Bayern-Präsident Uli Hoeneß erwartet nach dem Sieg im Rechtsstreit gegen 1860 München kein Berufungsverfahren. Die Löwen stehen nach dem Urteil vor ernsten Schulden-Problemen.
Präsident Uli Hoeneß von Bayern München hat mit Genugtuung auf den Sieg im Rechtsstreit gegen den Stardtrivalen 1860 München reagiert. "Ich kann nur sagen, dass ich meinen Glauben an den Rechtsstaat wiedergefunden habe", sagte der 58-Jährige der "Abendzeitung": "Jedes andere Urteil hätte mich total überrascht."
Im "Münchner Merkur" äußerte Hoeneß zudem, dass er "angesichts der Urteilsverkündung für eine Berufung nicht viel Spielraum" sehe. "Das würde ja auch wieder eine Menge Geld kosten", sagte Hoeneß, der wohl weiß, dass die finanzielle Belastung von über 500.000 Euro Schulden an den Rekordmeister für die chronisch klammen "Löwen" durchaus existenzbedrohend sind.
Schulden stellen Löwen vor Probleme
Das Landgericht München I hatte die Sechziger am Mittwoch im Dauerstreit um ausstehende Zahlungen für das Catering in der WM-Arena dazu verurteilt, die Kosten "zuzüglich Zinsen und Prozesskosten vollständig zu bezahlen".
Personelle Konsequenzen im Lager der Blauen hat es schon gegeben: 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers hat als Konsequenz aus der Niederlage am Donnerstagabend sein Amt niedergelegt.
Aufstieg, Umzug oder Pleite
1860 muss, sofern der Klub nicht noch Berufung einlegt und in der nächsthöheren Instanz vor dem Oberlandesgericht Recht bekommt, zu den bisherigen Konditionen Mieter in der Arena bleiben.
Weil die Löwen sich die Arena in der 2. Liga dauerhaft jedoch nicht leisten können, bleiben ihnen noch zwei Optionen: Umzug ins Olympiastadion (was frühestens 2011 möglich wäre) - oder die Pleite.
Angesichts der angespannten Situation hatten sich die Bayern-Bosse eigentlich Zurückhaltung auferlegt: "Die liegen finanziell auf der Erde, und wir wollen nicht noch drauftreten", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach er Urteilsverkündung gesagt.