TSV 1860 München - Corona-Posse um Coach Köllner: Stadionverbot in Halle

SID
11. September 202112:10
Die Corona-Quarantäne für Trainer Michael Köllner von Drittligist 1860 München gerät zur Posse.getty
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Die Corona-Quarantäne für Trainer Michael Köllner von Drittligist 1860 München gerät zur Posse. Nach der unerwarteten Unterbrechung seiner Isolierung wegen Kontakts zu einem infizierten Spieler für das Punktspiel der Löwen am Sonntag (13.00 Uhr/MagentaSport) beim Halleschen FC erteilten laut 1860 nunmehr Oberbürgermeister und Gesundheitsamt der Saale-Stadt dem 51-Jährigen ihrerseits kaum weniger überraschend ein Betretungsverbot für die Arena des HFC.

Köllner hatte sich nach einem positiven Coronatest am vergangenen Dienstag bei Münchens Abwehrspieler Kevin Goden ebenso wie mehrere Kollegen des Verteidigers in Quarantäne begeben müssen. Im Gegensatz zu seinen unter Quarantäne gestellten Spielern ist Köllner zwar vollständig geimpft, wartet allerdings noch auf den Ablauf der 14-Tage-Frist zur Entfaltung des kompletten Impfschutzes.

In Verhandlungen mit der lokalen Gesundheitsbehörde bewirkte 1860 jedoch, dass Köllner hätte isoliert an- und abreisen sowie nach Vorlage eines negativen PCR-Tests die Mannschaft in Halle mit einer permanent zu tragenden FFP2-Maske in der Kabine und am Spielfeldrand coachen dürfen. Die nach eigenen Angaben zuständige Stadtverwaltung in Halle beurteilte die Situation anhand der in Sachsen-Anhalt gültigen Corona-Vorschriften offenkundig jedoch anders.

Ungeachtet von Köllners offenbar erst später Impfung reagierten die Löwen "mit großer Missbilligung" auf das Stadionverbot für ihren Trainer. "Wir müssen die Frage stellen, ob das mit fairem Wettbewerb zu tun hat oder ob nur aus einer Zwangslage ein Vorteil kreiert werden soll", sagte Münchens Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Der Österreicher wertete die Entscheidung von Halles Behörden gegen eine Stadiongenehmigung für den früheren Erstliga-Aufstiegscoach des 1. FC Nürnberg als unangemessene und illegitime Einmischung in Angelegenheiten des Sports: "Wenn künftig lokale Politiker und gesundheitspolitische Instanzen direkt in den sportlichen Wettbewerb eingreifen, haben wir im deutschen Profifußball in dieser Spielzeit noch mit vielen Entscheidungen am grünen Tisch zu rechnen und nicht, wie es sein sollte, am grünen Rasen."