderen guten Spiele für Energie Mut gemacht, die vielen Spiele zu Null. Momente, in denen ich die Mannschaft am Leben gehalten habe. Das ist wichtig. Und keiner meiner Mitspieler machte mir einen Vorwurf. Das war für mich sehr wichtig.

Piplica: Darum ließ er gegen Gerhard Schröder keinen durch

Sportlich ging es für das Team im Jahr darauf in die zweite Liga. Sie sind 2006 im Alter von 34 Jahren noch einmal aufgestiegen in die Bundesliga. In der Truppe waren Spieler wie Timo Rost, Daniel Gunkel oder Sergiu Radu. Wie groß war der Unterschied zur ersten Aufstiegsmannschaft Jahre zuvor?

Piplica: Es gibt schon Parallelen. Es waren wieder Spieler mit Charakter dabei wie Timo Rost oder Steffen Baumgart. Die wollten einfach nicht verlieren. Wir haben uns immer als eine geschlossene Mannschaft präsentiert. Aber wichtig war, dass es auf dem Platz keine Freunde gab. Da war immer Kampf. Gerade im Training war das auch die Atmosphäre, jeder wollte dort gewinnen.

2009 ging Ihre Zeit in Cottbus zu Ende. Im Rückblick auf Ihre gesamte Karriere: Welcher Mitspieler hat sie spielerisch, oder auch menschlich am meisten beeindruckt?

Piplica: Da gibt es einige. Timo Rost zum Beispiel oder Franklin Bittencourt. Diese Freundschaften pflege ich bis heute. Die Liste geht weiter mit Steffen Heidrich, Marko Topic oder Bruno Akrapovic. Aber Timo Rost kann ich schon hervorheben. Er hat sich als Deutscher bestimmt ab und zu gefühlt wie ein Ausländer in dieser Mannschaft. Er hat nicht umsonst meinen Rekord in Cottbus gebrochen und genau ein Spiel mehr gemacht als ich.

Eine interessante Anekdote aus Ihrer Karrierezeit gibt es aber noch. Die SPD hatte eine Wahlkampfveranstaltung mit Gerhard Schröder in Cottbus. Er sollte einen Elfmeterschießen gegen Sie machen und dort auch treffen. Warum haben Sie keinen reingelassen?

Piplica: In dieser Phase haben wir schlecht gespielt. Und dann kommen die mit dieser Idee. Ich weiß auch nicht, was ich dann dachte. Ich habe danach auch Ärger gehabt im Verein. Der wollte Geld haben von der Regierung für die Renovierung des Stadions und dann komme ich und lasse keinen Ball rein. Ich meinte darauf nur: "Ja, nächstes Mal vielleicht." Aber Herr Schröder hat uns nach Berlin eingeladen und wir haben darüber nur gelacht. Alles ist gut. Er ist ein super Typ und auch sehr fußballinteressiert. Schade, dass es nie ein nächstes Mal gegeben hat. Aber was Schröder nicht konnte, konnte auch Kahn nicht. (lacht)

Nach Ihrer Karriere waren Sie Co-Trainer der bosnischen Nationalmannschaft, danach in mehreren Funktionen Trainer bei Jena. Jetzt sind Sie Trainer der U23 der Spielvereinigung Bayreuth. Wie kam es dazu?

Piplica: Ich hatte immer Kontakt zu Timo Rost, der hier arbeitet. Egal wo ich war, wir haben uns immer wieder getroffen. Während der Corona-Pandemie hatten wir noch mehr Zeit, über Pläne zu diskutieren. Und es ging dann ganz schnell. Wir haben uns innerhalb einer halben Stunde geeinigt, weil mich das ganze Projekt überzeugt hat. Wir wollen hier was bewegen. Da muss man mich nicht lange überzeugen, weil ich Timo auch gut kenne. Und mir ist eben auch wichtig, dass ich neben dem Sport jemanden habe, mit dem ich einen Kaffee trinken kann. Das macht uns stark. Jeder sagt ehrlich seine Meinung, manchmal ist sie verschieden. Aber am Ende wollen wir die beste Entscheidung treffen.