Die deutschen Fußballfans lehnen mehrheitlich den anvisierten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ab. 58,0 Prozent von 1800 Befragten sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage der Voting-Plattform FanQ im Auftrag des SID gegen die Beteiligung eines Geldgebers aus, nur 33,7 Prozent Fans sind dafür.
69,1 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sieht den Einstieg als ersten Schritt zum Ende der 50+1-Regel. 76,4 Prozent fürchten eine mögliche Einflussnahme durch einen Investor. 72,9 Prozent glauben, dass vor allem die großen Klubs profitieren würden.
Der Kapitalgeber soll 12,5 Prozent der Anteile einer noch zu gründenden Tochtergesellschaft, in welche die Medienrechte ausgelagert werden, über 20 Jahre erwerben. Dadurch sollen zwei Milliarden Euro erlöst werden. Bei einer Versammlung der 36 Profiklubs am 24. Mai wird über das weitere Vorgehen entschieden.
"Unsere Kurve" kritisiert Zerstückelung des 33. Spieltags
Das Fanbündnis "Unsere Kurve" stört sich an der Zerstückelung des 33. Spieltags in der Bundesliga. "Spannung und Emotionen leiden, Fankultur wird beschnitten, die Fairness des Wettbewerbs geschädigt", heißt es in einer Stellungnahme. Die zeitliche Trennung der Spiele in 1. und 2. Liga bedeute "weniger Spannung, weniger Emotionen, weniger Zusammen!"
Seit der vergangenen Saison und noch bis mindestens 2024/25 gilt: Die Anstoßzeiten am vorletzten Spieltag sind wie an allen Runden zuvor von Freitag bis Sonntag aufgeteilt. Erst am 34. Spieltag wird neunmal zeitgleich gespielt. In anderen europäischen Topligen wird dies schon länger so gehandhabt.
"Nach der immer noch ungerechten Verteilung der TV-Gelder und den Überlegungen zum Investoren-Einstieg in der DFL schlägt das Pendel ein weiteres Mal in Richtung Profit statt Sport aus", heißt es dazu in der Erklärung von "Unsere Kurve". Für die Fans steht fest: "Die Demut war nur ein Wort."
Die Zerstückelung ließe "nur Platz für ein endloses 'Was wäre, wenn...'". Dabei sei "die einzigartige Spannung, für die wir den Fußball lieben", doch "unbezahlbar". Die Fans blieben "ratlos zurück", die leidende Fankultur sei "durch keine Fernsehgelder zu ersetzen". Außerdem werde die "pure und unmissverständliche Idee des Sports" sowie die Integrität des Wettbewerbs beschädigt.