Im Zuge der vorläufigen Festnahme von zwei norwegischen Fernsehjournalisten in Doha hat Norwegen am Mittwoch den katarischen Botschafter einbestellt.
Nach Angaben des norwegischen Senders NRK, bei dem beide Reporter beschäftigt sind, wurden Halvor Ekeland und Lokman Ghorbani am Sonntagabend kurz vor ihrem Rückflug verhaftet, nachdem sie über die Vorbereitungen und Kontroversen im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar berichtet hatten.
Die Reporter wurden nach 30 Stunden ohne Anklage wieder freigelassen und landeten am Mittwochmorgen in Oslo. Der norwegische Premierminister Jonas Gahr Store bezeichnete die Festnahme als "inakzeptabel". Laut katarischer Behörden hätten Ekeland und Ghorbani "wissentlich und vorsätzlich gegen das Gewohnheitsrecht" verstoßen.
Die Präsidentin des norwegischen Olympischen Komitees, Berit Kjoll, nannte die Ingewahrsamnahme "schockierend und völlig inakzeptabel": "Wir müssen aufhören, große Sportwettbewerbe an Länder zu vergeben, die die Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht respektieren", sagte Kjoll. Die norwegische Fußball-Nationalmannschaft hatte die Qualifikation für das Turnier (21. November bis 18. Dezember 2022) verpasst.